Collection Baccara Band 0321
konnte er sie überzeugen, ihn zu heiraten.
„Er ist eine Nervensäge“, sagte CJ.
„Vielleicht weiß er nur, was er will“, meinte Rae-Anne.
Die ältere Frau zur Verbündeten zu haben wäre eindeutig ein Vorteil. Doch vielleicht bedauerte Rae-Anne nur, dass sie die Zeit nicht zurückdrehen und alles anders machen konnte.
„Danke, Rae-Anne“, schaltete er sich ein.
„Warum sind Sie auf seiner Seite?“, fragte CJ.
Rae-Anne seufzte. „Ich möchte nur nicht, dass Sie so enden wie ich.“
„Ist das verkehrt?“
„Möglicherweise“, erwiderte die Sekretärin, als plötzlich ihr Handy klingelte. Sie meldete sich, führte in angespanntem Ton ein kurzes Gespräch und schaltete anschließend das Telefon aus. „Manche Leute wissen einfach nicht, wann sie es gut sein lassen sollten. Brauchen Sie meine Hilfe noch?“
„Nein“, antwortete CJ. „Danke, dass Sie mir die Akten gebracht und mir beim Schmücken geholfen haben. Wir sehen uns morgen Nachmittag bei der Weihnachtsfeier.“
Rae-Anne verabschiedete sich und ging. Danach herrschte verlegenes Schweigen.
Nach einer Weile fragte Tad: „Was hast du gegen die Ehe?“ Er lehnte sich mit der Hüfte an den Sessel und sah sich um. CJs Wohnung war auf eine weibliche Art geschmackvoll eingerichtet. Helle Farben und Körbe für Zeitschriften. Er fühlte sich hier wohl. So wohl wie nirgendwo sonst – außer im Haus seiner Eltern.
„Ich bin nicht bereit, alles für einen Mann aufzugeben.“ CJ schaute auf ihre Tasse.
„Das klingt verbittert“, gab Tad zurück.
Sie zuckte mit den Schultern und sah ihn an. „Nicht verbittert, sondern realistisch.“
Er setzte sich neben sie aufs Zweiersofa, ließ sich in die Polster sinken und legte den Arm hinter ihren Schultern auf die Lehne. CJ erschrak, rückte von ihm ab und verschüttete dabei den Kaffee. Sie stellte die Tasse auf den Tisch und wischte sich die Finger mit einer Serviette ab, konnte sich aber nicht entspannen. Völlig verkrampft saß sie da. Offenbar wartete sie darauf, dass er sich auf sie stürzte. Herrje, was hatte er getan, dass sie sich so verhielt? Warum sah sie in ihm einen Feind?
„In der Küche hast du mich nach Liebe gefragt“, sagte Tad. „Jeder, der an die Liebe glaubt, kann nicht vollkommen gegen die Ehe sein.“
Schweigend fing CJ an, das Geschirr auf dem Tisch zusammenzustellen. Aufzuräumen schien ihr gerade das Wichtigste auf der Welt zu sein.
„Willst du mir nicht antworten?“, fragte er.
Sie warf ihm einen Blick über die Schulter zu. Sofort bereute er es, sie unter Druck gesetzt zu haben. Er wusste, dass Ungeduld einer seiner größten Fehler war.
„Ich gebe zu“, begann sie, „dass ich jemanden finden möchte, der mich liebt – mich und nicht nur mein Image.“
„Cathy Jane, du bist schon immer große Klasse gewesen.“
„Sag nicht solche Sachen. Das meinst du doch nicht ernst“, entgegnete sie.
Und ob er das tat! Allerdings würde es ihn beträchtliche Mühe kosten, sie davon zu überzeugen. Aber in seinem Leben hatte er um alles kämpfen müssen, das wertvoll war. Warum sollte es bei CJ anders sein?
Er dachte an seinen besten Freund. Nachdem er im Rollstuhl gelandet war, hatte Pierce die Frau verloren, die er geliebt hatte. Die Hoffnungslosigkeit seines Freundes nach dem Verlust von Karen hatte Tad darin bestätigt: Es lohnte sich eben nicht, eine Frau wirklich nah an sich heranzulassen. Er hatte sich geschworen, dass es bei ihm niemals mehr so weit kommen würde.
Aber nicht einmal dieses warnende Beispiel reichte, um sein Verlangen nach CJ abzukühlen. Sie wandte sich von ihm ab. Zum ersten Mal befielen ihn Zweifel. Würde sein Plan, aus Bequemlichkeit zu heiraten, funktionieren?
„Lass uns heute Abend zusammen essen gehen. Dann werde ich dir beweisen, dass ich der einzige Mann bin, den du willst.“
„Das glaube ich nicht.“ CJ nahm das Tablett mit den leeren Tassen und den übrigen Keksen. Sie konnte sich nicht auf Tad und seinen verrückten Wunsch, sie zur Frau zu nehmen, konzentrieren. Es spielte keine Rolle, wie gern sie Mrs Tad Randolph werden wollte. Sie hatte sich ihr Leben eingerichtet, und das war alles, was zählte. Sie war nicht bereit, für irgendeinen blonden Muskelprotz alles umzuwerfen.
„Ich helfe dir.“ Tad stand auf und wollte ihr das Tablett abnehmen, aber sie wandte sich ab.
Sie wollte diese Entscheidung nicht mit ihren Hormonen treffen. Die wenigen Minuten in seinen Armen hatten ausgereicht: Sie wusste, dass ein Nein zu
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