Collection Baccara Band 322
Produzent einer neuen Dekorationsshow, die wir präsentieren.“
„Du konntest ihn beruhigen“, vermutete er.
Sie schaute demonstrativ auf ihre Armbanduhr. „Er müsste vierzehn Stunden durchhalten. Setz dich.“
Gutes Zeichen, dachte er. Zumindest war sie diesmal bereit, mit ihm zu reden. Er knöpfte sein Jackett auf, zog den Sessel näher an ihren Schreibtisch und setzte sich. „Was willst du?“, fragte er.
Sie sah ihn lange auf eine Weise an, die ihm durch und durch ging.
„Zunächst möchte ich wissen, was hinter deiner Entschlossenheit steckt, mich zu ‚Pulse‘ zurückzuholen. Ich bin seit einem Jahr raus. Warum plötzlich die Eile?“
„Die Umstände haben sich geändert. Ich kann dir den Grund verraten, aber es muss unter uns bleiben.“
„Natürlich“, versicherte sie ihm.
Gannon wusste, dass Erika ein Geheimnis für sich behalten konnte. Während ihrer Affäre war sie ebenso diskret gewesen wie er. „Mein Großvater hat beschlossen, sich zur Ruhe zu setzen. Er hat sich außerdem eine eigenwillige Methode ausgedacht, um einen Nachfolger zu finden. Die vier Top-Magazine von EPH werden im kommenden Jahr gegeneinander antreten. Der Chefredakteur der erfolgreichsten Sparte wird der neue Chef von EPH.“
Erika starrte ihn eine Weile wortlos an. „Wow“, sagte sie schließlich. „Und du bist entschlossen, dass dein Vater es wird.“
„Deshalb bin ich bereit, dir eine Gehaltserhöhung zuzugestehen, eine Beförderung und was mir sonst möglich ist, um dich wieder in unser Team zu locken.“
Der Anflug eines Lächelns huschte über ihr Gesicht. Sie senkte den Blick.
„Na schön, dann hör dir meine Bedingung an.“
Sie schlug den Ordner mit den Fotos für den Baby-Artikel auf, den er ihr vor ein paar Tagen gegeben hatte. Sie will die Story schreiben? Das ist fast zu einfach, dachte er triumphierend. Er lehnte sich zurück und deutete mit einer lässigen Handbewegung auf den Ordner. „Abgemacht, die Story gehört dir.“
„Ich rede nicht bloß von dem Artikel, Gannon. Ja, den will ich schreiben, aber ich will außerdem ein Baby.“
Er war verwirrt. „Wie bitte? Hast du gesagt, du willst ein Baby?“
„Ganz recht.“
„Was hat das mit mir zu tun?“
Erika stand auf. „Du hast ausgezeichnete Gene. Die will ich für mein Kind.“
Die Frau hatte offenbar den Verstand verloren. Ehe er etwas darauf erwidern konnte, hob sie eine Hand.
„Hör mir nur zu. Es wird ganz einfach für dich. Wir können einen Vertrag aufsetzen. Ich erwarte weder finanzielle Unterstützung noch sonst was. Ich will lediglich dein Sperma. Dazu müssen wir nicht einmal miteinander ins Bett gehen. Du kannst es im Labor spenden. Ich kaufe sogar das Pornoheft für dich. Alles, was ich will, ist dein Sperma“, wiederholte sie.
Im darauffolgenden Moment intensiver Stille starrte er sie nur an. Dann stand er auf. „Du hast den Verstand verloren. Warum willst du mich? Warum suchst du dir keinen anderen Mann? Oder heiratest?“, schlug er vor, obwohl ihm die Vorstellung, dass Erika heiraten könnte, nicht besonders gefiel.
„Das habe ich dir bereits erklärt. Du bist groß, intelligent und gesund. Sehr gute Gene. Wenn ich ein Baby will, muss ich möglichst bald schwanger werden.“
„Warum? Viele Frauen warten bis Ende dreißig.“
„Das kann ich nicht“, sagte sie, und er bemerkte den Anflug von Verzweiflung bei ihr. „Mein Arzt hat mir gesagt, dass mein Gesundheitszustand meine Fruchtbarkeit beeinträchtigt. Je länger ich warte, desto geringer die Wahrscheinlichkeit, dass ich schwanger werde. Ich wollte immer ein Baby, also muss ich es jetzt machen.“
„Was spricht gegen eine Adoption?“
„Die ist teuer und dauert ewig.“
Er strich sich durchs Haar. „Ich sehe nicht, wie das …“ Angesichts dieser Mischung aus Entschlossenheit und Verzweiflung, die er in ihrem Gesicht las, verstummte er. Dann sagte er: „Ich muss mir die Sache durch den Kopf gehen lassen.“
„Klar, das verstehe ich. Sag mir Bescheid, wenn du einen Entschluss gefasst hast.“
„Würdest du wenigstens in Betracht ziehen, halbtags bei ‚Pulse‘ zu arbeiten, während ich darüber nachdenk mein …“ Er räusperte sich. „Mein Sperma zu spenden?“
„Nein.“
„Aber ich kann dir eine Gehaltserhöhung garantieren und einen besseren Posten. Wie kannst du das ablehnen?“
„Ich will ein Baby. Du musst nicht viel tun, um mir dabei zu helfen. Deine Spende ist allein ausschlaggebend. Und ich will einen Vertrag.“
Gannon
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