Collection Baccara Band 0321
Vater war. Nicht Frau genug, um meinen Verlobten zu halten. Früher oder später wirst du etwas von mir verlangen, das ich dir nicht geben kann. Und ich habe einfach nicht die Kraft, das noch einmal durchzustehen.“
„Ich kann dich dazu bringen, mich zu heiraten“, erklärte Tad nach einer kurzen Pause.
Sie waren nur ein paar Zentimeter voneinander entfernt, doch CJ hatte einen Graben größer als den Michigansee zwischen ihnen aufgerissen.
Sie meinte, verletzte Eitelkeit und Rachedurst aus seinen Worten herauszuhören. „Wie?“, fragte sie.
„Ich könnte mit Butch reden und deine Einwilligung in die Heirat zu einer Bedingung für deine Beförderung machen“, erwiderte er kalt lächelnd.
Unwillkürlich krampfte sich ihr der Magen zusammen. Wenn Tad sie tatsächlich dafür bestrafen wollte, dass sie seinen Antrag abgelehnt hatte, dann konnte er es tun. Vor ihr stand nicht ihr Gefährte aus Kindertagen, der ihre zerschrammten Knie verbunden hatte. Vor ihr stand der Junge von damals, der seinen Freund ungeniert angelogen hatte. Der seinem Freund erzählt hatte, dass sie ihn dafür bezahlte, dass er sich mit ihr abgab. Dieser Tad war jemand, den sie kaum kannte.
„Das würdest du nicht tun, oder?“, wollte sie wissen.
„Dass du mich das überhaupt fragst, sagt mir alles, was ich wissen muss.“ Er bückte sich, um seine Schuhe anzuziehen. Dann richtete er sich auf und ging zur Garderobe. „Ich habe den Wagen schon fortgeschickt. Deshalb bringe ich dich nach Hause.“
„Ich kann mir ein Taxi nehmen.“
„Nein, das kannst du nicht.“
Er nahm ihren Mantel und hielt ihn ihr hin. Die Rosen, die er ihr mit der Limousine geschickt hatte, lagen verstreut auf dem Fußboden. Zwischen den Blütenblättern entdeckte sie die Schachtel von Tiffany. CJ war den Tränen nah und zitterte ein wenig.
Sie schob ihre Arme in den Mantel, aber ihr war immer noch kalt. Schweren Herzens folgte sie Tad nach draußen. Er fuhr sie nach Hause und brachte sie in frostigem Schweigen zur Wohnungstür.
„Das war es nun also“, meinte er. „Ich werde nicht wiederkommen.“
„Es müsste nicht so sein.“
„Wie kann es denn sein, CJ?“
„Wir können immer noch eine Affäre haben.“
„Nein, das können wir nicht. Ich erwarte von einer Geliebten, dass sie mir vertraut. Und du hast eins sehr deutlich gemacht: Der einzige Mensch, dem du vertraust, bist du selbst. Genieße dein einsames Leben“, sagte er und ließ sie stehen.
Sie schaute ihm nach, bis er um die Ecke verschwand. Dann schloss sie die Tür hinter sich ab, sank auf den Boden und legte den Kopf auf die Knie. Nie zuvor hatte sie sich mehr von der Welt isoliert gefühlt als in diesem Moment.
12. KAPITEL
Als CJ am Weihnachtsmorgen aufwachte, fühlte sie sich einsamer denn je. Sie hatte unruhig geschlafen, die ganze Nacht hatte sie von Tad geträumt. Überhaupt konnte sie nur deshalb das Bett verlassen, weil sie Rae-Anne zum Brunch erwartete.
Sie ging in die Küche und machte Kaffee. Den Kühlschrank zu öffnen war ein Fehler. Sie hatte mehr Lebensmittel als sonst eingekauft – in Vorfreude auf die Tage, die Tad bei ihr hatte verbringen wollen. Sie war kurz davor, ihre Ängste in den Wind zu schlagen und zu ihm zurückzukehren. Aber ihre Beziehung hatte schon deshalb keine Chance, weil CJ tief im Innern nicht daran glaubte.
Sie hatte keine Lust zu kochen. Stattdessen kletterte sie auf den Tresen und holte die Schachtel mit den Keksen aus dem Schrank. Es gab nur ein Heilmittel für das, was sie quälte: das Hochgefühl nach einem Zuckerschub, das die mit Schokocreme gefüllten Gebäckröllchen auslösen würden.
CJ nahm die Packung mit ins Wohnzimmer und setzte sich vor den Weihnachtsbaum. Langsam wickelte sie ein Röllchen aus und biss ab. Doch es schmeckte nicht. Sie probierte ein anderes. Wieder stimmte etwas nicht damit.
Frustriert warf sie den Karton auf den Couchtisch. Nicht einmal dieser Trost war ihr vergönnt. Sie hätte fast geweint.
In dem Moment klingelte es an der Tür. CJ trug immer noch ihren Pyjama. Ihr Haar war nicht gekämmt, und ihr Atem roch nach Kaffee. Oh Gott, Rae-Anne ist da.
CJ hatte sie eingeladen, weil ihre Mitarbeiterin keine Familie hatte. Als sie jetzt an ihre einsam alternde Sekretärin dachte, erkannte sie, dass ihr selbst ein ähnliches Leben blühen könnte. Vielleicht sollte sie sich eine Katze anschaffen.
„Einen Moment, bitte!“, rief sie in Richtung Haustür.
Sie schnappte sich die Keksschachtel und lief in die
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