Collection Baccara Band 0321
über das sie in der Küche geredet hatten. Dann konnte er sich auf eine Enttäuschung gefasst machen – sie würde es ganz sicher niemals wieder dazu kommen lassen, dass sie allein mit ihm war. Wenn es nach ihr ging, würde das Thema Heirat nicht mehr aufkommen.
„Worüber haben Sie beide sich unterhalten?“, fragte Rae-Anne.
„Unsere Heirat“, antwortete Tad und biss in einen Keks.
„Mir war gar nicht bewusst, dass es so ernst zwischen Ihnen beiden ist“, erwiderte ihre Sekretärin. „Wann soll das freudige Ereignis denn stattfinden?“
„Wenn die Hölle zufriert“, sagte CJ.
4. KAPITEL
Tad warf den Kopf zurück und lachte. Bei aller weihnachtlichen Stimmung in dem gemütlichen Wohnzimmer mitsamt geschmücktem Baum und Musik vom CD-Player fragte eine Stimme in ihm, ob CJ den Kampf wirklich wert war. Er hatte schon einmal eine Niederlage in Sachen Liebe erlitten. Kylie zu verlieren hatte ihn verändert. Er hatte gelernt, dass es im Leben um mehr als ums Gewinnen ging und dass ein Verlust manchmal sehr schmerzen konnte.
Aber CJ hatte so viel Feuer und Mumm – viel mehr als die Cathy Jane aus seiner Erinnerung. Er konnte es nicht abwarten, sie ins Bett zu bekommen. Ihr wahres Gesicht kannten sicher nicht viele.
„Jedenfalls ist es heute so kalt, dass die Hölle durchaus zufrieren könnte“, sagte er.
„Das sollte kein Witz sein.“ Sie trank einen großen Schluck Kaffee. In ihrem Blick lag ein Hauch von Verletzlichkeit. Bestimmt bereute sie, dass sie ihm ihre schwache Seite gezeigt hatte. In seinem Cat Girl steckte so viel mehr, als er erwartet hatte. Sie war schon immer kompliziert gewesen, er hatte sie nur nie richtig zu schätzen gewusst.
Tad wartete, bis sie die Tasse abgesetzt hatte und ihm ihre volle Aufmerksamkeit schenkte. „Gut. Ich liebe Herausforderungen.“
„Ist das alles bloß ein Spiel?“
Es war mehr als ein Spiel. Mehr, als er sich selbst eingestehen mochte. Er kannte den Grund dafür nicht, aber sie war auf einmal wichtig für seine Zukunft geworden.
Die CJ, die er in der Küche geküsst hatte, war fort. An ihre Stelle war wieder die moderne Amazone getreten, die er im Büro getroffen hatte. Den Ausdruck von Verwundbarkeit hatte sie inzwischen komplett aus ihrem Blick verbannt. Könnte bitte die echte Catherine Jane vortreten? „Würdest du mitspielen, wenn es so wäre?“
„Nein, Tad. Die Ehe ist ein heiliger Bund“, antwortete sie.
„Nicht jeder denkt so darüber“, erwiderte er ruhig.
Kylie hatte es eindeutig nicht getan. Sie hatte die Ehe als geschäftliche Transaktion betrachtet: Je mehr Geld er auf den Tisch gelegt hatte, desto brauchbarer war er für sie als Ehekandidat geworden. Allerdings hatte er das damals nicht erkannt. Er hatte nicht einmal auf Pierce hören wollen, als der ihn davor gewarnt hatte, dass Kylie nur wegen seines Bankkontos mit ihm zusammen war.
Pierce war sein Partner und sein bester Freund, ein Querschnittsgelähmter, der viel aus Liebe erduldet hatte.
„Frauen tun es. Nicht wahr, Rae-Anne?“, wandte er sich an CJs Sekretärin.
„Mich brauchen Sie danach nicht zu fragen“, meinte Rae-Anne und starrte in ihre Kaffeetasse.
Tad musterte die ältere Frau. Kein Ring an ihrem Finger. Doch das musste nichts heißen.
„Geschieden?“, fragte CJ.
„Ich hatte nie Zeit zum Heiraten.“
„Lesbisch?“, fragte Tad.
„Nein. Ich habe mir bloß nie die Zeit genommen, sesshaft zu werden“, erklärte Rae-Anne.
„Bereuen Sie es?“, wollte er wissen.
„Seit einer Weile. Aber mein Job war immer das Wichtigste in meinem Leben.“
„Nun, mein Job ist für mich immer noch das Wichtigste. Und ich werde ihn nicht für irgendeinen Mann aufgeben.“ CJ stand auf, trat an die Fensterfront und blickte auf den Lake Michigan.
Tad stellte sich hinter sie, legte die Hände auf ihre Schultern und drehte sie herum. Verdammt, diese Frau zu halten, fühlte sich so richtig an. „Ich bin nicht irgendein Mann.“
Eindringlich betrachtete sie ihn. „Nein, das bist du nicht.“
Er umfasste ihr Gesicht. „Ist das das Problem?“
„Es gibt kein Problem. Ich bin nicht der Typ zum Heiraten.“
„Warum heiraten Sie Tad nicht?“, fragte Rae-Anne.
Im selben Moment löste CJ sich von ihm. Er hatte die Anwesenheit der Sekretärin völlig vergessen. Im Stillen wünschte er sich, dass er und CJ allein in der Wohnung wären. Sie kommunizierten ehrlicher miteinander, wenn sie sich berührten, als wenn sie redeten. Er war sich sicher: In seinen Armen
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