Collection Baccara Band 0315
bestimmt falsch geschrieben. Der neue Pikser, den du uns geschenkt hast, um den Blutzucker zu messen, tut nicht so weh, stimmt’s, Petey? Tante Katie hat sich auch darüber gefreut.“
„Du bist wirklich ein guter Bruder“, lobte ihn BJ. „Du darfst stolz auf dich sein, weil du Petey so sehr hilfst.“
„Tante Katie hat wieder einen neuen Freund. Den mögen wir nicht. Er schreit uns an. Gib Petey sein Insulin, damit wir frühstücken können. Der große Kerl mit dem Stock hat auch noch nichts gegessen. Glaube ich jedenfalls. Sein Magen hat laut geknurrt. Kannst du bitte für uns Männer Speck und Eier braten?“
BJ lachte. Ein unbeschwertes Lachen. Flynn lächelte. Im Ballspiel mochte sie ja eine Niete sein, aber die Frau konnte wundervoll mit Kindern umgehen.
„Wenn Colonel MacIntire uns beim Frühstück Gesellschaft leisten möchte, ist er herzlich eingeladen“, meinte sie fröhlich.
„Ist er wirklich ein Colonel?“, fragte Drew. „In der Army?“
„Ja, ist er. So … jetzt sind wir fertig. Ab in die Küche mit euch.“
Die Jungen rannten Flynn beinahe um, als sie herauskamen. Drew strahlte.
„Doc brät uns Eier mit Speck. Willst du auch ’ne Portion?“
Schwarzer Kaffee und Zigaretten wären ihm lieber, aber er mochte den Jungen nicht enttäuschen. „Klar. Eier mit Speck, das klingt toll.“
Die Jungen lachten. Flynn genoss es, mit ihnen und BJ am Frühstückstisch zu sitzen, bis die Kinder zum Spielen hinausliefen.
„Ist Peteys Diabetes sehr problematisch?“
„Bei Kindern ist Diabetes ein Balanceakt zwischen Insulin, Ernährung und Sport. Man muss die Werte genau beobachten, gut auf die kleinen Patienten aufpassen. Und in diesem Fall … Drew und Petey haben schon viel Leid erlebt. Ihre Eltern sind vor zwei Jahren tödlich verunglückt. Sie leben bei ihrer Tante, aber Katie ist erst fünfundzwanzig. Zu jung, um zwei Kinder großzuziehen, von denen eins auch noch besonders viel Aufmerksamkeit braucht. Ich fürchte, sie ist damit überfordert.“
„Du gibst auf eine Menge Leute acht.“
„Das ist mein Job. Du hast deinen und ich hab meinen.“ BJ lächelte, und ihre grünen Augen strahlten. „Worüber wolltest du mit mir reden?“
„Ich wollte dir sagen, dass dein Plan funktioniert hat“, gab Flynn zu.
„Scully auf dem Dach gehörte nicht zu meinem Plan.“
„Du auf dem Dach bei Scully und ich unten, das hat meinem übergroßen Ego einen ordentlichen Dämpfer versetzt. Das wolltest du doch, oder? Ich will mich wegen gestern bedanken, und wenn du glaubst, dass du mir helfen kannst, dann werde ich dir zuhören.“
Wo zur Hölle kam das jetzt her? Er hatte sich eigentlich nur bedanken wollen, aber nun waren die Worte raus. „Ich will weder meine Brüder noch sonst jemanden im Stich lassen. Du bist hier, ich bin hier, also was soll’s? Außerdem habe ich sonst nichts zu tun.“
Er griff nach seiner Brieftasche, um einen Scheck herauszunehmen. „Was verlangst du als Honorar?“
BJ schüttelte den Kopf. „Ich kann dir nicht helfen. Wie ich schon gestern sagte, du brauchst einen Psychologen.“
Flynn merkte, wie er sich verkrampfte. Er ertrug es nicht, über seine Albträume zu reden. Mit diesem Problem musste er allein fertig werden. Und das würde er. Irgendwann. Irgendwie.
„Mein Knie muss behandelt werden, und das traue ich dir zu.“ Er zückte einen Kugelschreiber. „Also? Welche Summe soll ich eintragen?“
„Nichts“, erwiderte BJ schroff. „Ich will keine Patienten, die meine Diagnose anzweifeln. Und selbst wenn, würde ich mich nicht von dir bezahlen lassen.“
„Weil du Mitleid mit mir hast?“, fragte Flynn erbost.
„Ich habe nie gesagt, dass ich dich bemitleide. Ich nehme nur kein Geld von Soldaten, die unserem Land dienen, damit ich in Frieden leben kann. Ich schulde dir was.“
Er stand auf und stopfte Kugelschreiber und Scheckheft in die Tasche. „Vergiss es. Das war eine dämliche Idee. Ich hab keine Ahnung, was ich mir dabei gedacht hab. Es geht immer nur auf deine Art oder gar nicht.“
„Das ist dein Motto, nicht meins.“
Er nahm seinen Stock, der an der Tischkante hing. „Danke, dass du Scully geholfen hast. Halt dich von Dächern fern. Du bringst dich sonst noch um.“
Sie reckte angriffslustig das Kinn vor. „Ich mache, was ich will.“
Ihre Blicke trafen sich über den Tisch hinweg. „Hörst auf du auf irgendjemanden?“, fragte er.
„Tust du das?“
„Ach, vergiss es.“ Er humpelte durch die Küche und zur Hintertür
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