Collection Baccara Band 0321
Teenager-Ich – in schlabberiger Hose und langem T-Shirt. Rae-Anne ergriff ihre Hand, und sie folgten dem Mädchen zum Nachbarhaus.
Plötzlich blieb CJ wie angewurzelt stehen. Sie wusste, wo sie waren und welcher Tag es war. „Rae-Anne, lassen Sie uns bitte gehen.“
„Kann ich nicht machen. Was ist hier los?“
Es war vier Tage vor dem Abschlussball. Sie war hinübergegangen zu Tad, um ihn zu bitten, sie zu begleiten. Oh Gott. Dies war ihre schlimmste Erinnerung. Niemals hatte sie diesen Ort selbst ausgesucht. Niemals. Das konnte nicht sein.
„Ich glaube nicht, dass dies hier helfen wird“, sagte sie zu ihrer Sekretärin. „Es sei denn, Ihre Mission zielt darauf ab, mich deprimiert zu machen.“
Rae-Anne umarmte CJ und drückte sie. „Natürlich ist es nicht so. Doch Sie müssen die Vergangenheit durch die Augen einer Erwachsenen sehen und nicht aus der verschleierten Perspektive eines Teenagers.“
Sie gingen um das große Ranchhaus der Randolphs herum in den hinteren Garten. Dort saßen zwei Jungs am Tisch neben dem Pool und tranken Cola. Tad sah dünner aus, als CJ ihn in Erinnerung hatte. Sich selbst konnte sie nicht sehen: Ihr Teenager-Ich hatte sich hinter einer Hecke versteckt und belauschte die Jungs.
„Ich habe gestern Abend angerufen. Deine Mom meinte, dass du ein Date hast. Hast du dich mit Patti getroffen?“, fragte Bart Johnson. Er war Quarterback des Football-Teams und ging nur mit Cheerleaderinnen aus.
„Nein. Ich war mit Cathy Jane Terrence aus.“
CJ erinnerte sich an den Abend. Sie waren ins Kino gegangen, um Batmans Rückkehr zu sehen. Tad hatte sie scherzhaft mit Michelle Pfeiffer im Film verglichen – und er hatte sie Cat Girl genannt. Sie hatten sehr viel Spaß gehabt. CJ hatte damals keinen Gedanken an ihr Haar oder ihr Gewicht verschwendet. Ausnahmsweise hatte sie sich gefühlt wie … wie eine Frau, die die Aufmerksamkeit eines Mannes wert war.
„Mit wem?“, fragte Bart. CJ war nicht überrascht, dass er nicht einmal ihren Namen kannte.
„Du kennst doch meine Nachbarin.“ Mit der Coladose in der Hand deutete Tad zu ihrem Haus.
„Die Fette? Warum?“
„Warum interessiert dich das?“, wollte Tad wissen.
„Tut es ja gar nicht. Ich wundere mich nur. Du könntest mit jedem Mädchen an der Schule ausgehen.“
„Ich will nicht jedes Mädchen“, erwiderte Tad.
„Ey, das kapier ich nicht.“
Tad trank einen Schluck. Dann sagte er: „Sie bezahlt mich dafür, dass ich mit ihr herumhänge.“
Als Bart daraufhin in Gelächter ausbrach, sah CJ ihr Teenager-Ich an sich vorbeilaufen. Zurück nach Hause und zu der Schachtel mit den Keksen, die dort wartete. Daran erinnerte sie sich noch heute.
„Lassen Sie uns gehen“, bat CJ ihre Sekretärin. „Ich habe nichts gesehen, das etwas ändern würde.“
„Wir sind noch nicht fertig“, entgegnete Rae-Anne.
„Wie viel bezahlt sie dir?“, erkundigte sich Bart nun.
„Mann, sie bezahlt mich doch nicht“, gab Tad zurück. „Hast du sie nicht mehr alle?“
Bart schüttelte den Kopf und nahm eine Handvoll Chips aus der Schüssel auf dem Tisch. „Versteh ich nicht. Warum gibst du dich überhaupt mit ihr ab?“
Tad rieb sich den Bauch und schaute zu ihrem Haus. CJ konnte sein Gesicht nicht deutlich erkennen und wünschte sich, sie wäre näher dran. Der Junge antwortete: „Sie ist süß, und ich mag ihr Lächeln.“
Mit einem Mal hatte CJ das Gefühl, als würde ihr das Herz noch einmal brechen. In all der Zeit, die sie zusammen gewesen waren, hatte Tad ihr das nicht erzählt. Allerdings hatte sie ihm auch nie die Gelegenheit gegeben, darüber zu reden.
„Weißt du, was man über dicke Mädchen sagt?“, fragte Bart.
„Was?“
„Sie sind wie Mopeds: Man fährt sie gern, außer wenn Freunde dabei sind.“
Daraufhin boxte Tad seinen Freund so hart auf den Arm, dass Bart das Gleichgewicht verlor und in den Pool fiel. „Hey!“, rief Bart. „Wofür war das denn?“
„Nichts, das du verstehen würdest.“
Damit ergriff Rae-Anne CJs Hand und schnippte mit den Fingern. Im nächsten Moment saß CJ wieder an ihrem Küchentisch. Das Essen war verschwunden, nur ihre Kaffeetasse stand vor ihr. Immer noch warm. Von Rae-Anne keine Spur. CJ fragte sich, ob sie die ganze Episode nur geträumt hatte.
Sie lehnte sich im Stuhl zurück. Egal, ob es wirklich passiert war oder nicht: Ihr wurde allmählich etwas klar. Mit ihrer eigenen Wahrnehmung der Wirklichkeit beeinflusste sie das Schicksal. Sie hatte stets geglaubt,
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