Collection Baccara Band 0315
war knapp“, meinte er. „Ich hätte dein Kostüm beinahe Hochzeitskleid genannt. Wenn Grandma Mac erfährt, dass wir heute heiraten, ist der Teufel los. Für sie ist die Ehe heilig. Sie würde nie verstehen, dass es nur um das Papier geht“
„Meine Mutter würde einen Anfall bekommen. Gut, dass deine Eltern noch eine Weile auf Hawaii bleiben.“
„Bin ich eine so schlechte Wahl?“
„Nicht du, aber die Art der Trauung. Du warst nicht hier, als ich vor zehn Jahren fast geheiratet hätte. Vierzehn Brautjungfern, eine Pferdekutsche, weiße Tauben und nicht zu vergessen die sechs Meter lange Schleppe am Kleid.“ Sie schauderte. „Ich sah aus wie eine Prinzessin. Meine Mutter liebt so ein Spektakel.“
„Du nicht?“
„Nein.“ BJ sah ihn an. „Ich hab’s nur Mom zuliebe mitgemacht.“
Flynn trat auf sie zu und umfasste ihre Schultern. „Bist du sicher, dass du es tun willst, Doc? Du wirkst ziemlich nervös“
Sie lächelte verschmitzt und wirkte gleich etwas lockerer. „Letzte Nacht habe ich im Traum Geschäfte für Babyartikel geplündert. Es war fantastisch. Weißt du, ich hab immer gedacht, ich würde mal heiraten, aber plötzlich bin ich vierzig und mehr als alles andere möchte ich ein Baby. Einem Kind aus der Dritten Welt ein schönes Heim zu geben ist wunderbar. Ich kann es kaum erwarten.“
Flynn nickte. „Dann lass uns fahren. Damit nicht noch irgendetwas dazwischenkommt und unser Plan zum Teufel geht.“
Am späten Nachmittag schlenderte BJ über den Kiesweg auf ihr Haus zu – total erschöpft. Flynn zu heiraten würde jeden erschöpfen. Sie beide konnten nicht aufhören, miteinander zu streiten. Kaum hatten sie im Auto gesessen, war aus ihrer Unterhaltung eine heftige Diskussion geworden. Es gab kein Thema, bei dem sie gleicher Meinung waren – sei es Musik, Bücher oder Politik. Er wählte die Republikaner! Schrecklich. Sie hatte einen Republikaner geheiratet. Wie war es möglich, dass er Picasso und Salvador Dalí nicht mochte?
Sie öffnete die Tür und fragte sich gerade, ob sie nicht abgeschlossen hatte, da stand sie Maggie und Dixie gegenüber. Ihre Freundinnen starrten sie böse an. „Was macht ihr hier?“
„Wie konntest du?“, giftete Maggie sie an.
„Wie konnte ich was?“
Das Telefon klingelte. „Ist bestimmt deine Mutter“, sagte Dixie, während sie nach dem Hörer griff. „Sie hat in den letzten Stunden alle zehn Minuten angerufen. Und Grandma Mac ist außer sich. Ich schätze, sie wird Flynn erschießen.“
„Wovon redet ihr?“, fragte BJ so lässig wie möglich, obwohl ihr ein kalter Schauer über den Rücken lief. „Gibt’s ein Problem?“
„ Problem? Nein.“ Dixie schüttelte den Kopf. „Viel schlimmer als das.“ Sie deutete auf BJs Kostüm. „Wie konntest du Flynn MacIntire heiraten, ohne uns einzuweihen?“
4. KAPITEL
BJ biss sich auf die Unterlippe und sah in die wütenden Gesichter von Dixie und Maggie. Wie konnte das bestgehütete Geheimnis der Stadt nach außen gedrungen sein? „Es ist nicht so, wie ihr denkt. Ich kann es erklären.“
Dixie fuchtelte mit dem Zeigefinger in ihre Richtung und sagte: „Nur eines ist entscheidend – bist du mit Flynn MacIntire verheiratet oder nicht?“
„Aber …“
„Bist du?“
„Ja“, gab BJ zu. „Aber es ist keine Heirat aus Liebe, sondern …“
„Lust!“ Dixie riss die Augen auf. „Ich wusste es, als du Flynn aus dem Saloon abgeschleppt hast. Du bist scharf auf diesen Mann und hast mir nie etwas davon erzählt. Schöne Freundin.“
„Ach wo.“ BJ winkte ab. „Mit Lust hat das nichts zu tun. Es geht um ein Baby.“
„Flynn wird der Vater deines Kindes?“, fragte Maggie erstaunt.
„Ja, auf eine Art schon. Es …“
„Davon hast du uns auch nichts erzählt! Das ist ja noch schlimmer, als wärst du einfach so über ihn hergefallen.“
„Nun vergesst endlich Lust oder Liebe. Gefühle spielten in diesem Fall gar keine Rolle. Wir haben nur wegen des Babys geheiratet. Es ging so schnell …“
„Du bist schon schwanger?“ Dixie sah sie mit großen Augen an.
„Nein, ich …“
„Wir wussten nicht mal, dass du mit Flynn befreundet bist“, schimpfte Maggie. „Und jetzt ist schon ein Baby unterwegs.“
„Aber …“
„Kein aber.“
„Du hättest uns einweihen müssen.“
„Jetzt lasst mich endlich mal ausreden.“ BJ seufzte. „Ihr wisst, dass ich ein Kind adoptieren möchte. Die Heirat mit Flynn erhöht meine Chancen, mehr ist da nicht. In einem Punkt sind wir
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