Collection Baccara Band 328
Sie.“
Sie verdrehte die Augen. „Natürlich.“ Mit einem Finger deutete sie auf ihn. „Warten Sie kurz. Ich ziehe mich schnell um, und während wir joggen, werden Sie mir ein paar Fragen beantworten.“
Als sie ein paar Minuten später am Strand zu laufen begannen, zögerte Callie nicht lange.
„Was ist Ihre Lieblingsfarbe?“, wollte sie wissen.
„Blau – genau wie Ihre.“
Lächelnd schüttelte sie den Kopf. „Geburtsort?“
„Columbus in Ohio. Sie sind in Pine Creek in North Carolina zur Welt gekommen.“
„Was haben Sie nun beruflich vor?“
„Ich werde mich wieder meinem eigentlichen Beruf widmen. Ich bin Architekt und werde für eine große Firma in Atlanta arbeiten.“
Sie verzog die Nase. „Großstädte gefallen mir nicht.“
„Ich weiß. Rob hat es erwähnt. Die Stadt bietet viele Möglichkeiten. Es war ein gutes Stellenangebot, und ich denke, dass ich dort einen Neubeginn wagen kann.“
Sie wurde langsamer. „Macht es Ihnen etwas aus, wenn Sie jemand auf Ihre Zeit in der Army anspricht?“
„Nein. Aber ich rede nicht gern darüber. Wie Sie wissen, habe ich mir das Ende meiner Laufbahn bei der Armee anders vorgestellt.“
In ihren Augen war Mitleid zu erkennen. „Die Rehabilitation war nicht einfach für Sie, habe ich recht?“
Er wollte sagen, dass es die Hölle gewesen war. Allerdings wollte er nicht, dass sie ihn noch mehr bemitleidete. „Nach einigen Wochen hat mich mein Ausbilder im Krankenhaus besucht. Er hat zu mir gesagt, dass er eine Damenunterwäsche-Party mit meinen alten Kameraden für mich organisieren würde, wenn ich beginne, mir selbst leidzutun.“
„Wie nett von ihm. Sollte das eine Art Motivation sein?“
Er lächelte. „Irgendwie schon. Sergeant Roscoe ist ein Experte in Sachen Motivation. Während der Ausbildung hat er uns alle möglichen Schimpfwörter an den Kopf geworfen. Ich möchte sie hier nur ungern wiederholen.“
„Was für ein Idiot. Jedes Mal, wenn Rob mir vom Ausbildungslager erzählt hat, war ich außer mir vor Wut. Es ist so barbarisch und entwürdigend.“
„Man soll eben in kürzester Zeit Respekt und Loyalität erlernen.“
„Ich verstehe nicht, warum das auf so eine brutale Art und Weise geschehen muss.“
„Für eine Künstlerin ist das eben nur schwer verständlich“, meinte er lächelnd.
„Das sollte es für jeden sein. Gut, nächste Frage. Was essen Sie am liebsten? Lassen Sie mich raten: Steak mit Kartoffeln.“
Er konnte nicht anders. Er musste sie aufziehen. „Eigentlich wollte ich Quiche Lorraine sagen. Oder diese kleinen Gurkenhäppchen, die zum Tee serviert werden.“
„Sie sind witziger, als ich gedacht habe.“
Mit einem Seitenblick sah er zu ihr hinüber. Ihre Augen leuchteten noch immer nicht so, wie sie es auf dem Foto getan hatten, das er so oft in der Wüste angesehen hatte. Er wollte ihr sagen: Sie sind doch trauriger, als ich dachte. Aber er ließ es sein.
Brock fragte sich, was er wohl tun müsse, damit sie wieder herzlich lachte.
„Sie wollen mich nur ablenken, damit ich langsamer laufe“, meinte er und beschleunigte ein wenig.
„Sind wir denn nicht schnell genug?“
Brock lächelte und schwieg.
Auf dem Rückweg zu ihrem Haus befragte sie ihn nach seiner Familie und selbst nach seinen Partnerschaften.
Irgendwann begann sein Bein zu schmerzen.
Es schien ihr aufzufallen, denn sie sah ihn besorgt an. „Kommen Sie herein und trinken Sie etwas, bevor Sie sich auf den Weg machen.“
„Haben Sie denn überhaupt etwas da?“, zog er sie auf.
„Natürlich. Ich habe Wasser und Kaffee. Vielleicht findet sich sogar eine Limonade.“
„Wie kann ich da widerstehen? Wenn Sie mir noch eine Führung durch Ihr Atelier anbieten, bin ich dabei.“
Während sie die Tür öffnete, verzog sie die Nase. „Muss das sein?“
„Sie können mir auch Ihre Narben zeigen.“
Grinsend drehte sie sich zu ihm um. Als sie einander in die Augen sahen, spürte er erneut, dass etwas zwischen ihnen passierte.
„In Ordnung“, sagte sie. „Ich zeige Ihnen mein Atelier. Aber nur kurz.“
2. KAPITEL
Kurz darauf nahm Brock ein Glas Wasser von Callie entgegen und folgte ihr in einen kleinen Raum, dessen Fenster mit Bettlaken verhüllt waren. Er war voller Zeichnungen. Der Boden war mit zerknülltem Papier übersät.
Eine Sammlung von Zeichnungen eines kleinen Mädchens mit großen Augen und blondem Haar lag auf dem Tisch. Brock sah sie sich an. Auf einem Bild schwebten dunkle Wolken mit furchterregenden
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