Collection Baccara Band 0315
fürchtete, sich nicht mehr allzu lange beherrschen zu können.
Verwirrt zog Genie das Nachthemd über ihre Brüste und erhob sich ebenfalls. „Wohin gehst du?“
„Ins Bett. Das solltest du auch tun. Sonst bist du morgen zu müde für die Reitstunde.“
Wut blitzte in ihren Augen auf. „Weißt du was, Raf Shakir, du bist ein Mistkerl. Erst machst du mich scharf, und dann gehst du.“
„Ich habe doch gesagt, dass wir es langsam angehen lassen.“
„Und ich habe gar nichts zu sagen?“
„Findest du die Vorfreude nicht aufregend? Kannst du dir nicht vorstellen, dass es umso schöner sein wird, je länger wir damit warten, zusammen zu schlafen? Wenn wir schließlich Sex haben, wird er besser sein als alles, was du dir erträumt hast.“
„Du bist deiner so verdammt sicher.“
„Bist du das nicht?“
Sie stockte. „Meistens.“
Er hob ihr Kinn und zwang sie, ihm in die Augen zu sehen. „Ich habe keine Zweifel daran, dass du im Bett genauso gut bist wie im Beruf.“
„Danke für den Vertrauensvorschuss. Ich hoffe, keiner von uns wird enttäuscht.“
Er beugte sich vor und küsste sie zärtlich auf den Mund. „Das wird nicht passieren.“
Ein Lächeln zog über ihr Gesicht. „Du hast recht. Ich glaube, ich werde absolut nicht enttäuscht sein, wenn du weißt, was man hiermit macht.“ Unvermittelt legte sie eine Hand an seine Erektion.
Bevor er schwach wurde und seinen guten Vorsatz vergaß, nahm er ihre Hand, drückte einen Kuss auf die Handfläche und verließ das Zimmer. Er würde wahrscheinlich mehr als eine Nacht brauchen, um sich wieder in den Griff zu bekommen und herauszufinden, warum er plötzlich das Gefühl hatte, als veränderte sich sein Leben. Veränderungen waren nicht immer gut, wenn auch manchmal unvermeidlich. Die letzte Veränderung hatte ihn fast zerstört,
Sein Verstand sagte ihm, dass er die Emotionen abschalten musste, wenn er Genie im Arm hielt. Denn irgendwann würde sie ihn verlassen, und er könnte sie nicht aufhalten, egal, wie viel sie ihm bedeutete.
Imogene war von Berufs wegen eine nüchtern und logisch denkende Frau, aber diese überwältigende Begierde nach Raf Shakir konnte sie sich nicht erklären. Dasselbe galt für seine Laune heute Nachmittag − nach dem, was letzte Nacht zwischen ihnen geschehen war.
Mürrisch stand er in der Mitte des Reitplatzes und teilte wie ein strenger Feldwebel Befehle aus. Mehr Druck mit den Knien! Aufrecht sitzen! Zügel locker halten! Sorg dafür, dass Maurice deine Kommandos befolgt!
Scher dich zum Teufel, hätte sie am liebsten zurückgeschrien.
Heute schien sie es ihm absolut nicht recht machen zu können. Während gestern Abend …
Sie fragte sich, ob seine schlechte Laune mit dem gestrigen Abend zu tun hatte. Vielleicht bedauerte er, was er getan hatte. Vielleicht hatte er nochmals nachgedacht. Vielleicht hatte er gespürt, wie unsicher sie sich ihrer Qualitäten im Bett war. Sie war zwar keine Jungfrau mehr, aber ihre Erfahrung beschränkte sich auf Sex mit Wayne. Wayne war ein umsichtiger Liebhaber gewesen, allerdings kein besonders einfallsreicher. Sex mit Raf dagegen würde stürmisch sein, leidenschaftlich, fantasievoll. Falls es überhaupt je dazu kam.
Während sie unter seinem strengen Blick über den Platz ritt, musste Imogene ständig an den gestrigen Abend denken. Im Spiegel zu beobachten, wie Raf sie berührte, war die erotischste Erfahrung ihres Lebens. Obwohl sie nicht einmal richtiges Petting gehabt hatten, war sie sich ihrer Sinnlichkeit nie so bewusst gewesen. Noch hatte sie sich jemals so sehnlichst gewünscht, Sex zu haben. Das Schönste war, er hatte ihr versprochen, dass es irgendwann passieren würde. Hoffentlich hatte sich daran nichts geändert. Die Ungewissheit machte sie fast verrückt.
Als ihr Handy klingelte, blickte Raf eher wütend als überrascht. Sie brachte Maurice zum Stehen, griff unter ihr Hemd und zog das Handy aus der Tasche, die sie an ihren Gürtel geklemmt hatte.
„Danforth, warum zum Teufel haben Sie nicht zurückgerufen?“
„Ich bin mitten in einer Reitstunde, Sid. Ich rufe später an.“
„Dies kann nicht warten. Ich muss wissen, wann …“
Imogene hörte den Rest des Satzes nicht, da Raf ihr das Handy aus der Hand riss und Sid anbrüllte: „Miss Danforth will jetzt nicht gestört werden.“ Dann klappte er das Handy zu.
Imogene starrte ihn mit offenem Mund an. „He, was soll das?“
„Ist es dir mit dem Reitunterricht ernst oder nicht?“
„Das war mein Chef.
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