Collection Baccara Band 322
einen Schneeball in den Rücken zu werfen.“
„Schneeballschlachten sind immer wild“, erwiderte er. „Ich wollte bloß deine Aufmerksamkeit gewinnen. Du bist störrisch und albern.“
„Wie bitte?“
„Im Ernst. Ich biete dir meine warme Wohnung an, aber du willst lieber in dein kaltes Haus. Das nenne ich störrisch und unsinnig.“ Er hob die Hände. „Ich werde dich nicht anrühren.“
Seine Worte nagten an ihrem Ego. Sollten sie aber nicht, sagte sie sich sofort.
„Es sei denn, du bittest mich darum, dich zu berühren“, fügte er in einem sexy Ton hinzu.
„Ich bin nicht gut im Betteln.“
„Zu stolz“, bemerkte er trocken.
„Nein, ich fand es nur nie nötig, zu betteln.“ Sie drehte sich zur Tür um.
Gannons Hand auf ihrer Schulter stoppte sie. Ihr Herz pochte.
„Komm schon, Erika. Es ist doch nur für eine kleine Weile. Meine Gentleman-Gene ließen es gar nicht zu, dich im Dunkeln frieren zu lassen, während ich mich mit einem Glas Whiskey aufwärme und mir ein Spiel der New York Knicks ansehe.“
Sie wandte sich erneut zu ihm um. „Deine Schuldgefühle würden dir das Spiel vermiesen, meinst du?“
„So etwas in der Art“, gab er zu, doch sah er sie auf die gleiche Weise an wie früher, als wäre sie die faszinierendste Frau der Welt und als könne er nicht genug von ihr bekommen.
Es wäre besser, schnell in ihr kaltes, dunkles Haus zu flüchten. Jetzt, ermahnte sie sich. Geh lieber.
Sie rührte sich nicht von der Stelle.
7. KAPITEL
Gannon sah, dass sie unschlüssig war. Er wartete gespannt. Zu den Dingen, die ihn immer schon an Erika fasziniert hatten, gehörte die Tatsache, dass ihre Augen ihm verrieten, was gerade in ihr vorging. Vermutlich würde sie wie ein offenes Buch für ihn sein, wenn er sich entsprechend darauf konzentrierte. Ein Buch, das er wieder und wieder lesen wollte.
„Wenn du nicht mit zu mir kommst“, sagte er, ihr ein paar Schneeflocken aus den Haaren streichend, „fange ich noch an zu glauben, dass du mir nicht widerstehen kannst.“
Ihre Miene verfinsterte sich. „Du bist ganz schön von dir überzeugt. Nur weil du reich und unbestritten gut aussehend bist, musst du noch lange nicht unwiderstehlich sein.“
„Was ist denn nicht liebenswert an mir?“, neckte er sie, um ihr eine Antwort zu entlocken.
Ihr Gesichtsausdruck wurde ernst. „Ab einem bestimmten Punkt muss man lieben, um liebenswert zu sein.“
Das saß.
„Möglicherweise hast du bis jetzt einfach noch nicht die Richtige gefunden“, räumte sie lächelnd ein. „Ich werde mit zu dir kommen, aber ich brauche ein paar Sachen aus meiner Wohnung.“
„Du gehst im Dunkeln hinein?“
„Es ist ja nicht das erste Mal.“ Sie schloss die Tür auf. „Und es wird wohl auch nicht das letzte Mal sein.“
„Warte einen Moment.“ Er drehte sich zum Fahrer um. „Können Sie mir bitte die Taschenlampe aus dem Handschuhfach bringen?“, rief er, worauf Carl sie ihm brachte. „Drehen Sie eine Runde um den Block, wenn es nötig sein sollte. Es dauert noch ein paar Minuten, bis wir so weit sind.“
„Wir?“ Verblüfft schaute sie Gannon an.
„Ich habe deine Wohnung schon eine ganze Weile nicht mehr betreten. Ich möchte mir ansehen, was du daraus gemacht hast.“
„Sie ist nicht schlecht“, erklärte sie, automatisch nach dem nicht funktionierenden Lichtschalter tastend. „Ich hatte Hilfe von einer Innendekorateurin, die einen Beitrag für ‚HomeStyle‘ lieferte. Leider bekommst du wegen der Dunkelheit keinen Eindruck von der Atmosphäre.“
„Das macht nichts. Ich will es nur riechen.“ Er atmete tief den Duft ein, eine Mischung aus Pfirsich, Vanille und Zuckerplätzchen, dabei spürte er, wie Erika ihn ansah.
„Riechen?“
„Deine Wohnung hat für mich schon immer gut gerochen. Manchmal nach Zimt und Äpfeln. Manchmal nach tropischen Früchten. Ich hatte immer Lust einzutreten und für eine Weile zu bleiben.“
„Aber nicht zu lange“, murmelte sie. „Duftkerzen. Du kannst all diese wundervollen Düfte auch in deiner Wohnung mit Kerzen erzeugen.“
Bevor er noch etwas sagen konnte, ging sie voran in die Küche. Bewundernd stellte er fest, dass sie sich mit katzengleicher Sicherheit durch die Dunkelheit bewegte.
„Da du steinreich bist, kannst du jemanden einstellen, der dafür sorgt, dass dein Zuhause wundervoll duftet.“ Sie kramte in einem Schrank. „Könntest du mal hierher leuchten?“
Er leuchtete hinein und schaute zu, wie sie Instantkakao, eine Schachtel,
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