Collection Baccara Band 0321
herauszukommen, fest im Visier gehabt.
„Das dürfte kein Problem sein. Wenn du dich für die Zusammenarbeit mit unserer Agentur entscheidest, nenn mir einfach einen Ansprechpartner in der Abteilung.“
„Das mache ich.“ Tad lehnte sich im ledernen Besuchersessel zurück. CJs Büro deutete bei aller Schlichtheit der Einrichtung auf Erfolg hin. Tad spürte einen Anflug von Stolz, dass sie es so weit gebracht hatte.
„Ich kann es nicht glauben, dass du ein Sportgeschäft besitzt“, sagte sie.
„Da bist du nicht die Einzige. Ich hatte angefangen, Jura zu studieren.“
„Du siehst sportlich aus.“ Kaum hatte sie es ausgesprochen, verdrehte sie die Augen.
Er hatte sie nicht so witzig in Erinnerung. In seiner Nähe war sie immer befangen gewesen. Seine Freunde hatten ihn damit aufgezogen, dass er so viel Zeit mit einer pummeligen Intelligenzbestie verbracht hatte. Aber er hatte Cathy Jane immer gemocht.
„Ob du’s glaubst oder nicht: Ich bin zu intelligenter Unterhaltung fähig“, meinte sie.
Er lächelte. Sie war schon immer einer der klügsten Menschen gewesen, die er je gekannt hatte. „Daran zweifle ich nicht.“
„Wie bist du in die Branche geraten?“
„Auf dem College habe ich angefangen, mehr als vorher zu trainieren. Ich habe Dinge ausprobiert, die ich schon immer hatte tun wollen.“
„Was zum Beispiel?“
„Mountainbiking, Rafting, Klettern.“
„Machst du all das immer noch?“, erkundigte sie sich.
Er nickte. „Letzte Woche war ich in Moab in Utah.“
„Du hast dich sehr verändert.“
„Du dich auch, Cathy Jane.“
„Ich heiße CJ, Tad. An manchen Tagen kommt es mir vor, als hätte ich mich gar nicht so sehr verändert.“
„Gut. Ich habe das Mädchen, das du damals warst, sehr gemocht.“
„Hast du deshalb deinen Freunden erzählt, dass ich dich dafür bezahle, Zeit mit mir zu verbringen?“
Erst als CJ seine unbedachten Worte wiederholte, erinnerte Tad sich an den Jungen, der er einmal gewesen war. Damals war es ihm unheimlich wichtig gewesen, wie er vor seinen Freunden dastand. Dass er Cathy Janes Gefühle verletzen könnte, hatte ihn weniger gekümmert. Allerdings hatte er bis zu diesem Moment nicht gewusst, dass sie seine Bemerkung mitbekommen hatte.
Und jetzt war es ihm peinlich. Kein Wunder, dass sie nach dem Abschlussball nicht mehr mit ihm geredet hatte. „Hey, ich war jung und dumm.“
„Ja, ich auch.“
„Heißt das etwa, dass du heute nicht mehr für mich schwärmst?“ Verdammt. Warum hatte er nicht den Mund gehalten? Andererseits war eine heimliche Schwärmerei seiner Meinung nach die einzige Erklärung für ihr damaliges Benehmen …
CJ ließ sich in ihren Sessel sinken. Sie hatte keine Ahnung, was sie sagen sollte. Gleich, als sie den ersten Blick auf Tad Randolph geworfen hatte, hätte sie davonlaufen sollen. Doch der warme Ausdruck in seinen graugrünen Augen hatte sie dazu gebracht, zu bleiben. Bis er sich schließlich an sie erinnert hatte. Bei Männern hatte ihr Instinkt ihr noch nie gute Dienste geleistet.
Auf der Highschool hatte sie Tad geradezu verehrt. Sie hatte Stunden damit verbracht, seinen Namen in ihre Notizbücher zu schreiben. Ständig hatte sie davon geträumt, mit ihm zusammen zu sein. Aber jetzt war sie eine erwachsene Frau. Und ihr wurden Dinge klar, die ihr damals nie in den Sinn gekommen wären – zum Beispiel, dass zu einer Beziehung immer zwei gehörten.
Tads Bemerkungen hatten ihr sehr wehgetan. Trotzdem hatte sie es nie für nötig gehalten, herauszufinden, wie er wirklich über sie dachte. Nur so hatte sie den Mut aufbringen können, aus dem Vertrauten auszubrechen und neu anzufangen.
Tad lehnte sich im Sessel vor, stützte die Ellbogen auf die Knie und beobachtete CJ mit einer Intensität, die ihr den Atem raubte. Sie erschauerte. Was ging in ihm vor?
„Tad …“ Sie stand auf und trat ans Fenster. Wie sollte sie ihm erklären, dass sie es vielleicht gebraucht hatte, die Wahrheit über sich zu hören? Dass ihr durch seine Bemerkungen – so schmerzhaft sie auch gewesen waren – etwas klar geworden war. Sie hatte dadurch gelernt, dass sie innerlich stark werden musste. Dass sie ihre bequemen Pfade verlassen und die Dinge ausprobieren musste, von denen sie immer nur heimlich geträumt hatte.
„Es tut mir leid, dass ich das eben gesagt habe.“ Tad strich ihr über den Rücken und ließ seine Hand auf ihrer Taille ruhen.
Seine Berührung brachte ihre Sinne in Aufruhr. Sie brauchte eine Minute, um seine
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