Collection Baccara Band 324 (German Edition)
Mit deinem ausschweifenden Lebensstil könntest du dir alle möglichen Krankheiten eingefangen haben. Ich möchte sichergehen, dass du fähig bist, ein gesundes Kind zur Welt zu bringen.“
„Was meinst du mit einem ausschweifenden Lebensstil?“
„Damals war in den Zeitungen zu lesen, wie du dich ausgelebt hast. Wer weiß, ob du dich nicht bei jemandem angesteckt hast?“
Ihre Augen wurden größer. „Wie bitte? Und was ist mit dir? Wer weiß, mit wem du dir die Zeit vertrieben hast? Ich verlange, dass du dich ebenfalls untersuchen lässt.“
Erneut beeindruckte ihn ihr Selbstbewusstsein. Anstatt sich von ihm einschüchtern zu lassen, kämpfte sie um Gleichberechtigung.
„Ich habe nichts dagegen. Gleich morgen früh vereinbare ich für uns beide einen Termin beim Arzt.“
Entschlossen hob Piper ihr Weinglas. „Heißt das, wir haben eine Abmachung?“
Wade griff nach seinem Glas und stieß mit ihr an. „Ja.“
4. KAPITEL
Piper konnte es kaum glauben: Jetzt hatte sie tatsächlich zugestimmt. Sie würden zusammen ein Baby bekommen. Ob sie sich freuen oder davor fürchten sollte, wusste sie in diesem Moment nicht genau. Doch insgesamt fühlte sie sich unwohl bei dem Gedanken.
Sie fragte sich, wann er das Kind zeugen wollte. Auf jeden Fall nicht vor der medizinischen Untersuchung. Dass er sie für ihren früheren Lebensstil kritisierte, hatte Piper sehr verletzend gefunden. Sie hatte nie viele Liebhaber gehabt. Natürlich hatte sie viele Partys gefeiert, aber sie war immer allein nach Hause gegangen. Außerdem war ihr sowieso klar gewesen, dass kein Mann Wade das Wasser reichen konnte. Sie hatte gar nicht erst versucht, einen Ersatz für ihn zu finden.
Doch in all den Jahren hatte er sich verändert. Im Vergleich zu früher erschien er äußerst dominant und gefühlskalt. Sie fragte sich, ob er auch als Liebhaber nicht mehr so einfühlsam und sanft war. Hatte sie seine Gefühle damals so sehr verletzt, dass er ein anderer Mensch geworden war?
So vieles ging ihr durch den Kopf. Er hatte nicht erwähnt, wie sie das Baby zeugen würden. Dachte er an künstliche Befruchtung, oder wollte er es auf natürlichem Weg probieren? Piper würde es bald genug erfahren.
Wieder einmal hatte sie eine Entscheidung getroffen, ohne sich über alle Konsequenzen Gedanken gemacht zu haben. Sie bekam Angst. Doch jetzt war es zu spät. Wenn sie ernst genommen werden wollte, musste sie zu ihrem Wort stehen.
Wie sie das Abendessen mit Wade überstanden hatte, wusste sie am Ende selbst nicht mehr. Irgendwie hatte sie es geschafft, mit ein wenig Small Talk die Stunde hinter sich zu bringen. Sie wusste nicht einmal, was genau sie gegessen hatte. Zu erschrocken war sie darüber, welcher Vereinbarung sie soeben zugestimmt hatte.
Nachts fand sie kaum Schlaf. Ständig wachte sie aus Träumen auf, in denen sie mit Wade schlief. Sie hatten Sex in allen erdenklichen Stellungen, und jedes Mal wachte Piper mit pochendem Herzen auf und wusste, dass der Traum bald Realität werden würde.
Morgens weckte Mrs Dexter sie auf und teilte ihr mit, dass Wade unten in der Bibliothek auf sie wartete. Rasch sah Piper auf die Uhr und erschrak. Es war bereits zehn Uhr. Sie hatte viel zu lange geschlafen und fühlte sich wie erschlagen.
Sogleich zog sie den Morgenmantel ihres Vaters an und ging nach unten. Als sie die Bibliothek betrat, fand sie Wade hinter dem Schreibtisch ihres Vaters vor – der jetzt sein Schreibtisch war.
Als Wade sie bemerkte, sah er auf und runzelte die Stirn. „Hast du schlecht geschlafen?“
Piper verkniff sich einen bissigen Kommentar und setzte sich ihm gegenüber auf einen Stuhl. „Nein. Ich habe bestens geschlafen. Und du? Gut erholt?“
Seine Augenringe waren mindestens genauso dunkel wie ihre. Trotzdem bejahte er ihre Frage und konzentrierte sich auf die Blätter, die vor ihm lagen. Er legte sie zusammen und übergab ihr den Stapel. „Das ist unsere Vereinbarung. Lies dir alles in Ruhe durch. Mr Dexter wird als Zeuge unterschreiben. Es sei denn, du bevorzugst Mr Chadwick. Ich könnte versuchen ihn zu erreichen.“
„Hat er den Vertrag nicht aufgesetzt?“
„Nein, ich habe meinen eigenen Anwalt damit beauftragt.“
„Du wolltest offensichtlich keine Zeit verlieren.“
Wade lehnte sich in seinem Sessel zurück. „Bekommst du etwa kalte Füße?“
Kalt war ihr wirklich. Sie hätte sich wärmer anziehen sollen. Er hingegen war wie immer perfekt gekleidet. In seinem maßgeschneiderten Anzug wirkte er wie
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