Collection Baccara Band 0320
strich sanft darüber. Ein pinkfarbener Schleier, eine feine Weste und ein Rock aus zartem Stoff. Außerdem eine zierliche silberne Kette für die Hüfte.
„Es ist nichts Besonderes“, sagte sie und musterte Shane aus den Augenwinkeln.
Er schien sie sich in diesem Kostüm vorzustellen, denn die Intensität seines Blickes nahm zu.
Doch dann mischte sich etwas anderes in seinen Ausdruck. Eine liebevolle Behutsamkeit – Nicki spürte ein schmerzliches Ziehen in der Brust.
„Ernsthaft, Nicki“, sagte er leise. „Das hier ist die falsche Nacht.“
In diesem Moment stieg Wut in ihr hoch – kraftvoll und unaufhaltsam.
„Ich bin nicht Nicki, wenn wir beide in andere Rollen schlüpfen. Schon vergessen?“ Noch während die Worte aus ihrem Mund kamen, konnte sie nicht glauben, dass sie das tatsächlich sagte.
Er antwortete nicht. Doch es lag ein Hauch von Mitleid in seinem Blick.
„Ich bin die neueste Errungenschaft in deinem Harem“, sagte sie und drängte alle Gedanken an Vernunft und Rückzug beiseite. „Und ich bin hier, um dir zu Gefallen zu sein.“
Shane schüttelte langsam den Kopf. So, als müsste er auf Distanz gehen.
„Du verfügst über hundert Frauen“, sagte sie, während sie ihre Bluse aufknöpfte. „Und ich bin eine davon.“
Damit schlüpfte sie aus ihrem Oberteil und drehte ihm den Rücken zu. Während sie den BH auszog, spürte sie seine brennenden Blicke auf der Haut. Langsam streifte sie die Weste über.
Sie hatte ihn. Auch wenn es so aussah, als hätte er sich noch nicht ganz entschieden, ob er gehen oder bleiben würde. Doch wahrscheinlich spürte er, dass es keine neue Chance geben würde, wenn er sie jetzt zurückwies.
Nicki trat in den Schatten einer Pferdebox, zog Jeans und Stiefel aus und sprach weiter. „Ich komme aus einem fernen Königreich. Mein Vater hat mich dir als Geschenk überlassen.“
Sie schlüpfte in den Rock, legte den Schleier an und trat zurück ins Licht der Lampions.
Shane atmete bei ihrem Anblick tief durch.
„Okay, wir sind schon weit genug gegangen, Nicki.“
Sie schalt ihn nicht dafür, dass er sie erneut beim Namen genannt hatte. Er war der Gebieter, der Meister, und er konnte tun und lassen, was ihm gefiel. War es nicht so?
Doch während sie vor ihm stand, und der lange Schleier verführerisch ihren Körper umschmeichelte, merkte sie, dass sie die Führung übernommen hatte.
Die Wut, die immer noch in ihr brodelte, kochte fast über. Langsam ging sie zu den Kissen hinüber und genoss die seltsame Befriedigung, die es ihr bereitete, sich hinzuknien, scheinbar die Unterlegene zu sein.
Begann es nicht immer so? Gab es nicht immer ihn , der ihr scheinbar überlegen war?
Und hatte sich das Blatt im Laufe der Nächte nicht jedes Mal gewendet?
„Was wirst du mit mir tun?“, flüsterte sie.
Shane warf seinen Hut beiseite, trat neben sie und ließ sich auf ein Knie sinken. Sie blickte aus großen Augen zu ihm hoch – und wusste, als er ihren Blick erwiderte, dass er nicht gehen würde.
Eine kleine Explosion an Gefühlen entlud sich in ihrem Inneren – Freude genauso wie Trauer –, und endlich fand sie den Mut, das zu tun, was sie zuvor nie gewagt hatte.
Sie lehnte sich ihm entgegen, strich den Schleier von ihrem Gesicht zurück und küsste ihn. Küsste ihn auf den Mund, so, wie sie es sich schon immer erträumt hatte.
Vielleicht war dieser Kuss das Letzte, was sie von ihm bekommen konnte.
Die unvermutete Berührung ihrer Lippen erschütterte Shane bis in sein Innerstes. Er versank in Nickis Kuss, gab sich ganz seiner Leidenschaft hin, während nur ein einziger Gedanke in ihm widerhallte: Sie hatte ihm vergeben …
Aber konnte es wirklich so einfach sein? Das war nicht möglich. Es war nie so einfach.
Er packte Nicki an den Schultern und schob sie heftig von sich, während er noch die Wärme ihrer Lippen auf seinen spürte.
Der Blick, den sie ihm schenkte, war so voller Hoffnung. Als würde sie ihn mehr begehren als alles andere auf dieser Welt.
Ein Gefühl stieg in Shane auf. Ein unbekanntes Gefühl, das ihm Angst machte. Er sollte gehen. Sofort. Er sollte Nicki nicht noch mehr verletzen. Aber tief in sich fühlte er, dass er etwas anderes wollte.
Er wollte bei ihr bleiben.
Gott, was sollte er nur tun?
Er erhob sich, doch Nicki griff nach seiner Hand und zog ihn zurück.
Selbstsicherer, als er es jemals von einer Haremsdame erwartet hätte, schmiegte sie sich an ihn.
„Tu nicht so, als würdest du mich nicht wollen“,
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