Collection Baccara Band 325 (German Edition)
Perfektionisten.“
„Ich verurteile schon wieder, stimmt’s? Ich will nicht so sein, aber es ist eine Eigenschaft, die ich nur schwer ablegen kann.“ Sie zupfte eine Serviette aus dem Korb und wischte sich die Finger ab. „Aber du hilfst mir dabei. Das ist etwas, das ich sehr an dir mag.“
„Was magst du sonst noch?“, fragte er und schob sich eine Olive in den Mund.
„Ganz offensichtlich deine außerordentliche Bescheidenheit.“
Spielerisch kniff er ihr in die Nase. „Okay, dann sage ich dir zuerst, was ich an dir mag.“
„Oh, bitte nicht.“ Verlegen senkte sie den Kopf und nahm einen Löffel von dem Kartoffelsalat.
„Ich mag es, wie du errötest, wenn dir jemand ein Kompliment macht. So wie jetzt.“
„Hör auf, mich so anzusehen.“
„Du bist für mich wie ein Hafen, in dem ich jeden Sturm überstehen kann.“
„Oh!“ Sie lachte. „Das klingt furchtbar sexy.“
„Du machst dich über mich lustig.“
„Ich mag dein Lächeln.“
„Oh, das gefällt dir?“ Und schon lächelte er.
„Ich mag es, dass du mir zeigst, wie es ist, flexibel und spontan zu sein.“
„Und ich mag es, wie du mit gutem Beispiel vorangehst. Mich in der Spur hältst.“
„Langsam wird es schmalzig.“
„Hab ich gemerkt.“ Erschreckend schmalzig. So schmalzig, dass es ihm schon schwerfiel zu atmen. „Lass uns lieber nachsehen, was wir sonst noch dabeihaben.“ Er griff in den Picknickkorb und zog eine Flasche Decadent Midnight hervor.
„Ist es nicht ein bisschen früh dafür?“
„Guck auf deine Uhr. Es ist nach fünf.“
„Tja, sehr praktisch, was?“
Er holte einen Flaschenöffner und zwei Gläser aus dem Korb, entkorkte die Flasche, füllte die Gläser und reichte ihr eines davon. „Ein Toast.“
Sie hob das Glas.
„Auf den besten Dessertwein des ganzen Landes“, rief Wyatt.
„Auf diese Bezeichnung müssen wir noch bis nächste Woche warten.“
„Ich sage es jetzt schon. Decadent Midnight ist ein Gewinner.“
„Genau wie du.“
„So hast du am ersten Tag nicht von mir gedacht.“
„Wir wissen doch jetzt, dass ich viel zu schnell urteile.“
„Auf zweite Eindrücke“, sagte er, und beide tranken noch einen Schluck von dem süßen, köstlichen Wein.
„Und jetzt …“, begann er, nachdem er die Weingläser weggeräumt hatte, „… werde ich die Massage beenden. Gib mir deine Füße.“
„Nein.“ Schnell zog Kiara die Füße an ihren Körper. „Meine Nägel sind nicht lackiert.“
„Als würde mich das interessieren.“ Auffordernd winkte er mit dem Zeigefinger.
„Aber mich interessiert das.“
„Her damit.“ Er griff nach ihrem Fuß und hielt ihn fest. Obwohl sie versuchte, ihn wegzuziehen, zog er ihr das dünne Söckchen aus und begann, ihre Fußsohle zu kneten. Augenblicklich hörte Kiara auf, sich zu wehren.
„Oh, mein Gott, das tut so gut“, stöhnte sie.
„Warte, Schatz, wir fangen gerade erst an.“
Schatz? Hatte er sie eben Schatz genannt? Wyatt zuckte zusammen. Hoffentlich glaubte sie nicht, das wäre nur ein billiges Kosewort. Aber sie lag platt auf dem Rücken, ein verträumtes Lächeln auf den Lippen. Sie ließ sich darauf ein. Gut, gut.
Nach einigen Minuten wechselte er den Fuß. Außer Kiaras ruhigem Atem und dem Wind in den Palmblättern war nichts zu hören. Zufrieden lächelte er. Er hatte es geschafft. Sie hatte sich vollkommen entspannt.
Genau genommen war sie vor Entspannung eingeschlafen.
Wyatt spürte ein süßes Kribbeln in seiner Brust. Ein Gefühl, das ihm fremd und angenehm zugleich war. Dieser Tag verlief bisher ganz nach seinem Geschmack. Leicht, träge, geruhsam. Und er hatte sie dazu gebracht, das mit ihm zu teilen.
Er streckte sich neben ihr aus, stützte sich auf einen Ellbogen und sah ihr beim Schlafen zu. Vorsichtig beugte er sich vor und nahm ihr die Brille ab. Ohne die sah sie so jung aus und so verletzlich. Am liebsten hätte er sie für immer einfach nur angesehen.
Er wünschte, sie wären in Griechenland. Dann könnte er ihr sein Zuhause zeigen und all seine Lieblingsorte. Dort, weit weg von ihrer Familie und der Verantwortung, weit weg vom Weingut, würde sie aufblühen.
Diese Vorstellung begeisterte ihn wie schon lange keine mehr. Aber weshalb? Weshalb wirkte Kiara so überwältigend auf ihn, wieso dachte er ständig an sie? Und vor allem: Warum hatte er das Spionieren aufgegeben und war tatsächlich ihr Praktikant geworden?
Wobei ihm einfiel, dass er seinen Brüdern versprochen hatte, sich dieses Wochenende zu
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