Collection Baccara Band 0321
seinen Körper mit ihrem schützte. Dann legte sie die Hände an seine Wangen. „Beug dich zu mir.“
Oje! So nah nun auch wieder nicht. Seine Lippen berührten fast ihre! Die Schritte hinter ihr wurden lauter. Doch eine Flut von Gefühlen lenkte sie ab – sie spürte Jonahs festen männlichen Körper, seinen heißen Atem an ihrem Mund. Eine Woge des Verlangens durchströmte sie. In jeder Faser ihres Körpers schien die Erinnerung an ihn gespeichert. Die Sehnsucht, Jonah zu küssen, überwältigte sie fast.
Cilla versuchte, sich zu konzentrieren. Flüsterte: „Sag mir, was du siehst. Wer ist hinter mir? Wie viele? Wie nah?“
„Zwei Männer. Sehen aus wie Dick und Doof.“ Er knabberte an ihrer Unterlippe, und für einen Moment benebelten sich ihre Sinne. Sie nahm nur noch Jonah wahr – seine festen Oberschenkel an ihren, seine Hände an ihrer Taille, seinen Atem, der so verlockend über ihre Lippen strich. Oh ja, sie sehnte sich nach einem Kuss.
„Sind ungefähr drei Meter entfernt. Und Dicky hat eine Pistole.“
Pistole! Das Adrenalin schoss Cilla in die Adern, sorgte dafür, dass sie auf der Stelle hellwach war. „Ich brauch sie näher.“
„Der Wunsch wird dir erfüllt.“
„Der mit der Pistole ist meiner.“
„Von wegen.“
Sie biss Jonah sanft in die Unterlippe. „Tu, was ich dir sage. Ich spiel die hilflose Frau, du den Macho. Und bevor der Kerl was kapiert, knocke ich ihn aus.“
„Lass die Dame los“, hörte sie eine heisere Stimme.
Jetzt blieb keine Zeit mehr zum Diskutieren, doch Jonah schien mitzuspielen. Er zog die Hände von ihrer Taille. Cilla drehte sich zu den Männern um, riss die Augen weit auf und kreischte: „Oh Gott! Er hat eine Pistole.“
„Geh zur Seite!“, befahl der hagere Kerl. „Von dir wollen wir nichts.“
„Mach schon, Süße“, bat Jonah. „Lauf zum Club. Ich kann das hier allein regeln.“
„Gut … ja …“, stammelte Cilla, während sie sich leicht zur Seite bewegte. Doch in der nächsten Sekunde ließ sie das rechte Bein hochschnellen, traf mit dem Fuß zielsicher Dickys Handgelenk – die Pistole fiel scheppernd auf den Asphalt. Bevor er den Mund zubekam, hatte sie ihm einen Karateschlag gegen die Schläfe verpasst, und der arme Mann ging zu Boden.
Tja, der Überraschungseffekt war meistens sehr wirkungsvoll.
Als Cilla sich umdrehte, sah sie Jonah hinter dem hageren Kerl herlaufen. „Oh, verdammt!“
Hastig kickte sie die Pistole weit aus dem Weg, dann rannte sie den beiden nach. Auf den schwarzen Van zu, und nun pochte ihr Herz wie verrückt. Denn es gab einen weiteren Ganoven – den Fahrer. Sie konnte ihn durch die Windschutzscheibe sehen. Er hatte breite Schultern, kurzes Haar.
Bis zum Van schaffte es sein hagerer Kumpel nicht. Jonah packte ihn am Kragen, riss ihn herum und streckte ihn mit einem kräftigen Boxhieb nieder.
Jetzt glitt das Fenster auf der Fahrerseite nach unten – und der Kerl richtete eine Pistole auf Jonah.
„Runter, Jonah!“, schrie Cilla. „Runter!“ Sofort ließ er sich zur Seite rollen und war aus der Schusslinie. Sie selbst blieb stehen, zog ihre Waffe aus der Manteltasche und feuerte auf den Van. Der fuhr mit quietschenden Reifen los, raste die Straße hinunter. Na, zumindest hatte sie das Kennzeichen.
Cilla schob ihre Pistole zurück in die Tasche. Als sie sah, dass Jonah bereits wieder auf den Beinen war – unverletzt –, schnürte sich ihr vor Erleichterung die Kehle zu. Einen Moment lang bekam sie keinen Ton heraus.
Dann schimpfte sie: „Bist du denn völlig verrückt geworden? Warum rennst du dem Kerl hinterher? Du hättest erschossen werden können.“
Sie auch, dachte Jonah. Schließlich hatte er mit ansehen müssen, wie sie da schutzlos auf der Straße gestanden hatte – wie eine lebende Zielscheibe für diesen Revolverhelden. Sein Herz hatte einige Male ausgesetzt, das schwor er.
„Zum Glück ist weder mir noch dir etwas passiert. Und Dick und Doof sind außer Gefecht. Du hast deine Sache verdammt gut gemacht, Cilla Michaels.“
Er packte den hageren Kerl am Arm, bevor der abhauen konnte, und stieß ihn zum Eingang des Pleasures. Dort war der Türsteher wohl längst auf die Szene aufmerksam geworden, hatte Virgil und ein paar Kollegen herbeigerufen.
Zwei der Barkeeper hatten Dicky fest im Griff. Und auf dem Bürgersteig standen ein paar Männer herum, vielleicht Gäste.
„Alles okay?“, fragte Virgil besorgt. „Die Polizei ist bereits alarmiert. Sollte gleich hier
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