Collection Baccara Band 0321
Flughafen abgeholt und ihm ihre Begleitung aufgedrängt, wäre er vielleicht von Dicky und dem hageren Kerl zusammengeschlagen worden. Oder erschossen!
Die große Frage war, ob diese Typen ihm die Drohbriefe geschickt hatten. Also, eigentlich machte das ja keinen Sinn. Wenn ihn jemand auf der Straße erschießen wollte – warum sollte der ihn vorher warnen? Und warum die Tage bis Weihnachten zählen? Vielleicht hingen die beiden Fälle gar nicht zusammen.
„Nein, ich habe das noch nicht mit ihm besprochen“, sagte Cilla. „Aber ich denke, er wird einsehen, dass er sich rund um die Uhr beschützen lassen muss.“
Sie blickte ihn fragend an, doch Jonah machte ein Pokerface, signalisierte weder Zustimmung noch Ablehnung.
Er war natürlich kein Dummkopf. Natürlich würde er für seine Sicherheit sorgen. Und ein Bodyguard war keine schlechte Idee.
„Ich werde David Santos und Mark Gibbons abstellen“, meinte Cilla. „Beide sind sehr gut. Und ich übernehme deren Klienten.“
Wie bitte? Jonah horchte auf. Hatte er das richtig verstanden? Sie wollte sich aus dem Fall zurückziehen, ihm zwei fremde Leute schicken?
Das ärgerte ihn. Diese Entscheidung hatte sie nicht für ihn zu treffen.
Cilla beendete das Telefonat und blickte ihn an. „Wir müssen reden.“
„Stimmt.“ Jonah betrachtete sie noch einen Moment lang, dann stand er auf. „Doch bevor du mir erzählst, was ihr beide ausgeheckt habt, würde ich dich gern durch den Club führen.“
Seit über einer Stunde ging er hier spazieren, um seine Wut zu bändigen. Der Wind trug von der Bucht einen eisigen Nebel herüber, der ihm in die Wangen stach. Es war kalt. Spät. Trotzdem waren noch immer viele Leute auf den Landungsbrücken bei der Fisherman’s Wharf.
Normalerweise mied er solche Orte. Wegen der Weihnachtsbeleuchtung – aber heute Abend sollte sie ihn erinnern.
An Elizabeth.
An seinen Verlust.
An seine Mission.
Er sollte sich beruhigen, doch er schaffte es nicht. Sobald er daran dachte, was vor dem Pleasures geschehen war, stieg eine rasende Wut in ihm auf. Es gab Momente, da war er blind vor Zorn.
Sein Plan, sein perfekter Plan war verpfuscht worden! Sogar jetzt, wenn er sich diese Szene nur vor Augen rief, verspürte er die gleiche Wut, die Panik wie vor Ort. Er hatte sein Auto in der Nähe des Nachtclubs geparkt.
Fast wäre er aus dem Wagen gesprungen und hätte laut geschrien.
Aber er hatte sich zusammengerissen. Sogar als er die Schüsse hörte. Er hatte nicht zugelassen, dass er vor Panik die Kontrolle verlor. Sein erster Impuls war gewesen, dem Van zu folgen, um seinen Partner zur Rede zu stellen. Doch sollte er nichts unternehmen, solange er innerlich tobte. Es wäre ein Fehler.
Also hatte er gewartet, bis die Leute vor dem Pleasures verschwunden waren, erst dann hatte er seinen Wagen gestartet und war zur Fisherman’s Wharf gefahren.
In einer Weile würde er sich auch wieder beruhigt haben. Sicherlich.
Auch wenn es unverzeihlich war, was sein Partner getan hatte.
Keine Waffen. Hatte er das nicht ausdrücklich befohlen?
Wieder stieg die blinde Wut in ihm auf. Wenn sie Jonah erschossen hätten …
Er unterdrückte den Schrei, der in seiner Kehle brannte. Es war seine Aufgabe, Jonah zu töten. Seine. Und noch war es zu früh.
Da ihn der Zorn fast überwältigte, blieb er stehen und atmete tief ein. Dann ein weiteres Mal.
Überlegen. Er musste überlegen.
Es war nicht allein die Schuld seines Partners, dass heute etwas schiefgegangen war. Die Frau …
Sie hätte nicht da sein sollen. Jonah Stone kannte keine Frau, die ihm etwas bedeutete. Sie war auch nicht seine Angestellte. Und sie hatte alles verdorben.
Er ging weiter. Er würde herausfinden, wer sie war. Und sie würde teuer dafür bezahlen, dass sie seine Pläne durchkreuzt hatte.
Als er sich schließlich beruhigt hatte, bemerkte er, dass er vor einem Restaurant stand. Durch die Fenster sah er Leute lachen und reden. Einen Moment lang wünschte er sich, hineinzugehen, um an der Bar einen Drink zu nehmen. Doch in diesem Moment öffnete jemand die Tür, und er hörte Weihnachtsmusik.
Nein. Er konnte nicht in ein Lokal gehen, wo man Weihnachten feierte.
Er würde in sein Zimmer zurückkehren, dort etwas trinken und darauf warten, dass sich sein Partner meldete.
Und Pläne schmieden … um sich an der Frau zu rächen.
Cilla spürte, dass Jonah verärgert war. Mit seinem charmanten Lächeln konnte er sie nicht täuschen.
Sie verstand ihn ja auch. Und bewunderte
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