Collection Baccara Band 324 (German Edition)
Auserwählten zu reden.
Eine kleine Menge hatte sich um den Mann versammelt. Als Lauren sich an den Leuten vorbeidrängelte, erkannte sie den kamelhaarfarbenen Mantel. Sie erkannte die Art, wie sein Nackenhaar den Kragen streifte, erkannte die Haltung, die zu viel Selbstsicherheit demonstrierte.
„Jack?“, fragte sie.
Er drehte sich zu ihr um. In seinen Augen las sie die Wahrheit, noch ehe sie das große rote Herz mit ihrem Namen auf seiner Brust sah.
Jack bahnte sich seinen Weg durch die Menge und riss Lauren sofort an sich, schmiegte sein Gesicht an ihren Hals und hielt sie so fest, dass ihr eins klar wurde: Er würde sie niemals wieder gehen lassen.
„Es tut mir so leid“, sagte er. „Ich weiß, dass ich es vermasseln werde. Verdammt, ich werde wahrscheinlich nie der Mann deiner Träume sein. Aber ich kann dich nicht gehen lassen.“
„Du bist schon längst der Mann meiner Träume“, erwiderte sie.
Er umfasste ihr Gesicht und strich mit dem Daumen über ihre Unterlippe. „Gib dich nicht mit weniger zufrieden, als du verdienst, Lauren. Mach mich zu dem Mann, den du brauchst.“
„Das muss ich gar nicht, Jack. Nur du selbst hältst dich für einen Frosch – ich habe in dir immer meinen Märchenprinzen gesehen. Doch du bist zu schnell gerannt, um es zu bemerken.“
„Ich renne nicht mehr, Süße. Ich bleibe still stehen und brauche dich an meiner Seite.“
Ihr Herz raste. In ihren Augen brannten Tränen, als er langsam den Kopf senkte. Dann küsste er sie mit einer Wildheit, die sie tief in ihrer Seele berührte.
Dieser Kuss drückte all die Dinge aus, die Lauren hören wollte. Wenn sie später allein waren, würde sie ihn dazu bringen, sie auch laut auszusprechen. Doch in seinen Zärtlichkeiten war für sie bereits jetzt alles spürbar: seine Hoffnungen für die Zukunft, seine Angst vor dem Unbekannten, seine Versprechen für sie.
Als er sich schließlich von ihr löste, drückte sie ihn fest an sich. Sie legte den Kopf an seine Brust, direkt über seinem Herzen.
Jack flüsterte ihr ins Ohr: „Ich liebe dich, Lauren. Und das macht mir Angst.“
Sie nickte. Für Angst hatte sie Verständnis. Sie nahm seine Hand und führte ihn über die Straße zu dem kleinen Lokal, in dem sie in der ersten Nacht Kaffee getrunken hatten. Der Laden war nicht besonders voll. Lauren setzte sich in eine freie Nische und zog Jack neben sich auf die gepolsterte Sitzbank.
„Ich habe auch Angst“, erklärte sie. „Was ich für dich empfinde … Ich hätte dich nicht gehen lassen. Ich wäre heute zu dir gekommen.“
„Gut. Ich will es versuchen. Aber es wird Zeiten geben, in denen ich es nicht schaffe.“
„Das hast du bereits gesagt.“
„Ich meine es ernst. Es ist wirklich schwer für mich, dieser Sache zu trauen, Süße. Und dich zu verletzen ist das Letzte, was ich will. Also lass es nicht zu.“
Sie umarmte ihn noch einmal, ehe sie ihm einen Klaps auf die Schulter gab. „Jetzt weiß ich ja, dass du mich liebst. Und das heißt, dass ich dir von nun an nichts mehr durchgehen lasse. Du gehörst mir.“
„Ich gehöre dir“, bestätigte er. Damit holte er eine Ringschachtel aus der Manteltasche, rutschte aus der Nische und sank auf ein Knie.
Lauren konnte nicht atmen.
Er zog sie zu sich zur Kante der Sitzbank, sodass er zu ihren Füßen kniete. Dann machte er die Schachtel auf und nahm einen schlichten Ring aus Weißgold mit einem großen Diamanten heraus. „Obwohl ich ein Frosch bin und nur so tue, als ob ich ein Prinz wäre: Willst du mich heiraten, Lauren?“
Sie schaute auf den Ring und zu dem Mann. Wenn er ein Frosch war, dann war sie eben seine Froschprinzessin. Sie glitt von der Bank, kniete sich vor ihn und umfing sein Gesicht mit beiden Händen. „Ja.“
Er küsste sie. Ohne den Kuss zu unterbrechen, steckte er ihr den Ring an den Finger. Nach einer Weile hob er den Kopf und sagte: „Jetzt bist du nicht mehr Miss Lonely Hearts.“
Lauren musste lachen. Sicherlich würde ihr Leben mit Jack eine wilde Achterbahnfahrt werden. Aber sie wollte es gar nicht anders haben.
EPILOG
Der Porsche war mit Schildern geschmückt, auf denen Just Married stand. Jack trug Lauren auf den Armen aus einem großen Empfangssaal. Dieser Teil meines Jobs gefiel mir am besten.
„Gut gemacht, Ray.“
Ich warf einen Blick über die Schulter. Didi stand in der Sonne des späten Vormittags hinter mir. Seit sie nicht mehr diese hässlichen Kleider trug, sah sie … Ach, verdammt, ich sollte es nicht einmal
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