Collection Baccara Band 0314
Blick auf den schwarzen Geländewagen vor dem Haus sagte ihr, wie er hergekommen war. Jetzt musste sie nur noch herausfinden, warum er hier war.
Nick nahm die dunkle Sonnenbrille ab und schaute ihr in die Augen. „Guten Morgen, Jenna.“
„Es ist fast Mittag“, antwortete sie mit leisem Vorwurf.
„Ich freue mich auch, dich zu sehen.“ Freundlich nickend ging er an ihr vorbei ins Haus.
„He, du kannst doch nicht einfach hereinmarschieren“, sagte sie empört. Ihr Blick fiel auf die Reisetasche in seiner Hand. „Was tust du hier? Warum bist du gekommen?“
Im Wohnzimmer blieb er stehen, stellte die Tasche auf den Boden und schob die Hände in die Hosentaschen. „Ich bin hier, um meine Söhne zu sehen.“
„Aber …“
„Und um dir das hier zu bringen“, fügte er hinzu, zog einen Umschlag aus der Gesäßtasche und reichte ihn ihr. „Von deiner Freundin Mary Curran. Sie war sehr traurig über deine plötzliche Abreise.“
Jenna senkte schuldbewusst den Kopf. In all der Aufregung hatte sie völlig vergessen, sich von Mary zu verabschieden. „Danke“, sagte sie und nahm den Umschlag.
„Der Brief enthält ihre Telefonnummer und die Mailadresse, wie sie mir sagte. Sie möchte gern mit dir in Verbindung bleiben.“
Bei diesen Worten sah er ihr eindringlich in die Augen.
„Wo sind sie?“
Jenna schaute unwillkürlich zum anderen Ende des Raumes, wo die Zwillinge in ihrer Babyschaukel lagen. Nick folgte ihrem Blick und drehte sich langsam um. Sie beobachtete, wie sich der Ausdruck auf seinem Gesicht von kühler Gelassenheit zu völliger Unsicherheit wandelte. Sie hatte ihn selten anders als überlegen und selbstbewusst erlebt.
Es schien, als würde die erste Begegnung mit seinen Kindern ihn tatsächlich ein wenig aus dem Gleichgewicht bringen.
Vorsichtig näherte er sich den beiden. Jenna hielt den Atem an, als er sich vor Jake und Cooper auf den Boden kniete. Sein Blick ging zwischen den beiden kleinen Jungen hin und her. Seine Gesichtszüge wurden weich, in seine Augen trat ein merkwürdiger Glanz, und in seinen Mundwinkeln deutete sich ein Lächeln an. Für jemanden, der seine Gefühle normalerweise gern für sich behielt, waren das erstaunliche Regungen, fand sie. Nicks Reaktion auf die Babys berührte sie tief.
„Wer ist Jacob, und wer ist Cooper?“, fragte Nick flüsternd, als wollte er die Kinder nicht erschrecken.
„Moment“, sagte sie und ging näher heran.
„Nein, warte“, bat er, ohne den Blick von den Jungen abzuwenden. „Lass mich es versuchen.“ Behutsam legte er eine Hand auf Jacobs Wange. „Das ist Jake, richtig?“
„Ja“, erwiderte sie und schaute auf ihre Söhne hinunter. Beide betrachteten den fremden Mann fasziniert. Wie üblich war Jakes Gesicht zu einem zahnlosen Lächeln verzogen, während Cooper den Kopf zur Seite gelegt hatte und Nick aufmerksam studierte, als wüsste er noch nicht recht, was von ihm zu halten sei.
„Dann ist das also Cooper“, sagte Nick und streichelte mit seiner freien Hand Coopers rundliche Babyfinger.
Jenna spürte, wie ihr Tränen in die Augen traten. Während der vergangenen Monate hatte sie sich so oft vorgestellt, wie sie Nick von den Zwillingen erzählen würde. Nicht im Traum hatte sie daran gedacht, dass Vater und Söhne sich einmal leibhaftig begegnen würden.
Sie war nie auf den Gedanken gekommen, Nick könnte Interesse an den Kindern haben. Und nun, während sie diese anrührende Szene beobachtete, schwappten sämtliche zärtlichen Gefühle für ihn an die Oberfläche. Dieser Moment war so ergreifend und herzbewegend, dass ihr die Kehle eng wurde.
„Du hast wirklich zugehört, als ich von ihnen erzählt habe“, sagte sie, als sie ihrer Stimme wieder trauen konnte.
„Natürlich“, erwiderte er und blickte nach wie vor die Kinder an. „Sie scheinen genauso zu sein, wie du sie beschrieben hast. Sie sehen sich ähnlich wie ein Ei dem anderen, aber ihre Persönlichkeiten unterscheiden sich schon jetzt. Und du hast nicht übertrieben. Sie sind ganz wunderhübsche kleine Jungen.“
„Ja, das sind sie“, bekräftigte Jenna mit warmer Stimme. Immer, wenn jemand ihre Kinder lobte, hätte sie vor Freude und Stolz platzen können.
Sie beobachtete noch eine Weile, wie Nick die Babys streichelte und leise mit ihnen sprach, dann beschloss sie schweren Herzens, der Szene ein Ende zu machen. Es gab da etwas, das ihr unter den Nägeln brannte. „Nick, warum bist du hier?“
Wie aus einem Traum gerissen, stand er auf und
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