Collection Baccara Band 0319
setzte er sich sofort an den Schreibtisch und arbeitete, bis er vor Erschöpfung fast einschlief. Erst dann ging er ins Bett, wälzte sich jedoch die ganze Nacht unruhig hin- und her. Denn kaum schloss er die Augen, sah er wieder Brianna vor sich. Die Sehnsucht nach ihr war mittlerweile unerträglich.
Die Woche drauf erhielt er ein Dankschreiben von einem Wohltätigkeitsverein, in dem stand, dass jemand in seinem Namen eine Stiftung für wohltätige Zwecke eingerichtet hatte. Das musste Brianna gewesen sein. Offensichtlich hatte sie die zweite Million wirklich weggegeben.
Als er schockiert auf die Zeilen starrte, musste er wieder daran denken, was sie über Gefühle und Beziehungen gesagt hatte. Hatte sie ihm mit dieser Geste beweisen wollen, dass sie doch nicht so materialistisch war wie er?
Da ihm nichts Besseres einfiel, um sich abzulenken, arbeitete er fast rund um die Uhr oder trieb Sport, doch nichts konnte die Leere in seinem Innern ausfüllen. Es ärgerte ihn, dass er so machtlos dagegen war. Das Einzige, womit er sich trösten konnte, war die Hoffnung, dass die Erinnerung an Brianna irgendwann verblassen würde.
Doch leider war das nicht der Fall, im Gegenteil. Als er sich in seinem Büro wieder einmal nicht konzentrieren konnte, gestand er sich endlich ein, dass seine Sehnsucht nach Brianna doch nicht so schnell verschwinden würde. Er vermisste sie mehr als je einen anderen Menschen und sah sie überall, doch sie war nie wirklich da – nur ein Phantom, das seine Erinnerung ihm vorgaukelte.
Er musste den Tatsachen endlich ins Auge sehen: Er hatte sich genauso in Brianna verliebt wie sie sich in ihn, auch wenn er nie damit gerechnet hätte. Frauen waren für ihn immer an zweiter Stelle gekommen. Sogar seine Familie spielte nur eine untergeordnete Rolle in seinem Leben. Erst Brianna hatte es geschafft, seine Gedanken und Gefühle zu erobern und zu beherrschen.
Ob sie vielleicht zu ihrer Familie nach Laramie gezogen war? Er hatte sich einmal an ihrem alten Arbeitsplatz, dem Steakhouse, nach ihr erkundigt, aber dort hatte niemand von ihr gehört. Natürlich stand es ihm frei, einen Privatdetektiv zu engagieren, um nach ihr zu suchen, doch das hatte keinen Sinn, solange er keine dauerhafte Beziehung mit ihr wollte.
Aber wäre nicht alles besser als die Hölle, die er gerade durchmachte?
In der Bibliothek der Universität von Wyoming versuchte Brianna, sich auf das Vorlesungsverzeichnis zu konzentrieren. Sie musste ihren Stundenplan für das Frühjahrssemester erstellen und sich entscheiden, welche Kurse sie belegen wollte.
Wegen der Wochen mit Matt hing sie inzwischen ein Semester hinterher, wollte jedoch so viel wie möglich nachholen, bevor das Baby kam. Wenn es erst mal da war, würde sie nicht mehr so viel Zeit haben, auch wenn sie sich eine Nanny leisten und auf die Hilfe ihrer Mutter zählen konnte.
Wie immer wanderten ihre Gedanken zu Matt. Sie vermisste ihn nach wie vor schrecklich. Wie lange würde sie wohl brauchen, über ihn hinwegzukommen und nicht mehr ständig an ihn zu denken? Sie fühlte sich einsam und sehnte sich nach seiner Vitalität und Zuwendung.
Inzwischen bereute sie ihre Entscheidung, ihn verlassen zu haben, auch wenn ihr Verstand ihr sagte, dass es so das Beste gewesen war.
Als sie ihren Stundenplan endlich fertig hatte, fuhr sie nach Hause zurück. Sie wohnte inzwischen in einer großzügigen Wohnung in einem relativ neuen und guten Viertel in Laramie.
Vor ihrem Haus registrierte sie ein ihr unbekanntes schwarzes Auto. Wem es wohl gehört? fragte sie sich flüchtig. Als sie geparkt hatte und einen Blick über die Schulter warf, sah sie zu ihrer Überraschung Matt aus dem Wagen steigen.
Ihr Herz klopfte sofort schneller. Matt trug eine Lederjacke, Jeans, Westernstiefel und einen breitkrempigen Stetson und sah mal wieder unwiderstehlich aus. Langsam stieg Brianna aus ihrem Wagen und ging ihm entgegen. „Was machst du denn hier?“, fragte sie, als er vor ihr stand. Spontan schlang sie die Arme um seinen Hals.
Matt zog sie an sich und küsste sie.
Kaum lag sie in seinen Armen, hatte sie all ihre guten Vorsätze vergessen und erwiderte seinen Kuss hungrig. Sie wollte ihn mehr denn je – Vernunft hin oder her. Am liebsten hätte sie ihm die Hände unter die dicke Jacke und die schweren Sachen darunter geschoben, um seine nackte Haut unter den Händen zu spüren.
Matt hob sie mit einem Schwung hoch. „Wo ist der Schlüssel?“, fragte er außer Atem, erstickte ihre
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