Collection Baccara Band 322
Deacon. Nachdem er zu Reichtum gekommen war, hatte er als Erstes einen Kinderhort in Vegas errichtet. Er hatte die Kinder von der Straße holen und ihnen einen Anlaufpunkt geben wollen, während ihre Eltern in den Casinos spielten oder arbeiteten.
„Okay. Wenn ich gewinne, stellst du Geld für eine mittelalterliche Waffenausstellung im Chimera bereit.“ Macs Casinohotel war bekannt für seine großen Wanderausstellungen.
In dem Moment klingelte Mandettis Handy. Er wandte sich ab und nahm das Gespräch an. Deacon hörte ihn auf Italienisch fluchen, dann sagte Mandetti: „Gib mir eine Chance. Ich habe hier gerade erst angefangen.“
„Siehst du?“, meinte Mac zu Deacon. „Frauen bedeuten nur Ärger.“
Mandetti unterbrach das Telefonat kurz. „Ich telefoniere draußen weiter. Heute Abend soll ich den Betrieb im Saal beobachten, oder?“
„Ja“, antwortete Deacon. „Ich leiste Ihnen nach Mitternacht Gesellschaft. Peter holt Sie in fünfzehn Minuten in der Lobby ab. Okay?“
Mandetti nickte und verließ den Raum. Mac folgte ihm.
Deacon setzte sich in einen der leeren Stühle. Ein kleines Team von drei Männern war ständig im Casino im Dienst. Nur eine Glaswand trennte die Sicherheitsleute von Deacon und seiner Reihe von Bildschirmen. Er hatte den Raum extra so entworfen. So konnte er jederzeit hereinkommen und die Überwachungsanlage prüfen, ohne die Arbeitsabläufe des Personals zu stören.
Auf dem Monitor sah er, wie Kylie nun aus ihrem Zimmer kam. Er beobachtete, wie sie im Gang stehen blieb. Sie kaute auf der Unterlippe und drehte sich zur Tür um. Sie wird mich versetzen, dachte er.
Tatsächlich ging sie ins Zimmer zurück. Sofort griff Deacon nach seinem Handy, wählte die Rezeption an und ließ sich mit Kylie verbinden. Sie brauchte anscheinend etwas Ermunterung.
Nach dem zweiten Klingeln meldete sie sich. Ihre Stimme klang atemlos und sexy.
„Hey, mein Engel“, sagte er. Dabei versuchte er, möglichst locker zu klingen – obwohl er sich nicht so fühlte. Es sollte ihm eigentlich nichts ausmachen, wenn sie ihre Meinung änderte. Wenn er die Wette mit Mac verlieren sollte, hätte er eben ein bisschen Geld weniger. Das würde ihn nicht ruinieren. Außerdem gab es noch andere Frauen auf der Welt. Aber Kylie hatte etwas an sich, das ihn reizte.
„Deacon?“
„Wer sonst?“
„Ich glaube nicht, dass Sie mich gut genug kennen, um mich Engel zu nennen.“ Ihr strenger Tonfall hätte jeder Lehrerin zur Ehre gereicht.
„Nach Mitternacht werde ich es“, erwiderte er. Die sinnliche Verheißung, die er vorhin in ihrem Blick gesehen hatte, garantierte es.
Deacon erinnerte sich daran, wie sie vor Schreck beinahe vom Sofa gefallen wäre. Doch dann hatte sie den Mut aufgebracht, trotzdem zu bleiben. Er wusste, dass sie mit ihm essen gehen wollte. Zugleich war ihm jedoch auch klar, dass sie ein anderes Leben als er führte und dass er zu schnell vorging. Er musste einen Weg finden, um ihre Einwände zu entkräften.
„Ich … Wegen …“, stammelte sie.
„Sie wollen doch nicht etwa kneifen, oder?“ Ganz bewusst senkte er bei diesen Worten die Stimme. Eine seiner Exfreundinnen hatte ihm einmal gesagt, dass sie alles für ihn tun würde, wenn er sie in diesem Ton darum bat.
„Also …“ Offenbar schwankte Kylie.
„Riskieren Sie etwas. Das hier ist Vegas, mein Engel. Sie erleben es nicht wirklich, wenn Sie kein Risiko eingehen.“
„Sind Sie ein Risiko?“, fragte sie.
„Nicht für Sie.“ Zu seiner eigenen Überraschung stellte er fest, dass er es ernst meinte. Er wollte, dass Kylie sich sicher bei ihm fühlte. Sicher und geborgen. Sie sollte wissen, dass er nicht schick essen mit ihr gehen wollte, um sie am nächsten Morgen sitzen zu lassen.
„Es ist nur ein Dinner“, meinte er nach kurzem Schweigen.
Sie zögerte. Er hörte, wie ihr der Atem stockte. Sie würde Nein sagen.
„Okay. Ich bin in ein paar Minuten unten“, erwiderte sie schließlich.
„Gut.“
Er legte auf und ging durchs Casino in die Lobby. Tatsächlich wartete Kylie bereits am Brunnen auf ihn. Aber sie sah der Frau von den Bildern der Überwachungskamera kaum mehr ähnlich.
Ihr Haar fiel in weichen Wellen auf ihre Schultern, ihr Sommerkleid umspielte die sanften Kurven ihres Körpers, und ihre langen Beine waren nackt. Eine Welle heftiger Lust überkam ihn. Deacon kannte sich selbst gut genug. Eins war ihm klar: Es würde die Hölle sein, sie nur ganz langsam zu verführen.
In der vergangenen Stunde hatte
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