Collection Baccara Band 325 (German Edition)
mich nichts an.“ Dare bemerkte, dass Luanne die Stirn noch stärker runzelte. „Und wann wird der Strauß zugestellt?“
„Innerhalb der nächsten Stunden. Reicht das?“
„Ja.“
„Sheriff, darf ich Ihnen einen Ratschlag geben?“
Er merkte, wie sehr sie sich im Moment über ihn aufregte. Wahrscheinlich sprach sie ihn deshalb wieder förmlich als Sheriff an. „Natürlich, Mrs Coleman. Welchen Rat haben Sie denn für mich?“
Ohne zu blinzeln, erwiderte sie seinen Blick. „Stecken Sie den Kopf nicht länger in den Sand. Dann werden Sie erkennen, was für alle offensichtlich ist.“
„Was soll das bedeuten?“
Abwehrend hob sie die Hände. „Das müssen Sie schon selbst herausfinden.“
Verblüfft bedankte Shelly sich bei Mr Coleman für die Anlieferung, nahm ihm die Blumen ab und sah ihm nach, wie er in seinen Lieferwagen stieg und davonfuhr.
Nachdenklich schloss sie die Tür und stellte die Vase im Wohnzimmer auf einen Tisch. Jemand schickte ihr ein Dutzend rote Rosen! Die schönsten Rosen, die sie je gesehen hatte. Auch die Vase war wunderhübsch und bestimmt nicht billig gewesen. Hastig zog sie die Karte aus dem beigefügten Umschlag.
Ich denke immer an dich. Dare.
Ihr Herz schien einen Schlag lang auszusetzen. In Gedanken versunken, strich sie über den Schriftzug. Umschlag und Karte sahen nicht aus wie die üblichen Standardkarten, die die Blumengeschäfte mit Sträußen verschickten. Die Schrift glänzte, und darunter hob sich Dares markante Unterschrift ab.
Einen Augenblick betrachtete Shelly die Rosen, die Vase, die Karte und den Umschlag. Offenbar hatte er alles sehr sorgfältig ausgewählt. Ihr wurde heiß bei der Vorstellung, dass er sich für sie genauso viel Zeit nehmen würde.
Ich denke immer an dich.
Plötzlich traten ihr Tränen in die Augen. Was war nur los mit ihr? In letzter Zeit war sie oft angespannt, und dann brachen die Emotionen aus ihr hervor.
Es war, als hätte Dare eine Tür geöffnet, die sich nicht mehr schließen ließ. Diese Tür war zehn Jahre lang fest verriegelt und verrammelt gewesen. Jetzt sehnte sie sich ständig nach ihm.
„Von wem sind die Blumen, Mom?“
Sie sah hoch. Da stand AJ. „Von deinem Vater.“
Er zuckte mit den Schultern. „Vom Sheriff?“
„Genau dem.“ Sie betrachtete wieder den Strauß. „Sind sie nicht schön?“
„Sehen ganz normal aus. Er ist auf der Suche nach einer Freundin, aber ich habe ihm schon gesagt, dass du keinen Freund brauchst.“
Sie zog eine Braue hoch. „AJ, dazu hattest du kein Recht.“
Trotzig reckte er das Kinn vor. „Bisher hattest du auch nie einen Freund, warum dann jetzt? Du und ich, Mom, das reicht doch. Oder?“
Sie schüttelte den Kopf. Über die menschliche Sexualität musste ihr Sohn noch viel lernen. Sie fand ja selbst gerade erst heraus, was zehn Jahre Enthaltsamkeit bewirken konnten. „AJ, meinst du nicht, dass ich mich manchmal einsam fühle?“
Eine Weile erwiderte er nichts, dann sagte er: „Aber bisher hast du dich auch nie einsam gefühlt.“
„Ich habe sehr viele Überstunden im Krankenhaus eingelegt. Das zusätzliche Geld haben wir gebraucht, damit wir in einem der besseren Stadtviertel wohnen konnten. Mir ist überhaupt keine Zeit geblieben, um mich allein zu fühlen. Jetzt, in meinem neuen Job, kann ich mir meine Arbeitszeit selbst einteilen und dadurch häufiger für dich da sein. Aber du bist tagsüber in der Schule, und bald wirst du Freunde finden, mit denen du deine Freizeit verbringen willst.“
AJ überlegte einen Moment. „Stimmt. Ich hatte gestern viel Spaß mit Morris und Cornelius auf dem Schulhof.“
„Meinst du nicht, dass ich ebenfalls jemanden brauche?“
„Schon, aber der Sheriff will fest mit dir zusammen sein. Er mag dich.“
„Glaubst du?“
„Ja. Er hat gesagt, du bist damals was ganz Besonderes für ihn gewesen. Seine Brüder und seine Eltern finden das auch. Und ich denke, dass es zwischen euch beiden wieder so werden könnte, aber wenn du das zulässt, wird er die Wahrheit über mich herausbekommen.“
„Und das findest du immer noch nicht gut?“
Lange dachte er schweigend nach, dann ließ er die Schultern sinken. „Ich bin mir nicht sicher, ob er mich will.“
Shelly spürte, wie sich in ihrem Magen ein Knoten bildete. Schob ihr Sohn seine Abneigung gegen Dare nur vor, weil er fürchtete, verletzt zu werden? „Wieso sollte er dich nicht wollen?“
„Ich habe dir doch schon gesagt, dass er mich nicht mag.“
Und du hast gesagt, dass
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