Collection Baccara Band 324 (German Edition)
dagegen spricht.“
Piper nickte. „Da ist noch eine Sache. In den letzten Jahren habe ich in Entwicklungsländern für Hilfsorganisationen gearbeitet. Vor einiger Zeit bin ich an Malaria erkrankt.“
Die Ärztin machte sich Notizen. „Wie lange ist das her?“
„Knapp vier Jahre.“
„Gab es Rückfälle?“
„Bisher nicht.“
„Gut.“ May schrieb sich ein paar Dinge auf. „Welche Art von Arbeit haben Sie verrichtet?“
„Meistens die Schmutzarbeit. Ich habe keine Ausbildung, aber um zu helfen, braucht man die auch nicht. Ich habe alles erledigt, was anfiel. Manchmal habe ich Essen verteilt, dann wieder einen Säugling versorgt, dessen Mutter gerade gestorben war.“
„Das muss Sie sehr mitgenommen haben.“
„Ja. Aber ich war froh, helfen zu können.“
„Man merkt, dass Ihnen die Arbeit sehr wichtig war.“ Dr. Ritter legte den Füller beiseite und stand auf. „Lassen Sie uns mit den Untersuchungen beginnen.“
Zum Glück verlief der Rest des Termins recht angenehm. Die Ärztin verhielt sich absolut professionell und stellte hin und wieder Fragen. Schließlich händigte sie Piper einen Bogen aus.
„Zeigen Sie den im Labor vor“, sagte sie. „Nachdem Sie die Tests absolviert haben, sind Sie durch. Ich gebe Ihnen noch ein Rezept für Vitaminpräparate und Folsäure. Das ist beides wichtig für die Gesundheit Ihres Babys.“
„Sie sehen also nichts, das gegen eine baldige Schwangerschaft spricht?“
„Jeder Fall ist anders. Aber da Sie schon einmal schwanger waren, sehe ich keinen Grund, warum Sie es nicht wieder werden sollten. Meine einzige Sorge ist ihre Malariaerkrankung. Sollten Sie während der Schwangerschaft einen Rückfall erleiden, könnten Komplikationen auftreten.“
Piper schluckte. Sie hatte sich die Krankheit während ihrer Arbeit in Afrika eingefangen. Es war ihre eigene Schuld gewesen, denn sie hatte die Tabletten zur Malariaprophylaxe nicht regelmäßig eingenommen. Das hatte sich bitter gerächt. Zum Glück hatte Piper bisher keinen Rückfall gehabt. Doch niemand konnte garantieren, dass es dabei blieb.
„Was für Komplikationen?“, hakte sie nach.
„Viele Medikamente gegen Malaria dürfen während einer Schwangerschaft nicht verabreicht werden. Hoffen wir, dass Sie keinen Rückfall bekommen. Wir müssen diese Sache im Auge behalten.“
Dr. Ritter gab ihr weitere Gesundheitshinweise und führte sie schließlich zum Labor. Nachdem alle Untersuchungen abgeschlossen waren, ging Piper zum Auto zurück. In ihrem Kopf drehte sich alles. Worauf hatte sie sich bloß eingelassen? Das Risiko einer weiteren Fehlgeburt war nicht völlig auszuschließen. Noch einmal wollte sie nicht durch diese Hölle gehen.
Während der Rückfahrt dachte sie gründlich über ihre Vereinbarung mit Wade nach. Auf keinen Fall durfte sie ein zu hohes Risiko eingehen, schließlich stand nicht zuletzt das Leben ihres Kindes auf dem Spiel.
Als Wade schließlich später am Abend nach Hause kam, atmete er zunächst einmal tief durch. So süß Mays und Pauls Tochter Maggie auch war, sie konnte einen mit ihrem unbändigen Spieltrieb zur Verzweiflung bringen. Später würde sie bestimmt einmal die Männerherzen brechen. Irgendwie hatte Wade das Gefühl, sie vor allem Unheil beschützen zu müssen.
Dabei war sie nicht einmal seine eigene Tochter. Wie würde er erst empfinden, wenn er ein eigenes Kind hatte? Er wusste, dass Kinder gern ihre Grenzen austesteten und sehr anstrengend sein konnten. Doch für ihn gab es nichts Schöneres, als ein Kind in den Armen zu halten.
Er konnte es kaum erwarten, endlich Vater zu werden. Sein eigener war kein gutes Vorbild gewesen. Wade wollte beweisen, dass er einem Kind ein guter Dad sein konnte – obwohl er von seinem schlecht behandelt worden war. Er würde sein Kind niemals vernachlässigen.
Als er nach oben sah, bemerkte er, dass in Pipers Zimmer kein Licht mehr brannte. Er war froh, dass sie bereits schlief. Nach dem anstrengenden Tag war er nicht in der Stimmung, eine weitere Diskussion mit ihr zu führen.
Er betrat das Haus und ging in die Bibliothek, um Materialien für den nächsten Tag vorzubereiten. Als er die Tür öffnete, bemerkte er, dass Feuer im Kamin brannte. In einem der Sessel entdeckte er Piper, die friedlich schlief. Sie trug den Morgenmantel ihres Vaters und hatte die Füße auf den Tisch gelegt. Der Morgenmantel war ein wenig aufgegangen und gab den Blick auf ihre wohlgeformten Beine und ihr Dekolleté frei.
Sie schien ihn gehört zu
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