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Collection Baccara Band 322

Collection Baccara Band 322

Titel: Collection Baccara Band 322 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katherine Garbera Leanne Banks Karen Templeton
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glaube, das Thema war Glück.“
    „Ich finde, das Thema haben wir für heute Abend zur Genüge abgehandelt. Ich möchte mehr über dich erfahren.“
    „Das hatten wir schon. Komm mit. Von hier kannst du unser Eldorado sehen. Ich glaube, es ist gerade Zeit für den goldenen Wasserfall.“
    „Den habe ich gestern schon gesehen.“
    Schweigend trat er ans Fenster und schaute auf das kleine Reich, das er geschaffen hatte. Hier war er der Meister. Sein Leben war wie alles in Las Vegas immer davon abhängig gewesen, wie die Würfel fielen. Dennoch erfüllte ihn bei diesem Anblick ein Gefühl von Sicherheit und Stolz.
    Kylie schlang den Arm um seine Taille und lehnte sich an ihn. Ja, er wollte sie zur Frau. Trotzdem hatte er nicht vor, sie jemals in alle Einzelheiten seiner Vergangenheit einzuweihen. Es gab Grenzen, die er niemanden überschreiten ließ – nicht einmal die Frau, die er heiraten wollte.
    „Dies ist keine gute Stelle, um das Schauspiel zu beobachten“, meinte er. „Komm. Ich bringe dich an einen besonderen Ort, den du garantiert noch nicht kennst.“
    „Deacon?“
    „Ja?“
    „Ich bin verwirrt. Ich dachte, du wolltest etwas von mir.“
    „Das tue ich.“
    „Warum lenkst du dann ab?“
    Offenbar war sie dabei, ihm zu entgleiten. Er atmete tief durch und erklärte: „Es gibt gewisse Dinge, die ich niemandem anvertraue.“
    „Was für Dinge?“
    „Meine Vergangenheit. Bitte frag mich nicht weiter danach.“
    Wortlos verschränkte sie die Arme vor der Brust und senkte das Kinn. Er fühlte, wie sie sich innerlich von ihm entfernte. Er nahm es ihr nicht übel. Dieser Moment konnte durchaus das Ende seiner Pläne und den Verlust einer Wette bedeuten. Doch er wollte nicht, dass es so kam.
    „Soll ich dich auf dein Zimmer bringen?“, fragte er. Niederlagen waren ihm fremd, er gab niemals auf. Strategisches Denken hatte er bereits als junger Mann gelernt. Er wusste, wann man sich zurückzuziehen und neu aufzustellen hatte.
    Möglicherweise würde Kylie darauf beharren und unbedingt etwas über seine Vergangenheit hören wollen. In dem Fall würde er ihr eben die Geschichte erzählen, die er allen anderen auftischte, die danach fragten. Die Geschichte war frei erfunden. Er erzählte sie, seit er angefangen hatte, in Casinos zu arbeiten. Denn schließlich wären legale Unternehmen sonst kaum daran interessiert gewesen, ausgerechnet ihn einzustellen. Ihn, der sich bis dahin in der gesetzlichen Grauzone bewegt hatte.
    Kylie war einfach zu unschuldig, um die Wahrheit zu erfahren. Sie hatte etwas an sich, das er beschützen wollte. Sogar – und vor allem – vor ihm.
    Nun schüttelte sie den Kopf, entspannte sich und lächelte ihn an. „Ich dachte, du wolltest mir das geheime Eldorado zeigen.“
    Er ging mit ihr zu den Aufzügen und fuhr mit ihr ins oberste Stockwerk. Von dort erreichten sie einen Glasgang, der zur anderen Seite des Resorts führte. Kylie blieb in der Mitte stehen und blickte auf sein Königreich und den Rest von Las Vegas herab.
    Deacon stellte sich neben sie. Der Glasgang war einer seiner Lieblingsplätze. Hier konnte er auf die Stadt herunterschauen, in der er aufgewachsen war. Zugleich konnte er sehen, wie weit er es gebracht hatte: Eine solche Aussicht war ihm als Teenager verwehrt geblieben. Von hier oben wirkte die Stadt so lebendig, aufregend und sauber. Aus seiner Zeit auf der Straße wusste er jedoch, dass sie schmutzig war. Und aufregend daran war bloß, dass man sich fragen musste, ob man die Nacht überleben würde.
    „Ich kann mir nicht vorstellen, hier aufzuwachsen“, sagte Kylie.
    „Warum nicht?“
    „In Vegas scheint man hart ums Überleben kämpfen zu müssen. So wie in Jamaika. Ich war letzten Sommer während einer Kreuzfahrt dort. Da gibt es auch diese Schere zwischen Arm und Reich. Die wohlhabenden Touristen gehen in der Stadt shoppen, und die Einheimischen müssen mit so wenig auskommen.“
    Sie hatte den Nagel auf den Kopf getroffen. Das war Vegas, knapp zusammengefasst. Doch Kylie durfte nie erfahren, dass er hier einmal zu den Einheimischen gezählt hatte. Das war Deacon sehr wichtig.
    Ohne ein Wort nahm er ihren Ellbogen und verließ mit ihr den Gang. Er liebte es, sie zu berühren. Ihre Haut war weich und glatt. Natürlich war es nicht unbedingt notwenig, Kylie am Arm herumzuführen. Doch er wollte sich keine Gelegenheit entgehen lassen, sie anzufassen.
    Er öffnete die Tür zu einem dunklen Treppenhaus, hob Kylie hoch und trug sie die Stufen zu einer

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