Collection Baccara Band 0316
Offensichtlich teilte er ihre Aversion gegen das Fliegen nicht. Toby stimmte in das Lachen seines Sohnes ein. Dylan hatte zwar seit dem Tag, als Heather ins Haus gekommen war, nicht wieder gesprochen, aber sein Lachen war definitiv ein Schritt in die richtige Richtung.
„Ich fürchte, der einzig ruhige Mensch, den Sie in meiner Familie finden werden, ist Dylan“, sagte Toby. „Und mit Ihrer Hilfe sind wir, denke ich, auf dem besten Weg, das zu ändern.“
Toby hatte recht. Eine kleine Heerschar wartete auf dem Flugplatz von Savannah, um sie zu begrüßen. Einerseits war Heather froh, wieder festen Boden unter den Füßen zu haben. Andererseits – die vielen Menschen, die sie mit fröhlichem Geschrei und Umarmungen willkommen hießen, waren fast genauso erdrückend wie die Schwüle und der starke Duft teurer Parfums. Sie hatte weiche Knie, teils von dem Wundergetränk, das Toby für sie gemixt hatte, und teils von dem Gefühl, erstickt zu werden.
Dylan klammerte sich an ihrem Bein fest, während Toby nach ihrem Ellenbogen griff. Heather fühlte sich wie ein Knallbonbon, der auseinandergerissen wurde. Umringt von einem Pulk der schönsten Menschen, die sie je gesehen hatte, nahm sie Dylan auf den Arm. Er umschlang ihren Hals, als wäre sie seine Lebensretterin.
„Und dieser kleine Engel muss mein Neffe sein“, gurrte eine sanfte Südstaatenstimme.
Diese Stimme gehörte einer atemberaubenden blonden Schönheit. Die Frau streckte die Arme nach Dylan aus. Das musste Tobys Schwester sein. Ihre Augen hatten dieselbe Form und waren so lebendig wie seine – und in ihrer Tiefe schimmerte dasselbe Einfühlungsvermögen. Heather hielt den Atem an, als Dylan zögerte. Der Junge war ihr schon so sehr ans Herz gewachsen, dass sie nicht wollte, dass ihn jemand zu sehr bedrängte.
Als er sich seiner Tante Imogene zuneigte, hörte Heather, dass Toby im selben Moment den Atem ausstieß wie sie. Die Anspannung in ihren Schultern kehrte überraschend heftig zurück. Es lag nicht daran, dass irgendjemand ihr das Gefühl gab, unwillkommen zu sein, sondern eher daran, dass zu viele Danforths da waren, um sich direkt alle Namen zu merken.
„Ich möchte Ihnen meine Schwester Imogene und meinen Bruder Jacob vorstellen. Seine Frau Larissa. Mein Cousin Reid, seine Frau Tina.“
Tobys Schwester warf ihm einen scharfen Blick zu und korrigierte ihn, kaum dass ihr Name über seine Lippen gekommen war. „Als mich das letzte Mal jemand in dieser Familie Imogene genannt hat, hat er noch meinen zweiten Namen und meinen Nachnamen benutzt. Ich glaube, es war ein Code, der signalisierte, dass ich in Schwierigkeiten steckte. Meistens wegen irgendetwas, was mein störrischer großer Bruder angestellt hatte.“
Toby schloss lachend seine charmante Schwester und seinen Sohn in die Arme. Sein Lachen ging Heather unter die Haut. Sie stellte sich vor, dass sich dieses herzliche Lachen mit dem vieler anderer Danforths vermischte, bis sich die Dachbalken in dem herrschaftlichen Haus bogen, dem viele Artikel in Magazinen über den Lifestyle der Reichen und Berühmten gewidmet waren.
Heathers erster Eindruck war, dass diese angesehene Familie weit weniger spießig wirkte, als sie erwartet hatte. Das hob ihre Stimmung, machte aber auch ihre Stellung als Dylans Nanny komplizierter.
Da sie nur eine Angestellte war, sollte sie mehr Abstand wahren.
Nachdem Toby ihr die Erwachsenen vorgestellt hatte, begrüßte er die Kinder, die mitgekommen waren, um die Flugzeuge starten und landen zu sehen und auch, um Toby zu Hause willkommen zu heißen. Er nahm jedes Kind auf den Arm und versprach ihnen ein Geschenk, sobald er ausgepackt hatte. Nachdem sie ihr Gepäck geholt hatten, stiegen sie in die wartende Limousine.
Heather stieß einen tiefen Atemzug aus und begrüßte die plötzliche Stille.
„Nach Crofthaven“, sagte Toby dem Fahrer.
Weitere Anweisungen zu dem Sitz der Familie waren nicht nötig. Dort würde der Rest der Familie mit Kind und Kegel versammelt sein, wie Toby vermutete. Entweder übersah er absichtlich die Panik in Heathers Gesicht, oder sie war ihm entgangen, weil er über Dylan nachdachte.
„Es hat mich überrascht, dass er so schnell zu Genie gegangen ist“, gestand er.
„Und dass er bei ihr bleiben und mit ihr zurückfahren wollte“, fügte Heather hinzu. „Ihre Schwester scheint sehr nett zu sein.“
„Ja, das ist sie“, bestätigte Toby mit dem typischen Stolz eines großen Bruders. „Eigentlich mag ich meine ganze
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