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Collection Baccara Band 328

Collection Baccara Band 328

Titel: Collection Baccara Band 328 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kara Lennox , Ann Major , Leanne Banks
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Gesichtern wie Monster über dem Mädchen. Auf einem anderen wurde sie von Regen durchnässt, obwohl sie einen roten Regenschirm über sich hielt.
    „Das Wetter scheint ihr nicht wohlgesonnen zu sein“, bemerkte Brock.
    „Das sind die dunklen Bilder, von denen ich Ihnen erzählt habe. Ich sollte besser wieder sonnige und fröhliche zeichnen. Ich weiß aber nicht, wie ich das anstellen soll.“
    „Sie könnten es vortäuschen.“
    „Vortäuschen?“, fragte sie irritiert.
    „Sie könnten für ein paar Stunden so tun, als wären Sie gut gelaunt. Als ich in der Army war, musste ich oft gute Miene zum bösen Spiel machen.“
    Sie wirkte skeptisch. „Ich weiß nicht. Kunst lässt sich nicht manipulieren.“
    Er nickte und zuckte dann mit den Schultern. „Es war nur ein Vorschlag.“ Neugierig sah er sich im Raum um. Sein Blick fiel auf das Bild eines Ozeans an einem wolkigen Tag. Es faszinierte ihn, wie sie die Blau-, Grau- und Weißtöne miteinander gemischt hatte. In der Mitte schwamm ein roter Rettungsring.
    „Was halten Sie davon?“, erkundigte sie sich.
    „Soll ich ehrlich sein?“
    „Ja, bitte. Ich verkrafte es.“
    „Es vermittelt eine eigenartige Stimmung. Obwohl man deutlich das Meer erkennt, wirkt es irgendwie … sexy. Der Rettungsring erinnert mich an einen roten Lippenstift. Dieses Bild ist nicht für Ihre Kinderbücher gedacht, oder?“
    „Nein.“ Sie lachte. „Das ist eines meiner wenigen Erwachsenenbilder.“
    „Haben Sie jemals an eine Ausstellung gedacht?“
    „Das würde ich freiwillig niemals tun.“
    „Warum nicht?“
    Sie zuckte mit den Schultern. „Ich weiß es nicht. Ich glaube, es würde mir leichterfallen, nackt durch die Stadt zu laufen, als meine Werke auszustellen. Die Bilder sind etwas sehr Persönliches.“
    „Hm.“ Er betrachtete das Bild eingehend.
    „Was hat dieses Hm zu bedeuten?“
    „Ich hatte nur gerade so einen philosophischen Gedanken.“ Er lächelte. „Keine Sorge. Ich belästige Sie nicht damit.“
    „Woran haben Sie gedacht?“
    „Na gut, ich sage es Ihnen. Ich habe mich gefragt, worin Sie den Sinn Ihrer Kunst sehen.“
    Sie dachte kurz darüber nach. Dann sagte sie zögernd: „Ich glaube, Kunst ist sehr vielschichtig. Natürlich geht es um Selbstverwirklichung, aber auch um Gefühle und Identifikation. Leiden wir nicht alle, wenn das Wetter schlecht ist?“
    „Durch Ihre Bilder fühlen sich die Menschen also weniger allein?“
    Sie lächelte. „Ja, ich glaube schon.“
    „Vielleicht würde eine Ausstellung mehr Menschen die Möglichkeit geben, Ihre Werke zu bewundern und sich weniger allein zu fühlen.“
    „So habe ich es noch nicht gesehen. Aber allein bei dem Gedanken an eine Ausstellung bekomme ich Schweißausbrüche.“ Sie verschränkte die Arme vor der Brust. „Rob wollte immer, dass ich meine Bilder ausstelle.“ Seufzend schloss sie die Augen. „Aber er wollte auch, dass ich Fallschirm springe, freihändig Fahrrad fahre und nackt baden gehe.“
    „Er war ein bisschen extrem“, meinte Brock lächelnd.
    Sie erwiderte sein Lächeln. „Ja. Das Leben mit ihm war ein einziges Abenteuer.“
    „Hat Ihnen das gefallen?“
    „Manchmal. Von Zeit zu Zeit hätte ich mich allerdings am liebsten in meinem Atelier versteckt, um meine Ruhe zu haben.“
    „Wäre das nicht zu langweilig gewesen?“
    „Immerhin bin ich dort sicher.“
    Sie war so süß. Am liebsten wollte er sie in die Arme nehmen und an sich pressen. Aber das passte überhaupt nicht zu ihm. Vielleicht hatte die Verletzung doch einen bleibenden Schaden bei ihm hinterlassen.
    „Wie war es, nackt baden zu gehen?“, wollte er wissen.
    Sie warf ihm einen Blick von der Seite zu. „Wir sind erwischt worden. Oder besser gesagt: Ich wurde erwischt. Als wir jemanden hörten, hat Rob schnell seine Hose angezogen. Leider waren meine Sachen verschwunden. Deshalb musste ich die ganze Zeit im kalten See ausharren.“
    Brock unterdrückte ein Lächeln. „Diese Geschichte ist mir neu.“
    „Ich habe Rob damals gesagt, dass ich nie wieder mit ihm reden würde, wenn er sie jemandem erzählt.“
    Als Brock wieder die Traurigkeit in ihren Augen sah, verkrampfte sich sein Magen.
    „Was für ein Chaos“, rief sie und holte tief Luft. „Ich sollte hier endlich mal aufräumen.“
    Er bückte sich, um ihr zu helfen. „Auf dem Boden liegen so viele Zeichnungen, und die Wände im Wohnzimmer sind kahl.“
    Sie lachte. „Ja. Nicht jede Zeichnung ist eben gleich ein Meisterwerk.“
    Als er eines der

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