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Collection Baccara Band 0316

Collection Baccara Band 0316

Titel: Collection Baccara Band 0316 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathleen Galitz Dianne Castell Heidi Betts
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scheinen mir eher der Typ zu sein, der einen Longdrink mit Cocktailschirmchen und Kirsche vorzieht. Aber da ich kein großer Barmixer bin, ist dies das Beste, was ich noch hinbekommen konnte, bevor der Pilot gleich das Zeichen zum Anschnallen gibt.“
    Was Heather betraf, so waren einige Anweisungen überflüssig. Sie hatte sich im selben Moment angeschnallt, als sie sich hinsetzte – und jedes Wort auf der Karte mit den Sicherheitshinweisen gelesen, die in dem Netz am Sitz vor ihr steckte. Nur für den Fall, dass es plötzlich einen Ozean zwischen Wyoming und Georgia gab, war sie darauf vorbereitet, ihr Sitzkissen als Rettungsschwimmkörper zu benutzen.
    Zaghaft probierte sie einen Schluck. Wie vermutet, war der Drink sehr stark. „Ich hoffe, Ihre Familie nimmt es mir nicht übel, wenn ich bei unserer Ankunft nicht mehr stehen kann“, sagte sie und verschluckte sich beinahe.
    Sein Lächeln darauf genügte, um die klirrenden Eiswürfel in ihrem Glas zum Schmelzen zu bringen. Heather war sich nicht sicher, ob ihre verrückt spielenden Hormone oder der Alkohol schuld daran waren, dass ihr plötzlich warm wurde.
    „Keine Sorge“, beruhigte Toby sie. „Soweit ich weiß, ist das Hauptthema des Wahlkampfs meines Onkels nicht Abstinenz. Was auch gut ist, angesichts seiner eigenen Vergangenheit.“
    Heather zog eine sorgfältig gezupfte Augenbraue hoch.
    „Meine Familie ist nicht ohne Fehl und Tadel“, warnte er.
    „Wessen ist das schon?“
    Das kleine Flugzeug rollte über die lange Startbahn, und Heather trank zur Beruhigung noch einen Schluck. Auch wenn sie nichts auf Klatsch gab, so war sie doch neugierig. Die Tratschtanten verbanden Toby mit einer märchenhaften Villa, die im letzten Sommer in einem Hochglanzmagazin abgebildet worden war.
    Vieles, was im Zusammenhang mit dem Artikel geredet wurde, war kleinlich und missgünstig. Wahrscheinlich musste eine bekannte Familie wie die Danforths damit leben, dass jeder kleine Vorfall in der Presse aufgebauscht wurde. Sie fragte sich, ob Toby aus dem Grund diese räumliche Distanz geschaffen hatte.
    „Wie ist Ihre Familie?“, fragte Toby.
    Da Heather nicht wusste, ob er die Frage aus reiner Höflichkeit stellte oder ob er sie von dem bevorstehenden Abheben ablenken wollte, antwortete sie kurz angebunden. „Ruhig.“
    Sie kniff die Augen zu, als der Motor lauter brummte und der Flieger über die Startbahn rollte, und hoffte, dass Toby sich über ihre Schroffheit nicht ärgerte. Sie hoben in die Luft ab, ihr Magen machte einen Satz und landete irgendwo zwischen ihrem Kopf und ihrem Herz. Winzige Schweißperlen glitzerten über ihrer Oberlippe.
    „Trinken Sie noch einen Schluck“, sagte Toby und drückte bei seinen Werken ihre Hand.
    Seine Stimme war weitaus beruhigender als der Whiskey.
    Leider wirkte die Berührung dem beruhigenden Effekt entgegen. Sie deutete eine Intimität an, die zwischen Arbeitgeber und Angestellter absolut nicht angebracht war. Heather rief sich in Erinnerung, dass sie als Nanny für Dylan angestellt worden war und nicht, um sich dummen romantischen Fantasien hinzugeben, die zu nichts führten.
    Egal, wie gern Heather Tobys Hand loslassen wollte, sie konnte es genauso wenig, wie sie es schaffte, ihren schnellen Pulsschlag zu beruhigen. In einem kleinen Flugzeug wie diesem spürte man jede noch so schwache Turbulenz. Und der Blick aus dem Fenster intensivierte das aufkommende Schwindelgefühl. Die Landschaft unter ihr, ausgedörrt durch die Trockenheit, könnte genauso gut die Oberfläche des Mondes sein, so wenig Trost brachte ihr der vertraute Anblick.
    „Drehen Sie sich um“, sagte Toby.
    „Was?“
    Er berührte ihren Nacken mit der freien Hand.
    Sie zuckte zusammen und zog die verspannten Schultern hoch, als er begann, die Muskeln zu kneten.
    „Lassen Sie sich massieren. Glauben Sie mir, das hilft Ihnen, sich zu entspannen.“
    Heather wollte protestieren. Doch seine geschickten Hände an ihrer Haut zu fühlen, war einfach himmlisch und zu schön, um darauf zu verzichten. Nicht einmal aus Stolz. Toby ließ ihre Hand los und begann mit der richtigen Massage.
    Heather stieß einen langen Seufzer aus und spürte, wie sich jeder Muskel in ihrem Körper entspannte. Plötzlich war es gar nicht mehr so beängstigend, hoch über dem Boden durch die Luft zu fliegen. Sie schmiegte sich gegen seine Hände und schloss die Augen. „Das tut wirklich gut“, gestand sie.
    Dylan lachte fröhlich, als das Flugzeug in eine Turbulenz geriet.

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