Collection Baccara Band 0316
für die kriminellen Geschäfte einer Mafiabande. Köche waren nun mal nicht besonders abenteuerlustig und mutig – es sei denn, sie standen am Herd und probierten neue Rezepte aus.
Trotzdem gefiel ihr seine ruhige, gelassene Art. Es war angenehm, mal einen Mann zu erleben, der nicht wie ein Macho auftrat. Ein sanftmütiger Koch war eine nette Abwechslung. Auch wenn er sie nur zum Picknick begleiten sollte und natürlich in den Saloon, damit sie die Wette gewann.
Dixie blickte zum strahlend blauen Himmel. Noch schien die Sonne. Über den Beartooth Mountains zeigten sich jedoch einige Wolken, es könnte im Laufe des Tages ein Gewitter geben. Sie stellte den Picknickkorb ins Auto, dann ging sie zurück, um Nick zu bitten, eine Jacke mitzunehmen.
Die Haustür war nur angelehnt. Das Schloss schnappte nicht richtig zu, darüber hatte Jane sich oft geärgert. Dixie trat ein und wollte sich gerade bemerkbar machen, als sie Nicks Stimme hörte. Er schien zu telefonieren, in der Küche. Er sagte, dass er zu einem Picknick müsse und – wer immer es war – später vorbeikommen solle, damit sie besprechen könnten, was sich aus der neuen Situation ergäbe.
Sprach er mit Mary Lou? Nein, dem Ton nach mit einem Mann. Der musste in der Nähe wohnen, sonst könnte er nicht mal eben vorbeischauen. Wen kannte Nick hier nach nur zwei Tagen?
„Ciao. Bis dann.“
Dixie huschte hinaus. Jemanden zu belauschen gehörte sich nicht, sich dabei erwischen zu lassen war jedoch dumm. Sie lief zu ihrem Auto, setzte sich ans Steuer und machte ein möglichst unschuldiges Gesicht.
Wenige Minuten später trat Nick aus dem Haus. Er winkte ihr lächelnd zu, klebte einen Zettel an die Tür und kam mit forschen Schritten zum Wagen.
„Alles okay?“, fragte sie ihn, als er einstieg.
„Ja. Tut mir leid, dass ich so lange gebraucht habe. Ich wusste nicht, was ich Mary Lou schreiben sollte, und dann hat meine Mutter angerufen.“
Oh nein! Seine Mom war das definitiv nicht gewesen. Warum log er? Welches Geheimnis verbarg dieser dunkelhaarige Kerl hinter seiner freundlichen Miene? Es gab nur eine Möglichkeit, um das herauszufinden – sie musste ihn geschickt ausfragen und hoffen, dass er sich verriet.
Nick räusperte sich. „Haben Sie jemanden ins Haus gehen sehen, während Sie im Auto saßen? Ich meinte, etwas gehört zu haben.“
Mist! Leises Heranschleichen musste sie noch üben. „Nein, nein. Da war absolut niemand. Vielleicht hat der Wind die Tür bewegt.“ Sie zeigte zum Horizont. „Sehen Sie die Wolken? Es könnte ein Gewitter geben. Gut, dass Sie eine Jacke dabeihaben.“
Dixie trat aufs Gaspedal. „Wie gefällt Ihnen unsere kleine Stadt? Wie sind Sie überhaupt auf Whistlers Bend gekommen? Ist ja ziemlich weit von Denver entfernt. Lebt Ihre Mutter hier?“
Sie spürte, wie Nick sie prüfend von der Seite ansah.
Okay, das war eine Frage zu viel gewesen. Auch wenn sie vor Neugierde platzte, durfte sie ihm das nicht zeigen. Sie musste ihn einlullen, damit er sich entspannte. Dann würde er schon plaudern.
Sie lächelte ihn an – Nick lächelte zurück. Da vergaß sie zu lenken und hätte beinahe ein parkendes Auto gerammt.
„Hey!“ Er griff ins Lenkrad. „Vorsicht.“
Das sollte sie tatsächlich sein – vorsichtig. Nick Romero war diese Art Mann, umwerfend und ein Lächeln, für das man sterben könnte. Sein Atem strich warm über ihren Nacken und seine großen Hände, die ihre hielten, fühlten sich gut an, wirklich gut. Das passte nicht zu ihrem Entschluss, ihm nachzuspionieren.
„Alles okay?“, fragte er.
Sie griff das Lenkrad fester und konzentrierte sich auf die Straße. „Alles bestens, danke. Ich glaube, Sie sind mir noch eine Antwort schuldig“, sagte sie fröhlich. „Was hat Sie nach Whistlers Bend geführt?“
„Ein Freund von mir hat seinen Urlaub in Montana verbracht. Da er wusste, wie gern ich aufs Land ziehen wollte, hat er mir Whistlers Bend empfohlen. Er fand die Leute hier sehr nett und meinte, sie bräuchten ein gutes Restaurant. Schien mir genau der Ort zu sein, den ich suchte.“
„Wir haben das ‚Purple Sage‘.“
„Das ist ein Diner. Nun bekommen sie das ‚Nick’s‘ und die Leute müssen nicht mehr nach Billings fahren, wenn sie essen gehen wollen.“
Dixie bog auf den Schotterweg ein, der nach Silver Gulch führte. „Jetzt wird es holperig. Diese Straße ist nicht für meinen Sportwagen gedacht. Hier reiht sich ein Schlagloch an das andere.“
„Ist dies der einzige Weg
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