Collection Baccara Band 0321
ihnen ihre Schwüre schon lange nicht mehr.
„Vergiss meine Frage“, sagte sie. Nach ihren Erfahrungen mit Männern hätte sie inzwischen klüger sein sollen, als solche Fragen zu stellen.
„Das werde ich nicht. Ich möchte, dass du Ja sagst, CJ.“
„Du kannst mir nicht vormachen, dass du unsterblich in mich verliebt wärst.“
„Gut. Liebe ist eine undefinierbare Sache.“
„Es ist keine Sache, es ist ein Gefühl. Hast du überhaupt Gefühle?“
„Natürlich habe ich die.“
„Aber nicht für mich?“, fragte sie.
Plötzlich sah er traurig aus. Was hatte er in seiner letzten Beziehung bloß erlebt? Etwas in seiner Stimme verriet, dass er ihr etwas Wichtiges verschwieg, als er antwortete: „Wir kennen uns nicht richtig.“
„Das ist genau der Punkt“, bestätigte sie. Der Gedanke an eine Heirat war … beängstigend. Sie war sich nicht sicher, ob sie je wieder auf dauerhaftes Glück hoffen und ihr Herz dafür riskieren konnte. Wann immer sie darauf gesetzt hatte, war sie die Verliererin dabei gewesen.
„Was der Grund ist, weshalb unsere Ehe funktionieren wird.“
„Woher weißt du das? Hast du es schon einmal ohne Erfolg versucht?“
„Nein. Ich habe es nicht bis vor den Altar geschafft.“
Er muss also nah dran gewesen sein, dachte CJ bei sich. Sie wollte mehr über seine letzte Beziehung erfahren. Aber sie traute sich nicht, tiefer zu bohren. „Wie kannst du dir dann sicher sein, dass es mit uns klappt?“
„Ich habe gesehen, wie ein Freund von mir fast an der Liebe zugrunde gegangen wäre.“
Sein heftiger Ton verriet ihr, dass er durchaus tief empfinden konnte. Einen Moment lang bedauerte sie es, dass sie solche Emotionen nicht in ihm auslösen konnte. Aber sie hatte in den Spiegel gesehen. Sie kannte ihre Grenzen.
Sie war eher der Fleisch-und-Kartoffeln-Typ: eine solide Mahlzeit, die satt machte. Allerdings eben nicht das raffinierte französische Gebäck, nach dem jeder sich die Finger ableckte. Und das durfte sie nicht vergessen.
„Ich habe nicht vor, jemals zu heiraten“, erklärte sie schließlich. Tatsächlich rechnete sie damit, Single zu bleiben. Sie war realistisch genug und wusste, dass kein Mann ihr alles geben konnte, was sie von ihm wollte.
„Cathy Jane, vergiss die Träume von dem Prinzen auf dem weißen Pferd. Wir könnten zusammen ein nettes, bequemes Leben führen.“
Zum Teufel mit dir, dachte sie. Was war sie, ein Paar Hauspantoffeln? Sicher war sie nicht gerade eine Sexgöttin. Aber das bedeutete nicht, dass sie bequem war. „Nein. Danke.“
„Danke wozu?“, fragte er, während sie sich an ihm vorbeidrängte und Servietten und Teller zusammensuchte.
„Zum Heiraten“, sagte sie leise.
„Ich habe dich noch gar nicht gefragt.“
Verblüfft wirbelte sie zu ihm herum. Am liebsten hätte sie geschrien, als sie sah, mit was für einer Gelassenheit er sie musterte. „Du bist wirklich nervtötend.“
Er schenkte ihr ein kleines Lächeln, das wahrscheinlich die Stimmung aufhellen sollte. Aber nichts konnte das. CJ hatte nur bei zwei Männern in ihrem Leben ernsthaft über eine Hochzeit nachgedacht. Mit achtzehn bei Tad, was nur eine reine Fantasie gewesen war. Und die raue Wirklichkeit hatte sie mit dreiundzwanzig mit Marcus erlebt.
Jetzt stand Tad hier und bat sie, seine Frau zu werden. Sie wollte Ja sagen, doch sie konnte – und sie würde – es nicht tun. Sie würde ihr Herz nicht noch einmal für einen Mann aufs Spiel setzen. Egal, wie attraktiv er war oder wie ernst sein Angebot auch klingen mochte.
„Du auch“, meinte er.
CJ nahm das Tablett mit dem Geschirr und ging rasch ins Wohnzimmer. Rae-Anne stand da und starrte auf den Weihnachtsbaum. Für einen Moment lag ein Ausdruck auf ihrem Gesicht, der CJ innehalten ließ. Ihre Sekretärin strahlte eine gewisse Traurigkeit aus.
„Alles okay, Rae-Anne?“, erkundigte sich CJ.
Langsam wandte Rae-Anne sich ihr zu. „Ja.“
„Möchten Sie darüber reden?“
„Verdammt, nein.“
CJ stellte den Teller ab. Tad stand mit dem Kaffee direkt hinter ihr. Ihr Wohnzimmer war geräumig und hatte eine gemütliche Sitzecke mit einem Sofa und Sesseln. Rae-Anne setzte sich in einen der Sessel, Tad stellte sich neben einen anderen. Also nahm CJ auf dem Sofa Platz.
Sie konzentrierte sich darauf, den Kaffee einzuschenken. Anschließend lehnte sie sich zurück. Währenddessen beobachtete Tad sie ununterbrochen mit seinen grünen Augen.
Sie hatte das Gefühl, dass er das Thema weiterverfolgen wollte,
Weitere Kostenlose Bücher