Collection Baccara Band 0321
drei Taxis gekommen – sie und Jonah im selben. Aus den Augenwinkeln registrierte sie, wie drüben auf der anderen Straßenseite David aus dem Taxi stieg, sich dann unter die Leute mischte.
Auch auf dem Bürgersteig vor dem Hotel strömten die Fußgänger in beide Richtungen. Cilla bahnte sich mit Jonah einen Weg durch die Menge. Ihr war unterwegs nichts Verdächtiges aufgefallen, aber sollte ihnen jemand mit dem Auto gefolgt sein, müsste sich derjenige erst mal einen Parkplatz suchen. Sie und Jonah nicht.
Auf den Stufen zum Hoteleingang eilte Mark an ihnen vorbei. Die Lobby war festlich geschmückt, die Bar fast überfüllt. Viele Leute schienen hier nach den Weihnachtseinkäufen einen Drink zu nehmen, überall standen Tüten auf dem Boden. Fröhliches Stimmengewirr mischte sich mit den Klängen von „White Christmas“.
Sie gingen zu den Fahrstühlen, wo Mark bereits wartete. Es lief alles reibungslos. Die Fahrt hierher war nur kurz gewesen – und Jonah ein braver Klient. Er hatte sie nicht berührt. Ja, nicht mal angelächelt.
Dabei war sie sich so sicher gewesen, dass er sie küssen würde. Ihn den ganzen Nachmittag auf dieser großen Leinwand zu sehen und nicht anfassen zu dürfen, war fast so frustrierend gewesen wie die dreieinhalb Wochen, die sie ihr Bett gemieden hatte, weil er nicht drin lag.
Na ja. Er befolgte nur ihre Anweisungen. Und als sie dann beschlossen hatte, eine kleine Ausnahme zu machen, war das Taxi leider schon am St Francis Hotel gewesen.
Eine Fahrstuhltür öffnete sich. Cilla stieg mit Jonah ein, blieb vor ihm stehen und blickte prüfend in die Lobby. Mark folgte ihnen inmitten anderer Gäste. David Santos stand an eine Wand gelehnt, las Zeitung, als sich die Fahrstuhltür schloss. Sein Job war es, die Lobby im Auge zu behalten.
Mark hatte Bilder der Überwachungskameras aus dem Parkhaus ins Janine’s gebracht. Auf denen war der Fahrer des Vans zu sehen, wenn auch nur undeutlich. Sie zeigten einen stämmigen Mann mit kantigem Kinn. Sollte in der Lobby jemand auftauchen, der ihm ähnelte, würde David sie sofort informieren.
Ja, es lief alles nach Plan, wie am Schnürchen. Warum hatte sie dann dieses ungute Gefühl? Ihr Nacken kribbelte. Sonst immer ein untrügliches Zeichen dafür, dass etwas nicht stimmte. Oder war es heute nur sexuelle Frustration?
Konzentrier dich! , ermahnte sie sich. Während der Fahrstuhl langsam nach oben glitt, überlegte sie, was sie über Stanley Rubin wusste. Er hatte ein Vermögen mit dem Bau luxuriöser Apartmenthäuser in San Diego verdient und war Jonahs Partner bei einem neuen Projekt, einer Nachtbar.
Wie versprochen, hatte Jonah den Mann informiert, dass er in Begleitung eines Bodyguards käme, weil er gestern Abend fast überfallen worden wäre.
Bei dem Treffen würden auch Carl Rockwell, Glenda Rubin und Dean Norris – ein junger Mitarbeiter von Stan – dabei sein.
„Stan hat mich um dieses Meeting gebeten“, hatte Jonah ihr erzählt. „Wir müssen die Inneneinrichtung für den neuen Club in Auftrag geben. Meine Pläne sind auch fertig, von Stan und Carl akzeptiert. Doch jetzt hat Norris ein paar neue Entwürfe vorgelegt, und Stan möchte gern, dass wir sie uns ansehen.“
„Wie gut kennst du Dean Norris?“, hatte sie gefragt. „Was weißt du über ihn?“
„Er ist seit einem Jahr bei Rubin Enterprises. War bis dahin in der Armee. Stan mag den jungen Mann, prophezeit ihm eine glänzende Zukunft in seiner Firma.“
Als sie die oberste Etage erreichten, stieg Mark vor ihnen aus dem Fahrstuhl und führte sie den Hotelflur entlang. Er sollte vor der Tür von Rubins Suite Wache halten, bis Jonah und sie wieder herauskamen.
Trotzdem … Cilla spürte, wie das Kribbeln in ihrem Nacken immer stärker wurde. Sie drehte sich um, blickte den Flur hinunter.
Niemand da.
„Du kannst dich entspannen“, sagte Jonah leise, als sie die Tür erreichten. „Gabe hat Stan durchgecheckt. Ich mache nie Geschäfte mit jemandem, dem ich nicht vertraue. Du wirst ihn mögen.“
Cilla blickte nervös den Flur entlang, während sie warteten. Sie entdeckte jedoch niemanden außer Mark, der weitergegangen war und jetzt um die Ecke bog, um den Korridor zu inspizieren. Im Moment waren sie beide hier allein.
Aber das Kribbeln im Nacken blieb. Vielleicht lag es an sexueller Frustration. Als Jonah an die Tür klopfen wollte, hielt Cilla seine Hand fest.
„Was ist?“
„Du hast mich im Taxi nicht geküsst.“
Jonah blickte sie erstaunt an, doch
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