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Collection Baccara Band 324 (German Edition)

Collection Baccara Band 324 (German Edition)

Titel: Collection Baccara Band 324 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katherine Garbera , Yvonne Lindsay , Anna Depalo
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vorbei und ging hinaus in die eisige Februarnacht. Aber er fühlte die Kälte nicht. Er hatte sein Herz abgehärtet und in Eis gepackt. Nichts war mit der Eiseskälte in seinem Innern vergleichbar. Und dort war er wieder allein.
    Die Tür ging auf. Jack schaute sich um und sah Ray herauskommen. Er erinnerte sich an den Tag, an dem er dem älteren Mann zum ersten Mal begegnet war. Es war derselbe Tag gewesen, an dem er Lauren kennengelernt hatte. Ihm war kaum etwas davon im Gedächtnis geblieben, was er damals zu ihr gesagt hatte. Doch der Klang ihrer Stimme hallte noch immer in seinem Kopf wider. Diese Stimme hatte seine Sinne und die Sehnsucht in ihm entfacht, Laurens Geheimnisse zu entdecken.
    „Möchten Sie reden?“, fragte Ray. Er zog an seiner Zigarre und verschränkte die Arme über seinem runden Bauch.
    Irgendwie wirkte Ray wie ein Gangster. Jack musste unwillkürlich an Tony Soprano aus der Mafia-Fernsehserie denken. Allein die Vorstellung, so jemandem etwas zu beichten, brachte ihn beinahe zum Lachen.
    „Nein“, erwiderte Jack. „Ich bin nicht mitteilsam, wenn es um Gefühle geht.“
    Ray zuckte mit den Schultern und stützte sich aufs Geländer der Veranda. Er schaute in die Nacht, als ob er am Himmel nach einer Antwort suchen würde. „Ich auch nicht. Aber Frauen sind es.“
    „Sie haben Probleme?“, fragte Jack. Gott sei Dank. Er hatte das Gefühl satt, sich als Einziger mit gewichtigen Fragen herumzuschlagen. Was hieß gewichtig? Er war in eine Frau verliebt und hatte Angst davor, dass seine Gefühle echt sein könnten. Angst davor, sich selbst für sie aufs Spiel zu setzen. Und das war der wahre Kern seines Problems.
    „Nicht wirklich“, gab Ray zurück. „Doch ich habe diese Frau am Hals. Und sie lässt mich wünschen, dass die Dinge anders wären. Verstehen Sie?“
    „Ja, das tue ich.“
    Ray lehnte sich ans Geländer. Mit dem Zigarrenstummel zwischen den Zähnen musterte er Jack durchdringend. Jack wünschte sich, dass er das letzte Glas Scotch nicht getrunken hätte. Er sah alles ein wenig verschwommen und würde nicht mit dem Auto nach Hause fahren können.
    Vielleicht sollte er Lauren anrufen und sie bitten, ihn abzuholen. Das Seltsame daran war, dass er wusste, sie würde es tun. Obwohl er sie mies behandelt hatte, würde sie kommen und ihn holen. Aber zugleich war ihm klar, dass sie dasselbe für jeden ihrer Freunde tun würde.
    „Gehen Sie zu ihr und reden Sie mit ihr. Frauen haben Verständnis für so etwas.“
    Jack bildete sich schon ein, Stimmen zu hören. Erst dann wurde ihm bewusst, dass Ray gesprochen hatte. Er schüttelte den Kopf. Es war ein Fehler gewesen. Er würde seinen Chauffeur Carl anrufen und nach Hause fahren, um seinen Rausch auszuschlafen. Morgen früh würde er den ersten Flug Richtung Süden buchen. Irgendwohin, wo es warm war. Vor dem Valentinstag würde er nicht zurückkehren. Nachdem er Lauren vergessen hatte. Nachdem sie eine Chance gehabt hatte, über ihn hinwegzukommen.
    „Ich kann nicht. Sie verdient etwas Besseres“, entgegnete Jack. Er meinte es ernst. Sie verdiente einen Märchenprinzen. Einen echten, der hinter seiner Fassade nicht nur ein Frosch war. Langsam ging Jack von der Veranda.
    In dem Moment packte Ray ihn am Arm und sagte: „Ich bin in Wirklichkeit kein DJ.“
    „Was auch immer, Mann. Lassen Sie mich los.“ Jack wollte ihn abschütteln, aber Ray hielt ihn fest.
    „Ich bin ein Kuppler.“
    „Ich habe wohl ein bisschen zu viel getrunken“, murmelte Jack.
    „ Maledizione! Verdammt, glauben Sie mir. Ich wünschte, es läge am Alkohol. Aber ich bin tatsächlich nur hier, um dafür zu sorgen, dass Sie die Geschichte mit Lauren nicht vermasseln.“
    „Ich würde Ihnen gern glauben, Ray, wirklich. Aber warum sind Sie jetzt hier?“
    „Keine Ahnung. Ich versuche schon lange, die Regeln hinter der ganzen Sache zu verstehen. Aber wenn Didi mich schickt, um jemandem zu helfen …“
    „Ihre Aufnahmeleiterin hat auch mit der Kuppelei zu tun? Wie viel haben Sie heute Abend getrunken?“
    „Nicht genug“, erwiderte Ray. „Madonna, warum kann es niemals leicht sein?“
    Plötzlich hatte Jack das Gefühl, als ob der Boden schwankte. In der nächsten Sekunde fand er sich im Studio des Radiosenders wieder. Eine schwangere Lauren saß mit Kopfhörern an ihrem Arbeitsplatz. Sie spielte sexy Musik ab und telefonierte leise mit einem Mann.
    „Wo zum Teufel sind wir?“, fragte Jack.
    Ruhig antwortete Ray: „In der Zukunft.“
    „Also hat es

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