Collection Baccara Band 322
Rückzieher aus diesem erotischen Spiel machen. Als sie sich die Finger ableckte, ertappte sie Gannon erneut dabei, wie er sie beobachtete. Ein herrliches Triumphgefühl durchströmte sie. Wenigstens war er ebenso erregt wie sie.
Er hielt zwei Süßholzstangen hoch. Erika stutzte. „Süßholz. Ich dachte, das sei etwas für Kinder.“ Sie probierte einen Bissen.
„Die Chinesen benutzen die Süßholzwurzel als Medizin.“ Er las die Beschriftung auf der Schachtel. „Es soll Liebe und Lust auslösen. Besonders wirkungsvoll bei Frauen.“
Der Bissen blieb ihr beinah im Hals stecken. Gannon brauchte all die aphrodisierenden Früchte nicht, er selbst war Stimulanz genug. Trotz des Verlangens, das inzwischen in ihr tobte, rang sie sich ein Lächeln ab. „Tja, mal sehen, ob es funktioniert.“ Sie zeigte auf ihre Uhr. „Ich treffe mich in einer halben Stunde auf einen Drink mit einem GDA.“
Er runzelte die Stirn. „GDA?“
„Oh, verzeih.“ Sie stand auf, nahm ihren Mantel und warf die Reste ihres aphrodisierenden Festmahls in den Karton. „GDA steht für groß, dunkelhaarig und gut aussehend.“
Gannon stand ebenfalls auf und starrte sie fassungslos an.
„Du triffst dich mit einem Mann auf einen Drink?“
Sie nickte. „Allerdings.“
Seine Miene verfinsterte sich. „Ich dachte, du wolltest mich …“ Er kniff die Augen zusammen. „Ich dachte, du willst mein Sperma.“
„Das will ich auch, aber das heißt ja nicht, dass ich aufhören muss, nach Mr Right zu suchen. Noch mal danke für den Snack. Du bist ein Lebensretter.“
6. KAPITEL
Gannon überflog Erikas Arbeitsvertrag und schaute auf die Uhr. Schon nach fünf. Sie würde noch in ihrem Büro sein. Er beschloss, ihr den Vertrag persönlich zu bringen, und machte sich auf den Weg. Nach einem kurzen Klopfen trat er ein.
Sie saß hinter ihrem Schreibtisch und sah auf. Dass ihre Blicke sich trafen, genügte, um ein flaues Gefühl in seinem Magen auszulösen. Er schloss die Tür, ging zu ihr und warf ihr sanft den Vertrag hin. „Ich habe dir ja gesagt, wir würden das schnell hinbekommen.“
Sie überflog ihn. „Das war wirklich schnell.“
„Falls du irgendwelche Fragen dazu hast, können wir die beim Abendessen besprechen.“
Sie wandte sich ab. „Oh, ich denke, ich werde ihn zuerst ganz in Ruhe lesen und gegebenenfalls morgen meine Fragen stellen. Im Büro.“
„Hast du Angst, mit mir zu Abend zu essen?“
Sie warf ihm einen Blick zu. „Nein, ich will nur vorsichtig sein.“
„Falls du dir wegen des möglichen Getratsches Sorgen machst, können wir …“
Sie unterbrach ihn, indem sie eine Hand hob. „Beim letzten Mal haben wir schon ständig Verstecken gespielt.“
Dass es sie offensichtlich immer noch kränkte, ging ihm nahe. „Unsere Gefühle füreinander waren Privatsache. Ich wollte unbedingt, dass es so bleibt.“
„Das hat leider nicht geklappt“, sagte sie schief lächelnd.
„Keiner von uns beiden war bereit für eine Beziehung“, erwiderte er.
„Und daran hat sich nichts geändert.“
Da konnte er nicht widersprechen. Wegen des Konkurrenzkampfes um die Führung von EPH würde er sich mehr denn je auf die Arbeit konzentrieren müssen. „Trotzdem kannst du die Anziehung zwischen uns nicht leugnen.“
„Ich will gar nicht abstreiten, dass sie da ist“, räumte sie ein. „Aber ich habe beim letzten Mal eine wichtige Lektion gelernt. Nur weil die Hormone eines Mannes im Spiel sind, heißt das noch lange nicht, dass auch sein Herz beteiligt ist.“
„Autsch. Das klingt ja, als wäre ich ein gefühlloser Kerl.“
„Nein, du handelst nur sehr praktisch, selbst was deine Affären angeht.“
„Praktisch und von vornherein ehrlich zu sein, bewahrt einen am Ende vor Enttäuschungen.“
„Ich bin mir nicht ganz sicher, ob deine Theorie so schlüssig ist, besonders was Frauen betrifft, trotzdem habe ich diese praktische Betrachtungsweise bei meiner Rückkehr zu ‚Pulse‘ angewandt. Ich gebe dir etwas, was du willst. Im Gegenzug bekomme ich, was ich will.“
Sein Sperma. Langsam kam Gannon sich vor wie ein Preisbulle. Natürlich war dies nicht der richtige Zeitpunkt, um Erika klarzumachen, dass es eine idiotische Idee war, sein Sperma zur Zeugung ihres Babys zu verwenden. Er hatte wiederholt darüber nachgedacht, aber es gab nur eine Antwort – er musste die Sache mit der Samenspende so lange hinauszögern, bis sie zur Vernunft gekommen war.
Das alles hatte ihn am vergangenen Abend nicht trösten können,
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