Collection Baccara Band 0315
ihr zur Seite. „Ma, sag das nicht. Du hast es gut gemacht. Du …“
„Nein“, unterbrach sie ihn. „Finde keine Entschuldigungen für mich. Ich will sie nicht hören. Ich brauche sie nicht. Ich will nur, dass du endlich keine Angst mehr davor hast, Angie zu lieben. Ich will, dass du zu ihr gehst und ihr sagst, dass du vor deiner Liebe zu ihr nicht mehr davonläufst.“
Er wollte protestieren. Doch er schluckte die Worte hinunter.
Verdammt. Sie hatte recht.
Komisch, aber kaum hatte er sich das eingestanden, löste sich der Knoten in seinem Magen, und sein Herzschlag verlangsamte sich.
Er senkte den Kopf und gestand: „Ich habe mir eingeredet, dass diese Sehnsucht rein biologisch begründet ist und dass sie irgendwann vergeht. Dass ich nur abwarten muss.“
Chastity schnaubte. „Willst du wie ich dreißig Jahre lang darauf warten? Willst du dich und Angie drei Jahrzehnte oder mehr unglücklich machen?“
Er fluchte. Dann hob er den Kopf. „Ich glaube, ich habe es verbockt, oder?“
In ihrem Lächeln lag die Weisheit der ganzen Welt. „Du kannst von Glück reden, dass dich deine Frau so sehr liebt. Ich wette, sie wartet nur darauf, dass du zur Vernunft kommst.“
„Ich hoffe, du hast recht.“
„Jetzt mach dich endlich auf den Weg. Häng hier nicht länger herum, sondern mach deinen Fehler wieder gut.“
Er beschloss, zu Fuß zu ihr zu gehen.
Es war ein wunderschöner Tag. Außerdem brauchte er zu Fuß ein paar Minuten länger als mit dem Wagen. Er könnte die Zeit nutzen, sich zu überlegen, wie er ihr sagen sollte, dass er ein verdammter Idiot gewesen war.
Schnellen Schrittes lief er die Straße hinunter, probte in Gedanken seine Worte, sagte sich, dass sie ihm verzeihen werde, und klammerte sich an diese Hoffnung. Menschen grüßten ihn im Vorbeigehen. Er grüßte zurück, ohne sie wirklich zu sehen. Seine Gedanken waren bei Angie und dem vor ihm liegenden Gespräch.
Im Nu erreichte er den Catalpa Way und näherte sich dem Haus. Der Moment der Wahrheit war gekommen.
Merkwürdig. Die Fensterläden waren geschlossen.
Um zehn Uhr morgens?
Das ergab keinen Sinn. Angie war Frühaufsteherin. Sie stand immer um sieben Uhr auf und öffnete als Erstes die Fensterläden.
Er wurde langsamer, als er in Höhe des Hauses angekommen war. Er lief die steile Einfahrt hinauf und entdeckte die Teleskopstange mit dem Fensterabzieher, die Angie für die hohen Fenster benutzte. Achtlos lag sie auf der Terrasse. Es sah aus, als hätte sie sie einfach fallen lassen. Vor dem Fenster stand einsam und verlassen ihr pinkfarbener Eimer.
Eine böse Vorahnung beschlich ihn, und er bekam eine Gänsehaut. Es passte einfach nicht, dass sie die Fenster bei geschlossenen Läden putzte.
Außerdem war sie sehr ordentlich. Sie würde ihr Putzzeug nicht einfach auf der Terrasse liegen lassen.
Brett beschleunigte seine Schritte – doch er war jetzt vorsichtig und machte so wenig Geräusche wie möglich auf seinem Weg um das Haus herum den Hang hinauf.
Okay, wahrscheinlich reagierte er über. Vermutlich hatte all das nichts zu bedeuteten – die geschlossenen Fensterläden, der verlassene Eimer und die Teleskopstange. Sein Instinkt warnte ihn jedoch. Wenn Angie in Schwierigkeiten war, dann wollte er sich einen Vorsprung verschaffen, indem er die Situation abschätzte, bevor er sich bemerkbar machte.
Er kletterte den Hang hinauf und versuchte, keine Steine loszutreten. Die Läden waren überall geschlossen, selbst am Seitenfenster im Untergeschoss. Er schlich sich weiter am Haus entlang und fand, was er suchte. Eines der Küchenfenster war geöffnet.
Er vernahm eine Stimme. Sie war dunkel und rau. Männlich.
Auf Zehenspitzen trat er ans Fenster und lauschte.
„Das Geld“, sagte die Stimme. „Jetzt.“
„Jody …“ Das war Angies Stimme, leise und beherrscht. Trotzdem konnte er ihre Angst hören. Und den Hass. Sollte Brett jemals auf den Mistkerl eifersüchtig gewesen sein, der ihr so wehgetan hatte, er würde es nie wieder sein. „Ich habe nur hundert Dollar Bargeld hier.“
„Hol es. Und dein Scheckbuch und die Kreditkarten auch.“
„Wenn du nur …“
„Halt die Klappe.“
„Aber …“
„Wenn du glaubst, ich würde nicht abdrücken, dann irrst du dich.“
Das klingt nicht gut, dachte Brett. Überhaupt nicht gut. Der Typ hatte eine Waffe. Das erschwerte die Lage.
Jody forderte: „Das Geld. Wo ist es?“
„In meiner Tasche. Auf dem Küchentresen.“
„Dann los. Geh.“
Brett hörte, dass sich
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