Collection Baccara Band 326 (German Edition)
wiederzusehen.“
„Ja, natürlich. Sie werden wohl mittlerweile erfahren haben, dass Minnich gefasst wurde.“
„Ja.“
Die Unterhaltung zwischen ihnen war schleppend. Brianna war kurz davor zu weinen, obwohl das überhaupt keinen Sinn ergab. Sie kehrte nach Hause zurück, da sollte sie doch froh sein und nicht todtraurig. Oder?
Sie waren fertig mit dem Essen, doch Tanner machte keine Anstalten, den Wagen zu starten. Er saß nur da und umklammerte das Lenkrad.
Und dann, wie aus heiterem Himmel, presste er hervor: „Ich liebe dich, weißt du das?“ Seine Stimme klang tonlos, fast gequält.
Bri hörte auf zu atmen. Als sie wieder Luft bekam, hob sie den Blick und sah ihn ungläubig an. Er sah so gut aus, dass es ihr wehtat. „Ich liebe dich auch, Tanner.“
„Es kann nicht funktionieren.“ Seine Worte klangen zutiefst bedauernd und traurig.
Nun kamen Brianna die Tränen. Sie musste schlucken, bevor sie sprechen konnte. „Tanner, könnten wir nicht einen Weg finden, um …“
Kopfschüttelnd unterbrach er sie. „Nein, Brianna, das weißt du so gut wie ich. Du gehörst an die Ostküste. Dort arbeitest du in einer Bibliothek. Ich gehöre hierher, irgendwohin, wo auch immer. Ich werde mich nicht ändern. Es ist meine Art zu leben.“
„Könnten wir nicht zusammenarbeiten?“ Sie hörte selbst den flehenden Ton in ihrer Stimme. „War ich denn eine solche Last für dich?“
Unendlich zärtlich lächelte er sie an. „Nein, Liebes, ich habe jeden Moment mit dir genossen. Aber dies war ein vergleichsweise kurzer Job. Meistens zieht es sich viel länger hin. Dir ist dieser Ritt schon schwergefallen. Manchmal bin ich wochenlang unterwegs. Nein, es kann mit uns nicht klappen.“
Die Tränen strömten ihr über die Wangen. „Tanner …“
„Nicht, Brianna. Bitte hör auf. Es zerreißt mich.“ Er zog sie an sich und schloss die Augen, um den Schmerz zu ersticken. „Ich wünsche, es wäre anders, aber das hilft uns nicht weiter. Diese Tage mit dir waren wundervoll und schöner, als ich es verdiene. Aber es ist vorbei. Wir leben in unterschiedlichen Welten, und meine ist zu gefährlich, besonders für die Frau, die ich liebe.“
Sie musste akzeptieren, dass dies sein letztes Wort war. Den Rest der Fahrt verbrachten sie in bedrücktem Schweigen.
Als sie in Durango ankamen, hatten sie kaum ein weiteres Wort miteinander gewechselt. Was gab es auch noch zu sagen?
Es war schon spät, als Tanner vor dem Hotel anhielt, in dem Briannas Zimmer immer noch für sie reserviert war.
Sie brachte kaum ein Wort heraus, weil sie ihm nicht zeigen wollte, was in ihr vorging. Mit einer Hand hielt sie sich am Türgriff fest. „Leb wohl, Tanner. Die Million wird morgen an dich überwiesen.“
„Ich will das Geld nicht, Brianna. Diese Runde ging auf meine Kosten.“
Energisch schüttelte sie den Kopf. „Nein. Es steht dir zu. Du hast es dir verdient. Und mach dir gar nicht erst die Mühe, es zurückzuüberweisen. Vergiss nicht, dass mein Vater Bankier ist. Für ihn ist es ein Kinderspiel, das Geld immer wieder auf dein Konto zu schaffen.“
„Okay, du hast gewonnen.“
Genau. Bri hätte am liebsten schon wieder geweint. Doch das tat sie nicht, sie wandte sich stattdessen zur Tür.
Tanner hinderte sie jedoch am Aussteigen, indem er mit einer Hand ihren Nacken umfasste und sie zu sich umdrehte. Und dann küsste er sie.
Sein Kuss war innig, leidenschaftlich und voller Verzweiflung. Als er sie schließlich losließ, wirkte sein Gesicht wieder wie aus Stein gemeißelt. „Leb wohl, Brianna.“
Wie weh das tat. Brianna wollte nur noch raus aus dem Auto. So sehr, dass sie beim Aussteigen fast stolperte. Als sie neben dem Wagen stand, hielt Tanners Stimme sie zurück.
„Pass auf dich auf.“
Doch sie schaffte es nicht, noch einmal zu ihm zu sehen. „Du auch.“ Ohne einen Blick zurück ging sie um den Wagen, öffnete den Gepäckraum, zeigte dem Pagen, welche Gepäckstücke ihr gehörten, und ging zum Hoteleingang.
Beim Betreten der Lobby hörte sie hinter sich, wie Tanner wegfuhr.
Sie hatte ihr Herz an ihn verloren, und jetzt nahm er es mit.
Brianna ging weiter und sah sich nicht um.
11. KAPITEL
Brianna war bereits seit zwei Tagen wieder in ihrem Apartment, und dennoch war der Schmerz immer noch unerträglich. Er steckte überall in ihrem Körper und drohte, sie ins Elend versinken zu lassen. Gerade als sie einen weiteren seelischen Zusammenbruch hinter sich hatte, rief Tanner an.
„Hi, Brianna. Wie geht es
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