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Collection Baccara Band 0320

Collection Baccara Band 0320

Titel: Collection Baccara Band 0320 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shirley Rogers Crystal Green Katherine Garbera
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Blick nach zu urteilen hatte sie seinen Übergriff an jenem letzten Tag in Cottonwood, als er sie in die Arme gezogen und geküsst hatte, bevor er das Haus verließ, nicht verziehen. Während David sich wie ein Außenseiter im Haus seines Vaters vorkam, schien sie sich wohlzufühlen, als hätte sie mehr Rechte als er, hier zu sein.
    Sie war als junges Mädchen durch eine Jugendhilfemaßnahme auf die Plantage gekommen. Sein Vater hatte das junge Straßenkind sofort gemocht. Und wie es aussah, hatte sich ihre Beziehung vertieft – sie standen sich näher, als David und sein Vater es jemals geschafft hatten. Er drehte sich weg, um Tanya und seinem Vater einen ungestörten Moment zu bieten.
    Als er ein Röcheln hörte, drehte er sich wieder um. Sein Blick richtete sich sofort auf sie. In – wie es schien – Zeitlupentempo trat Dr. Brewer ans Bett und zog sein Stethoskop hervor. Tanya sackte auf der Bettkante zusammen. Als wäre es das Normalste auf der Welt, als wäre er nicht jahrelang weg gewesen, ging David zu ihr. Er legte den Arm um ihre Schulter und zog sie weg. Auch wenn sie ihn nicht mochte, seinen Vater hatte sie geliebt.
    Davids Blick begegnete dem des Arztes, der ruhig das Schlimmste bestätigte. Sein Vater war gestorben.
    Mit einem leisen Aufschrei drehte Tanya sich in Davids Umarmung und legte den Kopf an seine Schulter. Traurig nickte er Dr. Brewer zu. Dann wollte er Tanya aus dem Zimmer führen, doch sie machte sich steif und versuchte sich loszureißen. „Du kannst jetzt nichts für ihn tun, Tanya“, sagte David leise. „Komm.“
    Vor Trauer und Verzweiflung zitternd brach Tanya Winters in Tränen aus, als David sie aus dem Schlafzimmer die Treppe hinunter ins Wohnzimmer führte. Helles Sonnenlicht fiel durch die Fenster, ein fast schmerzlicher Kontrast zu der dunklen Leere, die sie innerlich fühlte. Der einzige Mensch, den sie geliebt hatte, war tot. Was sollte sie ohne ihn tun?
    Wieder überkam sie die Angst. Heiße Tränen liefen ihr über die Wangen, nahmen ihr die Kraft. Halt suchend klammerte sie sich an David.
    Er hielt sie fest, verhinderte, dass sie zusammenbrach, und flüsterte ihr ins Ohr, dass alles gut würde.
    Oh, sie wollte ihm so gern glauben. Aber wie sollte alles gut werden? Der Mann, der ihr eine Chance gegeben hatte, als niemand anders ihr helfen wollte, war tot. Sie sah sich in dem großen, makellos aufgeräumten Raum um und suchte Trost in der vertrauten Umgebung. Das Sofa mit dem Blumendruck. Der massive handgeschnitzte Kaminsims über der Feuerstelle. Diese wunderbare Plantage in Georgia war der einzige Ort, den sie ein Zuhause nennen konnte.
    Ihr Leben vor dem Einzug hier blieb ihr ein Rätsel. Sie konnte sich immer noch nicht erinnern, wie sie es dazu gekommen war, dass sie mit siebzehn bewusstlos auf einer Landstraße gelegen hatte. Wegen einer durch eine schwere Gehirnerschütterung bedingten retrograden Amnesie erinnerte sie sich an nichts mehr.
    Sie wusste nur das, was das Personal im Krankenhaus ihr anhand ihres Ausweises gesagt hatte – dass sie Tanya Winters war, ein Straßenkind ohne Familie. Durch einen Glücksfall hatte Edward Taylor von ihrer Notlage gehört und ihr eine zweite Chance geboten, nämlich auf seiner Erdnussfarm zu arbeiten.
    Sie hatte so viel von ihm gelernt, hatte Seite an Seite mit ihm gearbeitet und seine Zuwendung und all sein Wissen aufgesogen. Wegen des harten Wettbewerbs wurde es immer schwerer, mit Erdnüssen einen vernünftigen Gewinn zu erzielen. Auf ihr Drängen hin hatte er den Hauptanbau von Erdnüssen auf Sojabohnen verlagert.
    Tanya hatte Recherchen über die wachsende Sojabohnenindustrie angestellt und Edward mit einer Fülle von Informationen versorgt, aufgrund derer er fundierte Entscheidungen treffen konnte. Die Farm machte derzeit mehr Profit als seit Jahren.
    Was würde jetzt aus ihr werden? Tanya liebte dieses Haus, das Land und die Menschen, die hier arbeiteten. Sie liebte die idyllische Kleinstadt Cotton Creek, wo sie so akzeptiert wurde, wie sie war. Den Menschen war es egal, dass sie aus armen Verhältnissen kam. Würde David sie nach dem Tod seines Vaters hier wohnen und die Plantage weiter managen lassen?
    Träum weiter!? Nach dem peinlichen Abschied vor Jahren war sie erstaunt, dass er sie überhaupt tröstend in den Arm genommen hatte. In jenem Sommer vor fünf Jahren war er vom College zurückgekehrt, und obwohl sie damals für ihn schwärmte, hatte er von kaum Notiz ihr genommen. David hatte mit seinem Vater

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