Collection Baccara Band 0319
lassen, falls er ins Gefängnis musste.
„Mr Danforth?“
Seine Assistentin stand in der Tür.
„Sie haben einige Nachrichten, Sir. Ist alles in Ordnung mit Ihnen?“
Marc streckte sich und stöhnte leise, als er den Schmerz in der Schulter verspürte. „Es ging mir schon besser, aber ich vermute, ich werde nicht sterben und so dem Gefängnis entgehen. Muss ich mich um irgendetwas sofort kümmern?“
„Die meisten Nachrichten sind von Ihrer Familie. Alles Grüße, außer zwei.“
„Und worum geht es da?“
„Lea Whittaker hat gesagt, dass sie einige Informationen für Sie hat, dass Sie aber für den Rest des Tages unterwegs ist. Sie sollen sie bitte morgen anrufen.“
Lea? Er hatte fast vergessen, dass er sie um Hilfe gebeten hatte. „Wer noch?“, fragte er.
„Ihr Cousin Jacob hat eine Nachricht hinterlassen. Er wollte Sie an den Wohltätigkeitsball für die Intercity Childhood Safety Commission erinnern. Er findet heute Abend statt, und Ihr Vater erwartet, dass Sie und Miss Aldrich dort sein werden, um die Familie zu repräsentieren.“
Er seufzte. Den Ball hatte er tatsächlich vollkommen vergessen. Die ICSC war eine der Wohlfahrtseinrichtungen, die er in die Danforth Stiftung integrieren wollte. Sie leistete wichtige Arbeit.
„Ja, okay“, sagte er und entließ seine Sekretärin.
Dana würde wahrscheinlich zustimmen, mit ihm den Ball zu besuchen. Sie würde es als ihren Job betrachten. Vielleicht wusste sie aber auch zu schätzen, was diese Organisation erreichte. Der Verein bot Kindern Zuflucht, die zu Hause nicht sicher waren. Etwas, was sie selbst nicht erfahren hatte.
Er erinnerte sich daran, wie beschützt und geliebt er sich in seiner Familie immer gefühlt hatte. Ohne Mutter groß zu werden, war schwer gewesen, doch die Familie hatte ihm nie das Gefühl gegeben, nicht geliebt zu werden. Dana hatte nicht das Glück gehabt, in Geborgenheit aufzuwachsen. Und jetzt das.
Er würde ins Gefängnis gehen, und sie war mit seinem Kind schwanger. Er konnte nicht von ihr erwarten, dass sie einen Mann heiratete, der Jahre im Knast verbringen musste. Auch wollte sie keine finanzielle Unterstützung von ihm annehmen, aber er musste etwas tun.
Marc sah auf die Uhr. Dana hatte ihn am Morgen vor dem Büro abgesetzt und gesagt, sie habe etwas zu erledigen und werde um die Mittagszeit zu ihm kommen. Ihm blieben also noch ein paar Stunden.
Genug Zeit, um seine Idee umzusetzen. Er griff zum Telefon, um einen befreundeten Anwalt anzurufen.
Dana drehte sich vor dem hohen Spiegel und betrachtete sich. Das Abendkleid, das sie mit Nicolas Hilfe gekauft hatte, schmeichelte ihren Kurven.
Sie hatte zunächst gezögert, als Marc sie bat, mit ihr den Wohltätigkeitsball zu besuchen. Solche Veranstaltungen gehörten nicht in ihren Erfahrungsbereich, und sie fühlte sich unsicher. Doch als sie sich jetzt in dem langen silbern schimmernden Kleid und den Stilettos sah, die Haare hochgesteckt, kam sie zu dem Schluss, dass sie es schaffen könnte, eine Frau zu spielen, die auf dem gesellschaftlichen Parkett eine gute Figur abgab.
Wenigstens hatte sich ihr Magen beruhigt. Diese ganze Baby-Geschichte war ein einziges Fiasko.
Schwanger. Wirklich, wie blöd bist du denn?
Ein kurzer Besuch beim Arzt am Morgen hatte sie gelehrt, dass es besser war, einen Test zu machen, bevor man die Klappe aufriss. Nur ein Vollidiot konnte eine leichte Lebensmittelvergiftung mit einer Schwangerschaft verwechseln.
Nie wieder würde sie Würstchen auf Pizza bestellen. Schon der Gedanke an Würstchen würde ihr für den Rest ihres Lebens Übelkeit verursachen.
Immerhin hatte diese Erfahrung ihr gezeigt, dass Marc und sie nicht zueinanderpassten. Unabhängig davon, dass sie ihn von ganzem Herzen liebte. Sein erster Gedanke war gewesen, den Namen seiner Familie zu retten. Er war gar nicht auf die Idee gekommen, an Heirat auch nur zu denken.
Sollte er sich doch noch etwas länger den Kopf über das nicht vorhandene Kind zerbrechen. Sie hatte vor, sich die letzten noch verbleibenden gemeinsamen Stunden oder Tage von ihm verwöhnen zu lassen. Er war so aufmerksam, seit sie ihm von der Schwangerschaft erzählt hatte, auch wenn sie nicht wieder über das Baby gesprochen hatten.
Sie würden sich nach diesem Einsatz nie wiedersehen, deshalb sollten diese letzten Momente wenigstens erfreulich sein. Mehr noch, sie wollte, dass Marc sich noch lange sehnsüchtig an ihre gemeinsamen Stunden erinnerte.
Ihr war klar, dass sie ihn niemals vergessen
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