Collection Baccara Band 0315
reden. „Bevor du den Sheriff holst“, sagte er kauend, „ich hab eine Idee, die uns beiden helfen könnte. Außerdem kennst du seine Nummer gar nicht und bist viel zu müde, um zu telefonieren“
Sie schüttelte den Kopf. „Warum musst du mich ständig quälen?“
„Das ist meine charismatische Persönlichkeit.“
BJ seufzte entnervt, doch sie setzte sich ihm gegenüber, stützte die Ellbogen auf den Tisch und nahm den Kopf zwischen die Hände. „Ich höre.“
„Stand der Dinge ist: Du könntest mein Bein behandeln, aber du willst nicht, dass ich dich dafür bezahle.“ Flynn schwieg einen Moment, um abzuwarten, ob sie wieder mit dem Psychokram anfing. Aus ihrem süßen Mund kam jedoch nicht ein einziger Ton.
„Wir haben jeder etwas, was der andere braucht“, fuhr er fort. „Lass uns einen Handel machen. Ich tue etwas für dich – du tust etwas für mich.“
Sie gähnte. „Und was könntest du für mich tun? Den Rest meiner Post lesen? Den Kühlschrank plündern?“
„Ich hab eine viel bessere Idee.“
„Ich kann’s kaum erwarten, die zu hören.“
„Barbara Jean Fairmont … ich werde dich heiraten.“
„Ja, natürlich.“ BJ verdrehte die Augen. „Geht es noch verrückter? Oder hast du eine Gehirnerschütterung. Wie viele Finger siehst du hier?“ Sie hielt eine Hand hoch.
„Absolut nicht. Du willst mir helfen, körperlich fit zu werden, damit ich in der Army bleiben kann, und ich heirate dich. Das erhöht deine Chancen, ein Kind zu adoptieren. Zumindest, wenn ich den Brief richtig verstanden habe. Die Tatsache, dass du Single bist, scheint ein echtes Handicap zu sein.“
„Heiraten? Du und ich?“ BJ lachte. „Was für ein Tag! Gerade eben dachte ich, es könnte gar nicht verrückter kommen, da schlägt Flynn MacIntire eine Hochzeit vor.“
„Es ist nicht verrückt.“
„Und ob! Darf ich dich daran erinnern, dass wir nicht mal im selben Raum sein können, ohne uns zu streiten?“
Flynn grinste. „Es gab eine Zeit, da konnten wir gut beide alleine in einem Zimmer sein, im Auto oder im Wald und haben uns wunderbar verstanden.“
„Lange her.“
„Stimmt, aber es war so“, meinte Flynn mit rauer Stimme. Dann räusperte er sich. „Es wär ja nur auf dem Papier. Wir würden nicht zusammenleben, und niemand muss erfahren, dass wir verheiratet sind. Nur die Adoptionsagentur.“
„Ist ja fantastisch, wie du das alles schon geregelt hast, aber du hast vergessen, dass da ein Kind beteiligt wäre. Was sagen wir ihr oder ihm?“
„Die Wahrheit. Dass wir beide geheiratet haben, um diesem Kind ein schöneres Leben zu bieten. Das ist doch deine Absicht, oder? Die Agentur Washtash vermittelt nur Kinder aus der Dritten Welt.“
Flynn sah sie mit ernster Miene an. „Ich war schon überall auf der Welt, BJ. Ich habe mehr Waisen und verwahrloste Kinder gesehen, als du dir vorstellen kannst. Wenn du eins dieser armen Wesen aus dem Elend holen kannst, helfe ich dir dabei. Sobald die Adoption rechtsgültig ist, können wir uns wieder scheiden lassen. Ohne Probleme. Dann hast du ein Baby, und sie oder er hat ein schönes Leben. Du rettest eine Kinderseele. Das würde mir viel bedeuten.“
Diese Worte trafen sie hart. Er hatte schreckliche Dinge erlebt, brutale Gewalt, Leid und den Tod junger Soldaten. Jetzt sah er die Chance, jemandem zu helfen. BJ verstand ihn sehr gut. Trotzdem zögerte sie. „Eine Ehe vorzutäuschen ist … nicht sehr anständig.“
„Ein Kind in einem hoffnungslos überfüllten Waisenheim ohne echte Betreuung aufwachsen zu lassen, wenn es stattdessen bei dir in Whistlers Bend sein könnte – das ist nicht anständig. Wir fahren morgen nach Billings, besorgen uns eine Heiratslizenz, und auf dem Rückweg lassen wir uns in irgendeiner Kleinstadt trauen.“
„Flynn, das ist sehr nobel von dir, aber du brauchst mich nicht für deine Genesung. Du kannst jederzeit ins Militärkrankenhaus gehen, wo sie die besten Ärzte haben, das beste Equipment.“
„Du bist eine sehr gute Ärztin – das sagt hier jeder. Außerdem will ich nicht ins Krankenhaus.“ Er schluckte hart. „Nie wieder.“
BJ verstand ihn. Er musste die Dinge endlich auf seine Art tun, wie sie sie auf ihre tat. Wie konnten zwei Menschen sich so ähnlich sein und doch so verschieden?
„Die Sache mit Scully gestern hat mich aufgerüttelt“, sagte er.
Sie lächelte ihn an. „Ich kann dir nicht garantieren, dass dein Bein heilt und wieder voll belastbar wird.“
„Und ich kann dir nicht
Weitere Kostenlose Bücher