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Collection Baccara Band 328

Collection Baccara Band 328

Titel: Collection Baccara Band 328 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kara Lennox , Ann Major , Leanne Banks
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Hand auf seiner. Ihm stockte der Atem.
    „Brock?“
    „Ja?“
    „Geben Sie mir eine ehrliche Antwort, wenn ich Ihnen eine Frage stelle?“
    Sein Herz schlug schneller. Er musste sich beherrschen, um ihre Hand nicht zu ergreifen und Callie an sich zu reißen. „Was soll das werden? Wahrheit oder Pflicht?“
    „Es geht nur um die Wahrheit. Warum sind Sie zu mir gekommen?“
    Er seufzte. „Warum fragen Sie mich das?“
    „Weil ich es wissen will.“
    „Weil Rob befürchtete, dass Sie sich von Ihrer Umwelt abkapseln würden.“
    Sie schüttelte den Kopf. „Das ist aber nicht passiert. Ich sorge für mich und bin sogar ans Meer gezogen. Ich habe ihm immer erzählt, dass ich das einmal tun möchte.“
    Brock fuhr sich durchs Haar. Er wusste, dass das nur zur Hälfte stimmte, und wollte, dass sie der Wahrheit ins Gesicht sah. „Wie viele Menschen haben Sie kennengelernt, seit Sie hier wohnen?“
    „Meinen Vermieter … und einen Jungen, der seinen Hund gesucht hat.“
    „Callie, Sie waren nicht einmal in einem Supermarkt, seit Sie hier sind. Sie sind bleich wie ein Gespenst, weil Sie nachts arbeiten und tagsüber schlafen.“
    „Vielleicht bin ich ein Vampir.“
    Sie machte es ihm nicht gerade einfach. „Es ist genau das passiert, was Rob befürchtet hat. Sie sind zur Einsiedlerin geworden. Sie haben keine Freunde und auch keinen Kontakt zu anderen Menschen. Sie haben sich vom Rest der Welt abgeschottet.“
    „Das habe ich nicht. Ich brauche einfach nur etwas Zeit, um …“
    „Um Ihre Lebensenergie wiederzufinden?“
    Sie schnaubte. „Die habe ich nie verloren.“
    „Das ist Ansichtssache.“
    Sie starrte ihn an. „Wie meinen Sie das?“
    „Sie scheinen eine Art kreative Blockade zu haben. Das können Sie nicht leugnen. Außerdem haben Sie seit Robs Tod keinen Kontakt mehr zu einem Mann gehabt.“
    „Ich will keinen anderen“, flüsterte sie. Der Schmerz in ihren Augen zerriss Brock das Herz.
    „Ich weiß“, erwiderte er ruhig. „Aber er möchte, dass Sie Ihr Leben weiterführen. Er hätte nicht gewollt, dass Sie sich so abkapseln.“
    Sie schloss die Augen. „Ich kann keinen anderen Mann lieben.“
    Er nahm ihre Hand in seine. „Sie sind eine Frau, die es verdient hat, geliebt zu werden.“
    Sie öffnete die Augen und sah ihn verzweifelt an. „Wie soll man jemanden lieben, wenn man nicht einmal sein eigenes Leben auf die Reihe bekommt?“
    „Mit jedem Tag wird es leichter, ein Leben ohne Rob zu führen. Es wird nur eine Weile dauern.“
    Sie atmete tief durch. „Letztendlich sind Sie also nur aus Mitleid zu mir gekommen, nicht wahr?“
    Er schüttelte den Kopf. „Sie leiden unter dem Tod Ihres Mannes, ich leide unter meinen Schuldgefühlen. Ich kann nach wie vor nicht verstehen, warum ich nicht an seiner Stelle gestorben bin.“
    Sie wandte sich von ihm ab. Vielleicht wünschte sie sich, er wäre anstelle ihres Mannes tödlich verunglückt. Brock hätte es verstanden.
    Schließlich drehte sie sich wieder zu ihm und hob den Kopf. „Rob würde nicht wollen, dass Sie sich schuldig fühlen.“
    „Er war ein toller Kerl.“ Und ich verzehre mich nach seiner Frau.

3. KAPITEL
    „Ich bin eben introvertiert“, sagte Callie, als sie mit Brock am nächsten Morgen den Strand entlangspazierte. „Das war ich schon immer. Was ist, wenn ich gar keine Menschen kennenlernen möchte?“
    Nachdem kurz nach Mitternacht der Strom wieder funktioniert hatte, war Brock zu seinem Bungalow zurückgekehrt. Nach ein paar Bier hatte er nicht mehr an Callie denken müssen und war schließlich eingeschlafen. Doch dank seines bei der Army antrainierten Schlafrhythmus war er heute Morgen früh wach gewesen. Nach einer Joggingeinheit am Strand hatte er die Zeitung gelesen und war anschließend zu Callie gegangen, um sie zu einem Strandspaziergang zu überreden.
    Das Sonnenlicht glitzerte wie Diamanten auf dem Meer, und die Wellen brachen sich mächtig an der Küste.
    „Sie müssen neue Freunde finden“, sagte Brock. „Ob Sie wollen oder nicht.“
    Sie runzelte die Stirn. „Ich will mich nicht dazu zwingen.“
    „Das ist keine gute Einstellung.“
    Seufzend blieb sie stehen. „Ich bin einfach nicht der Mensch dafür. Ich ziehe es vor, allein zu sein.“
    Er hielt ebenfalls inne und sah sie skeptisch an. Seiner Meinung nach war sie früher ganz anders gewesen. Das Foto von ihr, das er damals immer so gern angeschaut hatte, war der Beweis dafür. Darauf hatte sie wie ein glücklicher offener Mensch gewirkt.

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