Collection Baccara Band 322
ich werde es tun, dachte sie, klappte das Buch zu und steckte es in die Handtasche. Aber sie wollte es ihm nicht so leicht machen.
„Kommen Sie. Es wird bestimmt lustig“, lockte er sie.
„Lustig? Ich bin mir nicht sicher, ob mir danach zumute ist.“
„Wie wäre es mit nett?“
Eigentlich war sie ja nach Vegas gekommen, um ein wenig zu leben. Auf ihrem Zimmer zu sitzen und zu lesen klang nicht gerade aufregend. Dagegen lag etwas in Deacons Blick, das mehr versprach als einen lustigen und netten Abend. Und außerdem hatte Kylie es satt, immer nur … sie selbst zu sein.
„Gern“, erwiderte sie nun. „Ich würde mich freuen.“
„Treffen Sie mich hier in einer Stunde wieder.“
„In einer Stunde?“
„Schicksal braucht Zeit.“
„Dann ist es nicht wirklich Schicksal.“
Er zuckte mit den Schultern.
„Worauf muss ich mich denn gefasst machen?“, fragte sie.
„Darauf, im Sturm erobert zu werden“, antwortete er mit einem Augenzwinkern und ging.
2. KAPITEL
Auf dem Weg zurück in den Kontrollraum rief Deacon seine Sekretärin an und bat sie, herauszufinden, wo Kylie wohnte. Erfreut hörte er, dass sie Gast in seinem Hotel war. Daraufhin ließ er seinen Chefkoch ein Picknick-Dinner vorbereiten und ordnete an, dass sein Jaguar vorgefahren wurde. Danach telefonierte er mit dem Floristen und bestellte ein Bouquet, das auf Kylies Zimmer gebracht werden sollte.
„Gute Arbeit“, meinte Mandetti, als Deacon den Kontrollraum betrat.
„Ja. Mir gefiel besonders der Teil, als sie von dir abrücken wollte und dabei fast vom Sofa gefallen wäre“, fügte Mac grinsend hinzu.
Deacon ignorierte die beiden. Seine Gedanken kreisten nur um Kylie. Dank Martha wusste er, dass sie im Ostturm wohnte, in Zimmer 1812. Sogleich ließ er sich den entsprechenden Korridor auf dem Monitor anzeigen. Der Flur war leer. Deacon versuchte nicht an sie als Frau zu denken. Sie war lediglich ein Mittel zum Zweck. Wie das gesichtslose Model in der Ralph-Lauren-Werbung, das einen Pullover mit Zopfmuster trug und ein Kind im Arm hielt.
Doch Kylie Smith war keine gesichtslose Frau. Sie hatte einen scharfen Verstand und außerdem Sinn für Humor – und damit hatte er bei ihr nicht gerechnet. Humor hatte er nie als notwendig empfunden, um eine Familie zu gründen.
Mac beugte sich über ihn. „Dich hat es ja richtig erwischt.“
„Was soll mich erwischt haben?“, fragte Deacon.
„Der Lustbazillus.“
„Ha. Das hat nichts mit Lust zu tun.“ Das stimmte zwar nicht ganz, aber Deacon redete nicht mit Mac über Frauen. In dieser Hinsicht waren sie grundsätzlich verschiedener Meinung. Mac glaubte, dass Frauen nur hinter einer Sache her waren: Geld. Deacon hingegen hatte selbst erlebt, dass Geld über Leben und Tod einer Frau auf der Straße entscheiden konnte.
„Sie sieht nicht aus, als wäre sie für einen One-Night-Stand zu haben“, stellte Mandetti fest.
Deacon wusste das bereits. Aber er hatte ganz andere Absichten. Kylie passte sogar noch besser zu seiner Vorstellung von einer Ehefrau, als er gedacht hatte.
„Ich kann es nicht glauben“, sagte Mac.
„Was?“ Deacon drehte sich zu Mandetti um. „Sieht sie nicht aus wie der Typ zum Heiraten?“
Mandetti nickte.
Mac lehnte sich an die Wand und verschränkte die Arme vor der Brust. „Du denkst also ernsthaft, dass du sie heiraten wirst.“
Deacon zuckte mit den Schultern. Sofern er seine Wirkung auf Frauen nicht völlig verloren hatte, würde er Kylie mit absoluter Sicherheit heiraten.
„Darauf wird sie sich niemals einlassen“, fuhr Mac fort.
„Vielleicht doch“, warf Mandetti ein.
Möglicherweise hatte Mac sogar recht. Aber wenn Deacon sich einmal etwas in den Kopf gesetzt hatte, erreichte er sein Ziel auch. Er hatte sich ein Leben geschaffen, um das ihn viele beneideten. Und er war kein Mann, der eine Niederlage akzeptierte. Nichts versetzte in so sehr in Spannung wie Wetten. Wobei Kylie durchaus das Potenzial hatte, ihn noch mehr zu erregen … „Wollen wir wetten?“, schlug er vor.
„Das ist ein Wort“, erwiderte Mac. „Bedingungen?“
„Es gibt keine. Wenn ich sie dazu bringe, mich zu heiraten, habe ich gewonnen.“ Deacon mochte klare Ansagen.
„Okay, aber du musst es in zwei Wochen schaffen. Und es muss eine richtige Ehe sein.“
Zwei Wochen? War das genügend Zeit? Kylie wirkte ein wenig scheu, doch er würde trotzdem behutsam bei ihr vorgehen.
„Abgemacht. Wenn ich gewinne, finanzierst du einen Anbau für den Kinderhort“, sagte
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