Collection Baccara Band 0321
beide zwölf Jahre alt gewesen waren – Beliebtheit und Gewicht hatten keine Rolle gespielt. Er war in der Nachbarschaft das einzige Kind in ihrem Alter gewesen. In dem Sommer waren sie mit dem Fahrrad durch die Stadt gefahren, hatten ihre gesamte Zeit miteinander verbracht. Diese Tage hatte sie heute fast vergessen.
Es gab einen Teil von Tad, der ihr lieb und teuer war. Es war nicht der Teenager, der sich mehr um sein Image als um ihre Gefühle gekümmert hatte. Es war der Freund, den sie gewonnen hatte, als sie in die lächerlich kleine Stadt Auburndale gezogen war.
„Du bist größer als früher“, stellte sie fest und errötete. Wie albern das klang!
„Herrje, vielen Dank! Komm schon. Ich bitte dich. Nur ein Essen. Was kann es schaden?“
Eigentlich sollte sie ablehnen, aber sie konnte der Versuchung nicht widerstehen. Tad war ihr heimlicher Teenagerschwarm gewesen, und er hatte sie nie als Frau wahrgenommen – bis jetzt. Es war eine Fantasie. Doch solange sie das nicht vergaß, konnte ihr nichts passieren. „Okay, ein Essen, aber das ist es dann auch. Wir werden möglicherweise Geschäftspartner. Ich möchte nicht, dass die Situation peinlich wird.“
„Ich schätze dein Vertrauen in mich, Cat Girl.“
„Tad?“
„Ja?“
„Nenn mich nicht mehr so.“
„Was geschieht, wenn es mir zufällig herausrutscht? Ich bin inzwischen stärker als du.“
„Ich habe einen Schwarzen Gürtel dritten Grades in Taekwondo.“
„Im Ernst? Ich mache auch Taekwondo.“
Das war unheimlich. CJ wollte lieber nicht so viel mit ihm gemeinsam haben – mit dem Jungen, der ihr das Herz gebrochen hatte. Der ihre Zweifel geweckt hatte, ob sie jemals irgendeinem Mann eine Partnerin sein konnte.
„Ich würde liebend gern mit dir sparren“, fuhr er fort.
„Nenn mich noch einmal Cat Girl, und ich werde dir die Gelegenheit dazu geben. Ich möchte nicht über alte Zeiten reden.“
„Ich auch nicht. Ich möchte eine Chance, dein neues Ich kennenzulernen.“
Als sie wegging, zwang CJ sich zu einem Lächeln. Sie wusste, dass an ihr nicht viel Neues war. Auch heute noch kam sie sich wie das unbeholfene Mädchen von einst vor.
2. KAPITEL
Tad vermutete, dass CJ versucht hatte, ihm einen Dämpfer zu verpassen. Doch während er ihr nachschaute und den Anblick ihrer schwingenden Hüften genoss, störte es ihn nicht.
Mann, hatte sie sich seit der Highschool verändert! Er erinnerte sich an das kleine einsame Mädchen von früher. Cathy Jane hatte ihn wie einen Helden angesehen, wenn sie vom Fahrrad gefallen war und er ihre Schrammen verbunden hatte. Sie war ein süßes schüchternes Ding gewesen. Und zu klug für ihn. Aber er erinnerte sich auch an das Mädchen, das nach dem Abschlussball kein Wort mehr mit ihm gesprochen hatte. Warum hatte Cathy Jane auf einmal nichts mehr mit ihm zu tun haben wollen? Diese Frage hatte ihn lange beschäftigt.
Aber die Frau im Konferenzraum war eine sexy Mischung aus Intelligenz, Können und Frechheit. Genau der Typ Frau, der ihm gefiel.
Seit er vor fünf Jahren nach Chicago gezogen war, lag seine Mom ihm in den Ohren, Kontakt zu Cathy Jane aufzunehmen. Er hatte sich nie darum gekümmert. Zu der Zeit war er gerade von seiner College-Freundin Kylie verlassen worden. Kylie hatte in seinem Leben nicht die zweite Geige nach dem Sportgeschäft spielen wollen. Danach war er nicht gut auf Frauen zu sprechen gewesen. Und ihm war nun wirklich nicht danach gewesen, sich mit dem Mädchen zu treffen, das ihm während der letzten zwei Monate ihrer Bekanntschaft die kalte Schulter gezeigt hatte.
Damals hatte seine Mom hatte ihn auch gedrängt, zu heiraten. Aber seine Firma hatte sich in der entscheidenden Top-oder-Flop-Phase befunden, und er hatte keine Ablenkung durch Frauen gebrauchen können. Er hatte seinen Traum von Ehe und Familie zurückgestellt und sich stattdessen darauf konzentriert, P. T. Xtreme Sports zum Erfolg zu führen. Doch der Gesundheitszustand seiner Mutter hatte sich in den letzten fünf Jahren verschlechtert. Er wusste, dass sie ihn liebend gern verheiratet sehen würde. Erst gestern Abend hatte sie ziemlich direkt darauf angespielt, dass sie in ihrem Freundeskreis die einzige Frau ohne Enkelkinder war. Und er musste sich ehrlich eingestehen, dass auch er endlich eine Familie wollte.
Mittlerweile hatte er ein Erbe geschaffen, das er eines Tages an seine eigenen Kinder weitergeben wollte. Nur die richtige Frau zu finden war nicht leicht. Er wollte eine Frau, die zu ihm
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