Collection Baccara Band 322
eine Tüte und eine Flasche mit irgendeinem Alkohol aus dem oberen Fach nahm. „Du wolltest Kakao holen?“
„Und Godiva-Likör“, fügte sie hinzu. „Außerdem ein paar Äpfel und Toilettensachen. Wenn ich mich recht entsinne, hast du nie einen Vorrat an Lebensmitteln in deiner Wohnung.“
„Ich bin nie da, die würden nur schlecht werden. Meine Bar ist allerdings gut bestückt.“
„Ich wette, Godiva-Likör hast du nicht.“ Sie ging aus dem Zimmer.
Es stimmte, den gab es bei ihm nicht.
„Likör ist was für Weicheier“, rief sie vom Flur aus und nahm ihm damit die Worte aus dem Mund.
Er hörte im Badezimmer etwas zu Boden fallen. „Hoppla. Taschenlampe, bitte.“
Er lief den Flur entlang und fand Erika auf dem Fußboden, nach ihrer Zahnpasta tastend. Lächelnd schaute sie auf und sagte: „Geh nie ohne aus dem Haus.“
Sie erhob sich mit mehreren Dingen in der einen Hand. Mit der anderen nahm sie ihm die Taschenlampe ab. „Die brauche ich mal eben. Und du wartest hier.“
„Warum lässt du mich nicht mitgehen?“
„Darum.“
Sie verschwand mit der Taschenlampe und ließ ihn im Dunkeln stehen.
„Holst du vielleicht ein sexy Negligé, um mich darin zu überraschen?“
„Nein“, antwortete sie, und kurz darauf signalisierte der leicht hüpfende Lichtstrahl ihre Rückkehr. Außer ihrer Handtasche trug sie auch eine Umhängetasche. „Jetzt bin ich so weit.“
Er fragte sich, was darin war. Diese Frau machte ihn neugierig auf die banalsten Kleinigkeiten. Er nahm ihr die Taschenlampe ab und ging voran zur Tür. „Wenn du auf einer einsamen Insel gestrandet wärst, welche fünf Dinge hättest du gern dabei?“
„Mein Handy.“
„Funktioniert nur, wenn es ein Satellitentelefon ist.“
„So wie deins“, sagte sie.
Er drehte sich unvermittelt um, sodass sie gegen seine Brust stieß. „Machst du dich über meinen Reichtum lustig?“ Trotz der Dunkelheit sah er das Funkeln in ihren Augen.
„Ehrlich gesagt, ja.“
Ein eigenartiges Gefühl erwachte in ihm, doch verspürte er nicht das geringste Bedürfnis, es zu erkunden. Stattdessen umfasste er ihren Hinterkopf, hob ihr Kinn ein wenig und presste seine Lippen auf ihre.
Ihr leises Einatmen fachte das Feuer in ihm weiter an. Er konnte ihre Erregung schmecken und drängte Erika sanft, bis sie die Lippen teilte. Sie küssten sich wild und ungestüm. Ihre Zungen vollführten einen erotischen Tanz, der nur ein Ziel kannte und süßes Verlangen weckte.
Ihr Zungenspiel nahm den Liebesakt vorweg und bescherte ihm eine Erektion. Das Verlangen, Erika endlich nackt, Haut an Haut, zu spüren, wurde fast unerträglich.
Plötzlich löste sie sich von ihm. „Oh, wow“, flüsterte sie ein wenig außer Atem. „Hast du nicht gesagt, ich würde betteln müssen, damit du mich berührst?“
Gannon versuchte, wieder einen einigermaßen klaren Kopf zu bekommen. „Hast du das etwa nicht? Ich könnte schwören, ich hätte dich betteln hören. Aber selbst wenn du nichts gesagt hast, habe ich mein Versprechen nicht gebrochen“, fuhr er fort und fühlte, wie eine eigenartige Spannung zwischen ihnen entstand. Diese Spannung hatte mit Sex zu tun und mit etwas Tieferem, das er nicht benennen konnte. In ihren Augen spiegelte sich die gleiche Erregung wider, die auch in ihm tobte.
„Wie das?“
Er räusperte sich. „Wir sind bei dir zu Hause, nicht bei mir. Und ich habe dir nur versprochen, dich in meiner Wohnung nicht anzurühren, solange du mich nicht darum bittest.“
Sie runzelte die Stirn. „Das klingt nach einem technischen Detail. Wie kann ich dir vertrauen, dass du …“ Sie hielt inne und wandte den Blick ab. „Wie kann ich dir vertrauen, dass du dich zurückhältst, wenn wir bei dir sind?“
„Ich gebe dir mein Wort“, versicherte er. Selbst wenn ich an einer Dauererektion sterben sollte, fügte er im Stillen hinzu.
Anderthalb Stunden später hatten sie eine Tiefkühlpizza gegessen, und Erika bereitete sich geschmolzene Marshmallows mit Schokolade in der Mikrowelle zu. Im Kamin brannte ein Feuer, und Gannon setzte sich mit einem Glas Whiskey in seinen Lieblingssessel. Nur eine Kleinigkeit fehlte noch, um das Bild abzurunden. Erika, die sich auszog, auf seinen Schoß kam und nicht mehr aufhörte, ihn zu küssen. Dann wäre der Abend perfekt.
Stattdessen trug sie ein zusätzliches Sweatshirt, trank heiße Schokolade und saß viel zu weit weg von ihm. Letztlich nur knapp einen Meter, aber ihm kam es unendlich weit vor.
„Jetzt bin ich
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