Collection Baccara Band 324 (German Edition)
Weile fing sie sich und holte tief Luft. „Du tust so, als wäre das alles meine Schuld gewesen.“
Er sah sie wütend an. „Ist es denn nicht so?“
„Nein“, gab sie mit bestimmter Stimme zurück. „Wie kannst du mir so etwas zutrauen?“
„Ich vertraue dir nicht, Piper.“
„Warum nicht?“
Für die Fehlgeburt konnte sie nichts. Sie hatte nichts falsch gemacht. Der Verlust ihres ersten Babys schmerzte immer noch sehr. Vielleicht sogar noch mehr als früher. Ihr Herz hämmerte wie wild in ihrer Brust. Piper konnte nicht fassen, was Wade ihr vorwarf. Und wieso wusste er überhaupt davon? Wie und wann hatte er das bloß herausgefunden?
„Woher weißt du es?“, hakte sie nach.
„Das ist nicht wichtig. Jedenfalls werde ich es nicht noch einmal zulassen.“
Seine Worte machten sie wütend. Er hatte damals nicht einmal etwas von dem Baby gewusst. Und jetzt musste sie sich plötzlich vor ihm rechtfertigen.
„Warum bist du so sicher, dass es dein Kind war?“, wollte sie wissen.
„Bestreitest du es etwa?“
Sie ignorierte seine Frage. „Jetzt sag es mir endlich: Wie hast du davon erfahren?“
„Rex hat es mir erzählt. Eines Morgens kam er vollkommen niedergeschlagen zur Arbeit. Er vertraute mir an, dass du abgetrieben hast. Doch er hat nie eins und eins zusammengezählt. Er dachte nicht daran, dass das Baby von mir sein könnte.“ Wade seufzte. „Hast du eine Ahnung, wie ich mich damals gefühlt habe? Im Gegensatz zu deinem Vater war mir gleich klar, dass das Baby von mir war. Wie hast du mir das nur verschweigen können?“
Wie konnte er annehmen, dass sie das Baby abgetrieben hatte? Sie hatte ihn damals geliebt – obwohl ihr Abschied unschön gewesen war. Er schätzte sie wirklich völlig falsch ein.
„Ich habe das Baby verloren“, erklärte sie. „Es war eine Fehlgeburt. Ich kann nichts dafür.“
„Und das soll ich dir glauben?“
„Ja, natürlich. Ich sage die Wahrheit.“
„Du hast es noch nie so mit der Wahrheit gehabt. Ich erinnere mich, wie du mir gesagt hast, dass du mich liebst. Aber wir wissen beide, dass es eine Lüge war. Natürlich glaube ich dir nicht. Warum hätte dein Vater mich belügen sollen? Du hingegen …“ Er sah sie ernst an.
Piper wusste genau, dass sie ihn nicht von der Wahrheit überzeugen konnte. Er wollte ihr einfach nicht glauben. Ihre Hoffnung, eines Tages glücklich mit ihm zusammenzuleben, schwand. Es gab keine gemeinsame Zukunft für sie.
„Ich frage mich, wie du überhaupt mit mir schlafen konntest“, fuhr er fort. „Du musst mich doch hassen.“
Wie konnte er das nur sagen? Jeder einzelne Moment mit ihm war unglaublich kostbar für sie gewesen. Er war es doch, für den Sex nichts anderes war als ein Instrument zur Zeugung eines Kindes. Nun gut, danach hatte er sich noch einige Male mit ihr vergnügt, aber das änderte nichts an den Tatsachen.
„Hast du deshalb das Geld auf mein Konto überwiesen?“, fragte sie. „Damit du Macht über mich hast?“
„Du standest ohnehin schon in meiner Schuld, Piper. Das weißt du.“
„Du hast das alles von langer Hand geplant, oder?“ Ungläubig schüttelte sie den Kopf. „Wie konntest du nur? Wie konntest du mich all die Jahre so hassen?“
„Das war nicht schwierig. Immerhin hast du mir mein Baby genommen. Das Geld hast du mit beiden Händen ausgegeben. Schnell ist da eine hohe Summe zusammengekommen. Nun ja, Geld ist das eine – aber ein Leben? Wie konntest du so selbstsüchtig sein, nach Gutdünken ein Leben zu beenden? Es war doch dein eigen Fleisch und Blut.“
„Ich habe das Baby nicht abgetrieben“, sagte sie ruhig. „Bitte, glaub mir. Es vergeht kein Tag, an dem ich nicht bereue, dass ich damals weggegangen bin. Jahrelang habe ich versucht, damit zurechtzukommen. Aber es holt mich immer wieder ein. Es war ein Fehler, dich zu verlassen. Und mir ist auch klar, wie sehr ich meinen Vater verletzt habe. Ich würde viel dafür geben, alles wiedergutmachen zu können.“
„Dazu hast du jetzt die perfekte Gelegenheit“, erwiderte Wade kühl. „Bring das Baby auf die Welt und verschwinde dann aus meinem Leben!“
Verschwinde aus meinem Leben? Als konnte Piper ihm ein Baby gebären und dann einfach fortgehen!
Schockiert sah sie Wade an. „Du hast gesagt, dass es meine Entscheidung ist, ob ich bleiben und am Leben meines Kindes teilnehmen möchte.“
„Ich habe meine Meinung geändert. Sobald das Baby auf der Welt ist, möchte ich, dass du gehst. Mein Kind soll den Menschen um
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