Collection Baccara Band 0315
sich an den Türpfosten und betrachtete Flynn. Seine Krawatte war gelockert, das Hemd stand am Hals offen. Zu attraktiv, zu sehr Mann. Zu viel Nähe und gerade war er dabei, ihr noch näher auf die Pelle zu rücken. Aus der Ferne fiel es ihr leichter, mit der Verlockung umzugehen, denn solange er nicht in Sichtweite war, konnte sie sich sagen, dass diese Gefühle dumm und idiotisch waren. „Also, was machen wir jetzt?“
„Haben wir eine Wahl?“
Er sah sie mit diesem „Sei nicht so dickköpfig“-Blick an.
„Ich werde bei dir wohnen, bis die Adoption durch ist oder ich zur Army zurückkann. Je nachdem, welcher Fall zuerst eintritt.“
Sie versteifte sich und streckte abwehrend beide Arme aus, als hätte sie den Teufel persönlich vor sich. „Auf keinen Fall. Ich hasse unsere ständigen Streitereien und Diskussionen und wir tun kaum etwas anderes.“
„Wir sind Hausgenossen, Doc Fairmont. Gewöhn dich daran.“
„Flynn, wir werden uns gegenseitig umbringen.“
„Das wollen wir ja nicht ständig.“
Sie wussten beide, was er damit meinte. Sie hatten gute Zeiten miteinander gehabt, lustige Zeiten, romantische Zeiten … früher mal. „Ich rede von heute!“
„Wir müssen eine Zeit lang zusammenbleiben, dann trennen wir uns wieder, wie wir es geplant hatten. Der einzige Unterschied ist, wo wir leben. Eigentlich ist es von Vorteil …“
„Wie bitte?“
„Was ist, wenn die Adoptionsagentur einen Mitarbeiter schickt, um deine Angaben zu überprüfen? Deine plötzliche Heirat könnte sie misstrauisch machen. Dann wäre es besser, wenn du deinen Ehemann präsentieren kannst.“
BJ schloss kurz die Augen. Wie sollte sie da wieder rauskommen? „Es muss einen anderen Weg geben, okay?“
„Willst du mich auf die Straße werfen? Schlechtes Omen für eine frische Ehe.“
„Okay, es gibt keinen anderen Weg.“ Sie würde es durchstehen, indem sie sich immer wieder an die Gründe erinnerte, weshalb sie ihn ablehnte. Das sollte kein Problem werden, denn es waren Tausende. Sobald er seine große Klappe aufriss, war ihre Faszination für Flynn MacIntire dahin. Sie lächelte.
„Du bist einverstanden?“, fragte er.
„Ja. Hol deine Sachen und ich bereite das Gästezimmer vor. Morgen beginnen wir mit dem Training für dein Bein.“
„Um mich zurück in die Army zu verfrachten?“
„Ich wette, je länger wir zusammenleben, desto größer wird die Motivation sein. Für uns beide.“
Er nickte. „Immerhin ein Plan.“ Er drehte sich um, um zu gehen, und zuckte zurück, weil jemand sich hinter ihm befand.
„Mutter?“ In BJs Kopf begann sich alles zu drehen. Kann dieser Tag noch schlimmer werden? Ihre Mutter stand kerzengerade da und blickte von einem zum anderen.
„Wie mir scheint, habt ihr zwei jede Menge Pläne geschmiedet. Eure Familien ein wenig daran teilhaben zu lassen wäre rücksichtsvoll gewesen.“
Margaret Fairmont war eine elegante Erscheinung. Ihr brünettes Haar, modisch gesträhnt und zum kurzen Bob geschnitten, betonte ihre grünen Augen. Sie trug eine cremefarbene Seidenbluse zur hellbraunen Hose. Die Farbe der Schuhe war perfekt auf die kastanienbraune Guccitasche abgestimmt. Ihre beherrschte Miene täuschte jedoch nicht darüber hinweg, wie wütend sie war.
„Barbara Jean, wie konntest du mir so etwas antun?“
„Mom, nimm es nicht persönlich. Wir haben niemandem von der Trauung erzählt, weil es keine echte Ehe ist. Wir wollten nie diesen Eindruck erwecken.“
„Ihr habt es offiziell gemacht und euch ewige Treue geschworen. Also gibt es nichts zu deuten, ihr seid verheiratet.“ Sie schaute Flynn böse an. „Wie konntest du Grandma Mac so enttäuschen? Diese liebe alte Dame. Ich hätte mehr Anstand von dir erwartet.“
Flynn streckte sich. Würdevoll sah er aus, ein Mann, der die Verantwortung übernahm. „Mrs Fairmont, ich versichere Ihnen, dass ich weder meiner Großmutter noch Ihnen gegenüber respektlos sein wollte. Und geben Sie bitte nicht BJ die Schuld. Es war meine Idee und …“
„Ich habe zugestimmt“, ergänzte BJ. Er sollte das nicht allein ausbaden. „Mom, ich will ein Kind adoptieren. Ich möchte einem Kind ein gutes Zuhause geben, und Flynn hat mich geheiratet, um mir das zu ermöglichen. Er hat es nur für mich getan.“
„Und BJ hilft mir, indem sie mein Bein behandelt.“
Margaret sah von einem zum anderen, ihr Blick wurde milder. „Verstehe. Es gibt viele Gründe, um zu heiraten, und ihr scheint euren gefunden zu haben. Wie es sich gehört,
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