Collection Baccara Band 324 (German Edition)
schon schlecht wurde, wenn Wade das Baby nur erwähnte?
Sie spürte seine Hand auf ihrem Nacken. „Alles in Ordnung?“, fragte er sanft.
„Nein“, gab sie missmutig zurück. Es war rein gar nichts in Ordnung!
„Lass dir Zeit.“
„Ja.“
Wade streichelte Piper den Nacken, bis ihr Magen sich irgendwann beruhigte.
„Ich glaube, wir können weiterfahren“, meinte sie schließlich.
„Bist du sicher? Wir haben keine Eile.“
Piper fragte sich, ob er nur so viel Geduld mit ihr hatte, weil sie schwanger war. „Es geht mir besser. Können wir jetzt nach Hause fahren?“
Langsam gingen sie zum Auto zurück. Als Wade ihr beim Einsteigen half und ihr den Gurt anlegte, wurde sie schmerzhaft an den Unfall des Vortags erinnert.
„Tut mir leid, dass es dir schlecht geht“, meinte Wade.
„Ach, das wird schon. Du weißt doch, ich bin eine starke Frau.“
„Trotzdem brauchst du jemanden, der sich um dich kümmert.“
„Warum? Weil ich schwanger bin?“ Sie konnte ihren Ärger nicht verbergen.
„Ja. Und weil du gestern einen Unfall hattest. Ich möchte mich um dich kümmern. Die Neuigkeit muss ein Schock für dich gewesen sein. Ich muss zugeben, dass auch ich etwas überwältigt bin. Ich dachte nicht, dass wir so schnell Erfolg haben würden.“
Er schloss ihre Tür, ging um den Wagen herum und stieg ein. Piper starrte aus dem Fenster. Sie konnte seinen Enthusiasmus nicht teilen. Ihr kam es vor, als geriete gerade alles außer Kontrolle. Sie benötigte doch Zeit, um Wade für sich zu gewinnen! Jetzt war zu befürchten, dass er nur noch das Baby im Kopf hatte und ihr kaum noch Beachtung schenken würde.
Natürlich würde er sich um sie kümmern, solange sie unter seinem Dach wohnte. Doch es schmerzte Piper jetzt schon, sich vorzustellen, dass sie letztlich nur eine Statistenrolle spielen würde. Wenn das Kind erst mal auf der Welt war, hatte Wade keinen Nutzen mehr von ihr. Und noch schlimmer war die Vorstellung, dass sie das Kind verlieren könnte. Bestimmt würde er sie verantwortlich dafür machen. Er würde ihr nicht glauben, dass sie das Kind genauso geliebt hatte, wie sie ihn liebte.
Die nächsten Wochen vergingen wie im Flug. Wade las fleißig das Babybuch, das er sofort besorgt hatte. Es erklärte jede Phase der Schwangerschaft. Er war fasziniert und voller Vorfreude. Piper befand sich mittlerweile in der vierzehnten Woche, doch ihr Bauch war immer noch schlank. Dafür waren ihre Brüste gewachsen und ihre Brustwarzen sensibler geworden. Er erfreute sich jedes Mal daran, wenn sie sich liebten.
Dass sie nach wie vor Sex miteinander hatten, war anfangs komisch gewesen. Doch Wades Gefühle für Piper hatten sich in den letzten Monaten verändert. Mit jedem Tag wurden sie stärker. Deshalb hatte er auch ihren Vorschlag abgelehnt, dass sie wieder in ihrem eigenen Zimmer schlafen könnte. Er wollte sich um sie und das Baby kümmern, und er hoffte, dass er sich genug Mühe dabei gab.
Als sie aus dem Ausland zurückgekehrt war, hatte sie bereits einen sehr zerbrechlichen Eindruck gemacht. Doch nun schien sie noch verletzlicher zu sein. Manchmal kam es ihm vor, als könnte sie jeden Moment in Tränen ausbrechen.
Ihren Job bei Mitchell Exports machte sie immer noch. Und abends besuchte sie Vorbereitungskurse für das Studium, das sie im nächsten Jahr beginnen wollte.
„Wenigstens eine Sache in meinem Leben möchte ich abschließen“, hatte sie gemeint, als er wieder einmal nicht mit ihrem großen Arbeitspensum einverstanden gewesen war.
Diese Aussage aus ihrem Mund hatte ihn erstaunt. Doch er hatte Piper daraufhin in Ruhe gelassen.
Bei der Arbeit hatte sie niemandem von ihrer Schwangerschaft erzählt. Sie hatte darauf bestanden, dass Wade sich ebenfalls in Schweigen hüllte. Schließlich war es ihre Privatsache. Er hingegen hätte es am liebsten in die Welt hinausposaunt. Aber er hatte ihren Wunsch respektiert und nur ihren direkten Vorgesetzten eingeweiht, damit er ihr nicht so viel Arbeit auftrug. Natürlich war ihr Chef erstaunt gewesen, denn bis dahin hatte er von Wades Beziehung zu Piper nichts gewusst. Nur Wades persönliche Sekretärin war all die Zeit eingeweiht gewesen.
Obwohl Piper gute Gründe hatte, die Sache für sich zu behalten, würde sie es früher oder später allen erzählen müssen. Doch bis dahin wollte sie den Eindruck aufrechterhalten, dass sie eine selbstbewusste Frau war, die auf eigenen Beinen stand. Selbst als Wade ihr ein neues Auto mit allem Pipapo geschenkt hatte,
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