Collection Baccara Band 0321
sein.“
„Gut. Ich schätze, diese beiden Typen wollten uns ausrauben. Könnt ihr auf sie aufpassen, bis die Polizei eintrifft? Ich würde gern mit Miss Michaels an die Bar gehen, um sie für den Schrecken zu entschädigen.“
„Natürlich“, erwiderte Virgil. „Und keine Sorge, Jonah. Die Burschen entwischen uns nicht.“
Er nahm Cilla am Arm und führte sie in den Club. „Habe ich das jetzt richtig gemacht, Miss Bodyguard?“, flüsterte er. „Mich aus der Schusslinie nehmen, statt draußen auf der Straße zu bleiben?“
Sie lachte. „Ja. Das war brav von dir.“
Eine Stunde später saß Jonah in seinem Büro und beobachtete Cilla, die vor seinem Schreibtisch auf und ab ging, während sie Gabe am Telefon Bericht erstattete.
Die Polizisten hatten sie befragt, und Detective Finelli, der den Fall übernommen hatte, schien Cilla sehr gut zu kennen. Was Jonah daran erinnerte, wie wenig er von ihr wusste – nur das, was Gabe ihm auf der Party erzählt hatte.
Ihr Name war Priscilla Michaels, sie ließ sich jedoch Cilla nennen, und Gabe hielt wahnsinnig viel von ihr.
Klar, es hatte Jonah gereizt, alles Mögliche über sie herauszufinden, aber darauf hatte er lieber verzichtet. Er wollte diese Frau ja aus seinen Gedanken vertreiben. Bisher war ihm das nicht gelungen. Und nun erfuhr er von Minute zu Minute mehr über sie. Das gefiel ihm ja auch.
Dumm war nur: Je besser er sie kennenlernte, desto mehr faszinierte sie ihn.
Die verführerische Cilla mit den funkelnden Augen, ihrem humorvollen Ton.
Genau wie Priscilla, die sie im Moment zu sein schien. Die kühl denkende Chefin des Sicherheitsdienstes, die ernst und konzentriert mit Gabe sprach.
„Ja, die Polizei hat alles in die Wege geleitet“, erklärte sie ihm. „Nach dem Van wird gefahndet. Die beiden Männer können erst morgen früh vernommen werden. Sie weigern sich, eine Aussage zu machen, bevor ihnen ein Strafverteidiger zugeteilt wurde. Doch mein Freund Joe Finelli hat mir versprochen, dass ich bei dem Verhör dabei sein darf.“
Ihr Freund? Jonah starrte sie an. Finelli musste ungefähr zehn Jahre älter sein als sie. Wie gut kannte sie ihn? War er ihr Liebhaber gewesen?
Und seit wann plagte ihn die Eifersucht?
Ach was, er war nicht eifersüchtig. Das wäre ja absurd. Schließlich wollte er keine feste Beziehung und hütete sich davor, sich zu verlieben.
„Joe hat empfohlen, dass Jonah sich rund um die Uhr überwachen lässt.“ Cilla hörte Gabe einen Moment zu. „Ja, sicher. Ich werde sofort den Plan ausarbeiten. Sieben Tage, vierundzwanzig Stunden, zwei Männer pro Schicht.“
Jonah holte tief Luft. Also, wirklich … er hatte es schon immer gehasst, wenn jemand einfach über ihn bestimmt hatte.
Aus drei Pflegefamilien war er abgehauen, bis die Jugendrichterin es leid gewesen war, sein trotziges Gesicht zu sehen, und ihn zu Pater Mike geschickt hatte.
Das St Francis Center in Denver gab es leider nicht mehr, damals war es die Rettung für viele Kinder gewesen. Denn Pater Mike war sehr geschickt darin, „böse“ oder „schwierige“ Jungen zu erziehen. Jonah nahm an, dass er selbst wohl beides gewesen war. Und eins wusste er genau: Ohne das Center, wo er Gabe und Nash kennengelernt hatte, wäre er heute kein erfolgreicher Mann.
„Ja, ich regle das“, versicherte Cilla.
Jonah lehnte sich auf dem Stuhl zurück, während er sie beobachtete. Wohin führte das hier? Er legte Wert darauf, seine Angelegenheiten selbst zu regeln. Oder allein zu entscheiden, an wen er Aufgaben delegierte. Falls möglich, wählte er dafür nur Personen, denen er vertraute.
Virgil zum Beispiel, der war in der ersten Pflegefamilie wie ein großer Bruder für ihn gewesen. Darum hatte Jonah nach ihm gesucht, bevor er das Pleasures eröffnet hatte, und ihm den Posten des Managers angeboten.
Für das Interludes hatte er Carmen D’Annunzio aus Denver geholt. Eine Frau, die im St Francis Center gearbeitet hatte.
Aber Cilla Michaels hatte er nicht ausgewählt. Er hatte sogar beschlossen, sie nicht als Bodyguard anzuheuern. Trotzdem ging sie vor seinem Schreibtisch auf und ab und sagte bestimmend: „Ja, genau. So machen wir’s. Ich schätze, wir haben jetzt an alles gedacht.“
Wir? Wen meinte sie damit? Er war kein einziges Mal gefragt worden. Es gefiel ihm gar nicht, dass sie für ihn plante, als wäre er … was? Ein Klient, dessen Leben sie gerade gerettet hatte?
Jonah zog die Stirn kraus. Okay, es stimmte. Hätte Cilla Michaels ihn nicht vom
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