Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Collection Baccara Band 0320

Collection Baccara Band 0320

Titel: Collection Baccara Band 0320 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shirley Rogers Crystal Green Katherine Garbera
Vom Netzwerk:
sein.“
    Damit verschwand sie in einer Rauchwolke. Was für ein Abstieg, dachte ich, während meine körperliche Hülle zu verblassen begann. Einst Mafiaboss und jetzt Kuppler für Liebeskranke. Heilige Maria, was für eine Bescherung!

1. KAPITEL
    Sarah Malcolm war spät dran. Das war nichts Neues. Sie hatte schon alles Mögliche ausprobiert: die Uhr fünfzehn Minuten vorgestellt, zeitsparende Strecken herausgesucht, zwei Armbanduhren getragen. Trotzdem kam sie nie pünktlich an.
    Heute hatte sie es mithilfe der Zwillinge geschafft, zeitig das Haus zu verlassen. Leider hatte sie jedoch nicht daran gedacht, eine Panne mit ihrem Wagen einzuplanen. Es war kindisch, gegen den Reifen ihres Coupés zu treten – deshalb wartete sie damit, bis die herannahenden Autos vorbeigefahren waren. Wenn doch nur einmal alles nach ihren Wünschen liefe!
    Die Citrus-Grove-Bank war Sarahs letzte Chance, um ihr Restaurant Taste of Home zu halten. Wenn sie sich verspätete, würde sie Max Tucker sicher nicht mit ihren Führungsqualitäten beeindrucken können. Tucker würde niemandem Geld leihen, der nicht einmal rechtzeitig zum vereinbarten Termin erschien.
    Verdammt.
    Das ist das Ende, dachte Sarah. Sie würde das Lokal aufgeben und dafür zwei Jobs annehmen müssen. Irgendwie musste sie ja sich selbst und ihre Geschwister, die achtzehnjährigen Zwillinge, durchbringen. Ein Plus war, dass die Zwillinge bald aufs College kamen und beide ein Stipendium dafür hatten. Aber bis dahin dauerte es fast noch ein Jahr. Ein Jahr, in dem sie alles versuchen musste, um ihnen das Zuhause zu bewahren, das ihre Eltern sich für sie erhofft hatten.
    Ein Ziehen in ihrem Nacken kündigte Kopfschmerzen an. Im Stillen wünschte Sarah sich, sie hätte heute Morgen vor dem Verlassen des Hauses ihre Wahrsagerkugel, den Magic 8 Ball, befragt. Doch dafür war keine Zeit gewesen. Natürlich hätte sie auch ihr Horoskop lesen können, doch sie hatte das Zeitungsabo kündigen müssen.
    Eine Limousine glitt an ihrem Auto vorbei und hielt direkt davor an. Sarah blinzelte. Sicher bildete sie es sich nur ein. Ein kleiner, etwas korpulenter Mann stieg vorne aus. Er trug eine Freizeithose und ein Oberhemd mit einer Krawatte, die ausgerechnet mit Engeln bedruckt war.
    Der Schlips passte nicht zu dem Mann mit der beginnenden Glatze, und das Hemd spannte über seinem Bauch. Er hatte einen dunklen Teint und Bartstoppeln im Gesicht, obwohl es noch früh am Morgen war. Vor ihrem Wagen blieb er stehen.
    „Hey, Babe. Reifenpanne?“, fragte er lässig.
    „Ich wünschte, es wäre so einfach.“ Sie musste lächeln, als er sie selbstsicher angrinste.
    Ein zweiter Mann stieg aus dem hinteren Teil der Limousine. Er war groß und blond und schritt zielstrebig auf Sarah zu. Mit seinen hellgrauen Augen schien er direkt in sie hineinzuschauen. Sie merkte ihm an, dass er es gewohnt war, Befehle zu erteilen. In seiner Kleidung wirkte er wie ein Dressman aus dem Männermagazin GQ – von den handgenähten italienischen Schuhen bis zum Designeranzug.
    Als er vor ihr stand, hielt Sarah den Atem an. Seine Gesichtszüge waren markant, aber der Mann war attraktiv. Sie wünschte, sie würde noch an Märchen glauben: Er sah genau so aus, wie sie sich einen Prinzen vorstellte. Doch sie war schon mit genügend Fröschen ausgegangen, um zu wissen, dass Märchenprinzen nur in Kinderträumen existierten. Und sie war längst kein Kind mehr.
    „Was gibt es für ein Problem?“, fragte er. Unter seinem tiefblauen Anzug trug er ein gestreiftes Hemd mit dunkler Krawatte. Sarah musste unwillkürlich lächeln, als sie das Muster darauf erkannte: kleine Haie mit weit aufgerissenen Mäulern.
    „Ich weiß es nicht“, antwortete sie.
    Er schaute auf seine Armbanduhr, dann zu seinem Chauffeur und schließlich wieder zu ihr. „Können wir Sie irgendwo absetzen?“
    Was für ein Gentleman, dachte sie. Anscheinend machten sich all die Kerzen, die sie in der Kirche angezündet hatte, endlich bezahlt. Sie hatte stets dafür gebetet, dass endlich ein Mann in ihr Leben treten möge.
    „Das wäre großartig“, erwiderte sie. „Ich habe einen Abschleppwagen angefordert, aber der wird nicht vor einer halben Stunde hier sein. Und in fünfzehn Minuten habe ich einen Termin in der Citrus-Grove-Bank in der Kaley Street.“
    „Dann lassen Sie uns fahren.“ Er drehte sich zur Limousine um.
    Sarah zögerte. Sie war sich nicht sicher, ob sie einfach zu zwei fremden Männern ins Auto springen sollte. Stimmt, sie

Weitere Kostenlose Bücher