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Collection Baccara Band 324 (German Edition)

Collection Baccara Band 324 (German Edition)

Titel: Collection Baccara Band 324 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katherine Garbera , Yvonne Lindsay , Anna Depalo
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merkwürdig leicht. Kein Wunder, immerhin war sie fast ihr gesamtes Haar los. Fünf Jahre war es gewachsen, und jetzt lag es auf den Kacheln des Badezimmers. Seufzend fuhr sie sich durchs Haar. Es faszinierte sie, wie kurz es war. Nie zuvor hatte sie es so getragen.
    Nachdem sie geduscht hatte, schlüpfte sie in den Hosenanzug und schminkte sich dezent. Schließlich betrachtete sie sich im Spiegel. Sie erkannte sich kaum wieder. Eine richtige Geschäftsfrau war aus ihr geworden!
    Zufrieden ging sie ins Schlafzimmer und erschrak, als sie auf die Uhr sah. Es war kurz vor halb acht. Fast eine Stunde hatte sie im Bad verbracht. Sie musste sich beeilen, sonst würde sie an ihrem ersten Arbeitstag gleich zu spät kommen. Und diese Genugtuung wollte sie Wade nicht verschaffen.
    Als sie die Küche betrat, traf sie dort Mrs Dexter an.
    „Du meine Güte!“, rief die alte Frau. „Was hast du mit deinem Haar gemacht?“
    Piper setzte sich an den Küchentisch. „Gefällt es dir?“
    Seufzend servierte Mrs Dexter ihr ein Rührei. „Na ja. Immerhin ist es nicht mehr so verfilzt. Ich hoffe nur, dass es bald nachwächst. Du hast immer so schönes langes Haar gehabt. Übrigens wirst du einen Regenmantel brauchen.“
    „Danke fürs Frühstück“, sagte Piper und nahm eine Gabel in die Hand. „Wofür brauche ich den Regenmantel?“
    Mrs Dexter deutete auf ein Blatt Papier, neben dem ein paar Münzen lagen.
    Piper las laut vor, was darauf stand: „Hier ist der Busfahrplan. Die nächste Haltestelle befindet sich keine achthundert Meter vom Haus entfernt. Schöne Fahrt. PS: Ich werde dir das Fahrtgeld von deinem Lohn abziehen.“
    Beinahe hätte Piper aufgelacht. Sie sollte mit dem Bus fahren? Dachte er wirklich, dass sie das nach den vielen Jahren Freiwilligenarbeit abschrecken würde? Ihrem Blick nach zu urteilen schien zumindest Mrs Dexter das zu erwarten. Sie konnte nicht wissen, dass Piper viel Schlimmeres gewohnt war.
    Sogleich suchte sie die nächste Busverbindung heraus. Sie musste unbedingt pünktlich bei der Arbeit erscheinen. Schnell aß sie ein paar Bisse, trank einen Schluck Kaffee und stellte das Geschirr in die Spüle.
    „Danke, Dexie. Ich muss jetzt los.“
    „Bist du sicher, dass du den Bus nehmen willst?“
    „Ja. Mach dir keine Sorgen um mich.“
    „Im Flur findest du einen Regenmantel. Viel Erfolg.“
    „Super! Ich danke dir.“ Rasch lief sie nach oben und putzte sich die Zähne. Dann machte sie sich auf den Weg.
    Bestimmt erwartete Wade, dass sie zu spät kam. Doch da hatte er sich getäuscht. Er würde schon noch sehen, was in ihr steckte.
    Um Punkt acht Uhr dreißig betrat Wade den Empfangsbereich seines Firmensitzes. „Gibt es schon ein Zeichen von Miss Mitchell?“, fragte er die Empfangsdame.
    „Ja, Sir. Sie ist vor zehn Minuten eingetroffen. Wie Sie gewünscht haben, führt Jane sie herum.“
    Piper war sogar früher gekommen? Damit hatte er nicht gerechnet. Eigentlich hatte er erwartet, dass sie ihn anrufen und sich beschweren würde, weil sie mit dem Bus fahren musste. Die Piper, die er kannte, hätte nie im Leben öffentliche Verkehrsmittel benutzt. Anscheinend hatte er sie unterschätzt.
    „Danke“, erwiderte er. „Ich mache mich auf die Suche nach den beiden.“
    „Sie sind wahrscheinlich in der Buchhaltung.“
    Während er sich auf die Suche nach Piper machte, beschloss er, sich seine Verwunderung nicht anmerken zu lassen. Er hatte Piper für die Buchhaltung eingeteilt, weil er davon ausging, dass sie dort nicht lange durchhalten würde. Finanzen waren nie ihre Stärke gewesen. Sie würde diese Abteilung hassen und bestimmt bald kündigen. Damit rechnete er jedenfalls.
    Wenige Meter vor dem Büro hörte er lautes Gelächter. Das war zwar nicht ungewöhnlich – er war stolz auf die entspannte Atmosphäre in seiner Firma –, aber in diesem Maße kam es normalerweise nicht vor. Als er den Raum betrat, sah er eine Traube von Mitarbeitern um einen Schreibtisch stehen.
    Eine junge Frau saß mit dem Rücken zu ihm am Computer. Zuerst erkannte er sie nicht. Doch auf den zweiten Blick stellte er überrascht fest, dass es Piper war. Nur sah sie auf einmal ganz anders aus. Was hatte sie mit ihrem Haar angestellt? Plötzlich trug sie eine Kurzhaarfrisur. Und das stand ihr sogar.
    Auf einmal verstummte das Gelächter. Piper drehte sich zu Wade um und sah ihm kurz in die Augen. Dann wandte sie den Blick von ihm ab und errötete.
    „Alles unter Kontrolle?“, erkundigte er sich. Er kam sich

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