Collection Baccara Band 0321
daran, wie gut sich diese muskulösen Schultern anfühlten. Ihr Puls begann zu rasen, als sie den Blick über seinen Rücken gleiten ließ, die schlanke Taille, seinen festen Po, die langen Beine. Ihre Kehle wurde trocken wie Staub.
Seit der leidenschaftlichen Nacht im Airport-Hotel war fast ein Monat vergangen. Und sie hatte nicht aufhören können, vom Sex mit Jonah zu träumen. Nicht in all den langen, einsamen Nächten, und erst recht nicht, seit sie ihn gestern am Flughafen wiedergesehen hatte.
Die wenigen Küsse heute hatten nur ihren Hunger auf mehr geweckt.
Sie wollte ihn berühren. Seinen Körper erforschen. Langsam und sinnlich. Sie wollte seine heiße Haut berühren … bis er lustvoll erschauerte. Wollte hören, wie er ihren Namen stöhnte. Eine Woge des Verlangens durchflutete sie. Obwohl sie Jonah nur auf der Leinwand sah. Doch seine Wirkung auf ihre Sinne war ebenso intensiv, als wäre sie bei ihm.
Und wenn sie jetzt hinter ihm stünde? Könnte sie sich bremsen, oder würde sie die Hand auf seinen Rücken legen?
Sie holte tief Luft, dachte an die vielen Nächte, die sie ohne ihn hatte verbringen müssen. Lange, stille Nächte voller erotischer Fantasien.
Nun wollte sie keine Fantasien mehr. Sie wollte Jonah. Mit jeder Faser ihres Körpers sehnte sie sich nach ihm. Kein Mann hatte jemals dieses atemberaubende Verlangen in ihr ausgelöst. Trotzdem … sie musste sich zusammenreißen.
Wie sollte sie ihn sonst beschützen? Jede kleine Unaufmerksamkeit könnte zur Katastrophe führen. Cilla griff nach ihrem Glas und bemerkte, wie ihre Hand zitterte. Oh ja! Es wurde höchste Zeit, sich auf den Job zu konzentrieren.
„Interessanter Mann, nicht wahr?“, meinte Carmen neben ihr. „Die Mädchen schwärmen alle von ihm, die Jungen wollen so sein wie er.“
Neid. Daran hatte Cilla schon als Motiv für die Drohbriefe gedacht. „Ich sehe hier auch einige Erwachsene. Was halten die von Jonah?“
„Die meisten bewundern ihn wohl.“
„Kennen Sie alle persönlich?“
„Einige habe ich heute zum ersten Mal gesehen. Es sind Eltern oder ehrenamtliche Helfer und Mitarbeiter der verschiedenen Vereine.“
„Ist jemand allein gekommen?“
„Nein. Nur als Begleitung für die Kindergruppen.“
Cilla blickte zum Billardraum und sah, dass David Santos dicht bei Jonah stand.
„Virgil hat mir erzählt, was gestern Nacht vor dem Pleasures geschehen ist“, sagte Carmen. „Jonah wäre beinahe überfallen worden. Aber das ist nicht die ganze Geschichte, oder?“
Cilla schwieg einen Moment lang. Jonah vertraute Virgil und Carmen. Es sprach jedoch viel dafür, dass sein Feind ein guter Bekannter von ihm war. Wahrscheinlich aus der Vergangenheit.
Nur … die Frau machte einen so warmherzigen Eindruck. Ihr konnte sie vertrauen. Also erzählte sie ihr in kurzen Worten, was los war.
„Oh, verdammt!“ Carmen stellte ihr Glas so heftig ab, dass die Limonade überschwappte. „Dies ist die schönste Zeit des Jahres. Und Jonah verkörpert den wahren Sinn des Weihnachtsfests. Er lädt die Kinder ein, macht ihnen eine Freude. Nicht nur hier. Morgen Abend findet im Pleasures eine Wohltätigkeitsgala statt. Die gesamten Einnahmen gehen an die Jungen- und Mädchenvereine.“ Sie machte eine Handbewegung. „Letztendlich an diese Kids.“
„Haben Sie irgendeine Idee, wer ihm Drohbriefe schicken könnte?“
„Nein.“ Carmen sah ihr in die Augen. „Was kann ich tun, um zu helfen?“
„Mir einige Fragen beantworten?“
„Gern.“
Cilla überlegte. „Wie Jonah sagte, haben Sie im St Francis Center in Denver gearbeitet. Wie gut kannten Sie ihn?“
„Ich war dort ehrenamtliche Helferin, kannte ihn vor allem durch meine Söhne. Als mein Mann vor zehn Jahren starb, waren die Jungen zehn und zwölf. Recht wild. Der einzige Job, den ich finden konnte, war als Bedienung in einer Bar. Für abends hatte ich einen Babysitter, aber die Kleinen mussten ja auch nach der Schule und an den Wochenenden betreut werden. Das St Francis Center war perfekt.“
Es fiel Cilla auf, wie sich die Geschichten ähnelten. Die von Carmen und die von Jonahs Mutter. Nur, dass er auch noch seine Mom verloren hatte. Beide Eltern hatten ihn im Stich gelassen. Jonah hingegen ließ wohl niemanden im Stich. „Waren Sie überrascht, als er Sie gebeten hat, nach San Francisco zu ziehen und das Interludes zu managen?“
„Ich war überwältigt.“ Carmens Augen wurden feucht. „Ich musste meine Söhne aus ihrer gewohnten Umgebung reißen, klar.
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