Collection Baccara Band 324 (German Edition)
du wolltest mir erklären, warum du vergessen hast, mir gegenüber zu erwähnen, dass du Reporterin bist. Und wieso du dich mitten in der Nacht aus meinem Hotelzimmer geschlichen hast, nachdem du dich gestern Abend wie deine Zwillingsschwester Scarlet gekleidet hast.“ Auf den Diamantring an ihrem Finger deutend fügte er hinzu: „Ganz zu schweigen von der Tatsache, dass du irgendwo auch noch einen Verlobten versteckt hast.“
„Der ist nicht versteckt, sondern auf Geschäftsreise.“
„Noch besser.“ Zeke verspürte einen Anflug von Eifersucht. „Ich frage mich, wie der zukünftige Mr Summer Elliott sich fühlen wird, wenn er erfährt, dass seine Verlobte ihre Jungfräulichkeit in einem Hotelzimmer verloren hat. An einen Mann, den sie erst seit ein paar Stunden kannte.“
Sie errötete.
Er legte den Kopf schief. „Ein bisschen extrem, das Ganze. Findest du nicht? Die Jungfräulichkeit für einen Artikel zu opfern? Oder war das bloß ein Streich, den du und deine Schwester euch ausgedacht habt? Eine Art letzter Spaß vor der Hochzeit?“
„Hör auf! So ist es überhaupt nicht gewesen!“
„Hör auf“, äffte er sie nach. „Ist das alles, was du drauf hast? Vergiss mal das wohlerzogene Mädchen und lass ein paar Flüche raus.“
Er war wütend auf sie und noch wütender auf sich selbst. Ausgerechnet ihn, den rebellischen Rockstar, hatte ein Mädchen aus gutem Haus hereingelegt. Das war ein gefundenes Fressen für die Presse.
„Ich muss nicht fluchen“, konterte sie. „Außerdem musst du gerade reden. Landest du nicht jede Nacht mit einem anderen Groupie im Bett?“
„Eifersüchtig?“
Er beschloss, ihr nicht zu verraten, wie normal er in Wahrheit lebte. Zwar war er keineswegs ein Mönch, doch die Berichte der Klatschseiten über sein Liebesleben waren maßlos übertrieben.
Außerdem, wie sollte er ihr erklären, weshalb er letzte Nacht mit ihr geschlafen hatte? Wann immer ich dich sehe, höre ich eine Sinfonie. Wie kitschig war das denn? Mal ganz zu schweigen davon, dass „The Supremes“ schon vor langer Zeit einen Hit daraus gemacht hatten. Trotzdem kam es der Wahrheit ziemlich nahe. Wenn er diesen verdammten Song nur zu Papier bringen könnte …
Laut erwiderte er: „Du hast mich angelogen. Zwei Mal. Einmal, indem du mir verschwiegen hast, dass du eine reiche Erbin bist. Und jetzt das.“ Er deutete auf ihre Hand. „Du bist verlobt.“
„Ich habe nicht gelogen.“
Er lachte bitter. „Ach nein, Caitlin ?“
„Das ist mein zweiter Name. Summer Caitlin Elliott.“
„Und du bist unter deinem zweiten Namen bekannt?“
Sie ließ die Schultern hängen. „Nein, aber ich habe doch nur versucht, ein bisschen Zeit zu gewinnen …“
„Bis wann?“, schnitt er ihr das Wort ab. „Bis wir zusammen im Bett liegen? Bis die Zeitung die Story bringt?“
Sie warf die Hände in die Luft. „Okay! Du hast recht. Ist es das, was du hören willst?“ Sie stieß aufgebracht den Atem aus. „Wenn du es mich wenigstens erklären lassen würdest.“
„Dann erkläre es mir.“
Sie straffte die Schultern. „Ich bin hier bloß eine einfache Redakteurin. Mein Ziel war es immer, eine echte Reporterin zu werden. Jeder weiß, dass du momentan die heißeste Nummer in der Musikwelt bist. Du wirst ständig in The Buzz und anderen Magazinen erwähnt. Ich dachte, wenn ich es schaffe, von dir ein Interview zu bekommen … wobei ich natürlich wusste, dass du selten eines gibst …“
„Ich lasse lieber meine Musik für mich sprechen.“
Er hatte also recht gehabt – sie hatte es von Anfang an auf ein Interview abgesehen. Dafür war sie mit ihm ins Bett gegangen. Er schüttelte den Kopf. Großartig. Auch darüber könnte er einen Song schreiben, das fühlte er.
Summer knetete ihre Hände. „Ich weiß, das hört sich alles ganz schrecklich an.“
Er hob eine Braue. „Schätzchen, es hört sich nicht nur schrecklich an, es ist schrecklich.“
Eigentlich hatte er sich schon wieder etwas beruhigt, doch sich mit ihr allein im gleichen Raum aufzuhalten, löste ein inneres Vibrieren bei ihm aus. Außerdem gab es da ein paar Dinge, die für ihn nach wie vor keinen Sinn ergaben. Zum Beispiel die Tatsache, dass Summer Jungfrau gewesen war. Je mehr er über alles nachdachte, was passiert war, desto weniger passte dieses Puzzleteil. Es sei denn, auch sie war einfach von ihrem Verlangen überwältigt worden.
In neutralem Ton sagte er: „Du hast mir immer noch nicht erklärt, warum du dich dazu wie Scarlet
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