Collection Baccara Band 0316
haben.“
„FBI? Agent? Also hatte ich von Anfang an recht mit meinem Verdacht, dass du etwas verheimlichst, aber du hast es geleugnet. Du hast mich glauben lassen, du wärst ein ehrlicher Koch.“
Dixie blickte ihn böse an. „Du hast mich belogen, Nick Romero. Du hast mir etwas vorgespielt, mich getäuscht.“
Sie wird mich verstehen, beruhigte er sich. Es war gut, dass sie ihn so beschimpfte, denn jetzt waren die Kerle abgelenkt und merkten nicht, wie Jack sich mit den anderen heranschlich. Dafür ließ er sich doch gern zur Schnecke machen.
„Erschießen Sie ihn nicht“, befahl Dixie dem Mann im roten Parka. „Die Kugel können Sie sich sparen. Ich werde ihn mit bloßen Händen erwürgen!“
Sie schleuderte die Marshmallows fort, sodass die süßen Bällchen ein paar Meter weiter im Sand landeten. Nick konnte gar nicht so schnell reagieren, wie sie ihm an die Kehle sprang und schrie: „Du Mistkerl! Du gemeiner Lügner!“
Plötzlich schnappten alle nach Luft, und die Kerle wichen zurück. Büffel Andy trottete schnaubend heran. Erschrocken starrten sie ihn an, während Jack hinter ihnen rief: „Polizei! Stehen bleiben! Waffen fallen lassen! Hände hinter den Kopf!“
Die Gauner folgten verdattert seinen Anweisungen, und Nick hob seine Waffe vom Boden auf, dann sah er Dixie an.
„Cooler Auftritt, Romero. Trotzdem werde ich dir den Hals umdrehen.“
Er grinste. „Damit musst du noch warten. Ich hab einen Job zu erledigen.“
„FBI-Agent. Wieso bin ich nicht drauf gekommen? Wie konnte ich so dumm sein, all deine Lügen zu glauben?“
„Du hast mir vertraut, und das kannst du noch immer.“
„Nie wieder.“ Dixie marschierte in Richtung Bahnhofsgebäude davon.
Nick seufzte. Er wünschte, er könnte ihr folgen, sie um Verzeihung bitten und ihr alles erklären, aber das war nicht möglich. Es ließ sich nicht ändern – er musste zunächst die Verhaftungen zu Ende bringen.
Von der Veranda des alten Bahnhofs aus beobachtete Dixie, wie Nick den Gaunern Handschellen anlegte und die Waffen einsammelte, während Andy seine geliebten Marshmallows vom Boden fraß. Insofern war es ein erfolgreicher und aufregender Abend gewesen – abgesehen davon, dass Nick sie bitter enttäuscht hatte.
Wie konnte er sie so belügen?
Ein Jeep fuhr auf den Platz, gefolgt von zwei Kleinbussen, aus denen schwarz gekleidete Männer sprangen. Einige führten die Schmuggler ab, andere begannen, die Ladung des Lkws zu inspizieren. Nicks Kollegen vom FBI.
Dixie schoss ein paar Fotos für ihren Artikel, dann verließ sie die Veranda und ging zu ihrem Wagen. Die zwei Stunden waren längst vorüber, ihre Freundinnen fragten sich vermutlich schon, wo sie blieb, und sie wollte ihnen keine Sorgen bereiten. Als sie im Camaro saß, kam Nick jedoch angerannt und riss die Tür auf.
„Warte, Dixie! Bleib hier, bis ich Zeit habe, damit wir in Ruhe reden können.“
„Wozu? Es gibt nichts mehr zu bereden. Wir sind geschiedene Leute.“
Nick strich sich durchs Haar. „Sweetheart, bitte! Ich verstehe ja, dass du sauer bist …“
„Sauer? Ich bin zutiefst enttäuscht von dir. Als ich die Scheidungspapiere von Danny bekam, habe ich mir geschworen, mich nie wieder von einem Mann belügen zu lassen. Du hast mir eine Lüge nach der anderen aufgetischt.“
„Mir blieb nichts anderes übrig. Ich bin FBI-Agent. Ich durfte nicht riskieren, dass meine Tarnung auffliegt.“
„Du hattest also kein Vertrauen zu mir. Das ist ja ebenso schlimm wie mich ständig zu belügen.“
Nick sah ihr in die Augen. „In einem Punkt habe ich nie gelogen – meine Gefühle für dich sind echt.“
„Dein Pech, dass ich nicht mehr weiß, was ich dir glauben soll.“ Dixie zog die Tür zu und ließ den Motor an, dann fuhr sie zu Maggies Ranch.
Als sie dort ankam, blieb sie nachdenklich im Auto sitzen. In der Liebe schien sie nicht viel Glück zu haben. Immer suchte sie sich die falschen Männer aus. Nach der Biopsie hatte sie sich geschworen, ihre Träume wahr werden zu lassen, nun sollte sie sich darauf konzentrieren. Nicht auf Nick oder auf ihre Enttäuschung und ihre Sehnsucht nach ihm.
Sie wollte Journalistin sein, die Welt bereisen. Also, worauf wartete sie noch? Sie würde ihren Artikel über die Festnahme der Schmuggler schreiben und ihn an diverse Zeitungen schicken. Wenn man ihr daraufhin irgendwo einen Job anböte – Alaska, Maine, Timbuktu –, wäre sie am nächsten Tag da.
Dixie ging ins Haus und marschierte in die Küche, wo
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