Collection Baccara Band 329
peinlich, wenn er daran dachte, dass er darauf mal hereingefallen war.
„Aber Daniel“, jammerte sie. „Es wird so demütigend sein.“
„Warum?“
„Weil die Leute glauben werden, dass du mich verlassen hast.“
„Dann geh doch selbst aus. Amüsier dich. Sei glücklich. Zeig allen, dass du froh bist, mich los zu sein.“
Tränen traten ihr in die Augen. Daniel blieb ungerührt.
„Aber, Daniel …“
„Nein. Wir sind fertig miteinander.“
Sie richtete sich auf und straffte die Schultern. „Dann halt sie wenigstens aus der Öffentlichkeit raus.“
Daniel verkniff sich die Worte, die er ihr am liebsten an den Kopf werfen würde. Er öffnete die Tür. „Leb wohl, Sharon.“
Sie schniefte, reckte das Kinn in die Luft, klemmte ihre Tasche unter den Arm und marschierte aus seinem Büro.
Daniel schloss die Tür hinter ihr und setzte sich wieder an seinen Schreibtisch.
Amanda aus der Öffentlichkeit raushalten?
Auf keinen Fall.
Er rief nach Nancy. „Haben wir für dieses Wochenende eine wichtige Einladung? Irgendetwas Sensationelles mit allem, was Rang und Namen hat?“
„Er hat dich geküsst?“ Karens grüne Augen blitzten fröhlich auf. Sie war gerade damit beschäftigt, den Wintergarten neu zu bepflanzen.
„Bin ich verrückt?“, fragte Amanda und trug ein Tablett mit Setzlingen zu einem Regal auf der anderen Seite des sonnendurchfluteten Raumes.
„Verrückt, deinen Exmann zu küssen?“
Amanda stöhnte. „Es klingt noch viel schlimmer, wenn du es aussprichst.“
„Ich finde es überhaupt nicht schlimm. Ich finde es sogar sehr süß.“ Karen zog ihre bunten Handschuhe aus und ließ sich erschöpft in einen Korbstuhl fallen.
Amanda eilte zu ihr. „Alles in Ordnung mit dir?“
Karen nickte und lächelte. „Nur etwas müde. Aber es ist eine angenehme Müdigkeit.“ Sie blickte auf die Pflanzen. „Es fühlt sich großartig an, wenn man etwas geschafft hat.“
Amanda ging in die Hocke und drückte Karens Hand. „Es ist schön, dich so voller Energie zu sehen.“
„Zurück zu dir und Daniel.“
Amanda seufzte, aber Karen lachte nur.
Ein Telefon klingelte.
Karen warf einen Blick auf Amandas Tasche. „Ist das dein Handy?“
Amanda sprang auf. „Oh, verdammt. Ich schalte es aus.“
„Sieh nach, wer es ist.“
Amanda blickte auf das Display. Ihr Herz schlug plötzlich schneller – kein gutes Zeichen. „Daniel.“
„Geh dran“, drängte Karen.
Amanda schloss für einen Moment die Augen, dann nahm sie den Anruf entgegen.
„Amanda Elliott.“
„Hallo, Mandy, hier ist Daniel.“
Sie spürte, dass ihr die Röte in die Wangen stieg. Karen grinste.
„Hi, Daniel.“
„Hör zu, hast du Samstagabend Zeit?“
„Samstag?“
Karen nickte heftig.
„Warte …“ Amanda wollte nicht zu eifrig erscheinen, doch diese wunderbar prickelnde Vorfreude breitete sich bereits in ihr aus, obwohl sie noch gar nicht wusste, was er vorhatte. „Samstag passt.“
„Gut. Im Ballsaal des Riverside findet eine Wohltätigkeitsveranstaltung statt.“
Im Riverside? In dem Hotel, in dem sie sich das erste Mal geliebt hatten?
„Ich hole dich um acht Uhr ab, okay?“, fragte Daniel.
„Ich …“
„Abendgarderobe ist angesagt. Es ist für einen guten Zweck.“
Warum konnten sie nicht einfach irgendwo eine Pizza essen?
„Amanda?“
„Ja?“
„Ist acht Uhr in Ordnung?“
„Sicher.“
„Schön. Bis dann.“
Amanda steckte das Handy wieder in die Tasche.
„Ein Date?“ Karen grinste vielsagend.
„Die Wohltätigkeitsveranstaltung im Riverside.“
Karen stieß einen Pfiff aus. „Wow, das nenne ich ein Date.“
„Ich habe nichts anzuziehen.“
Karen winkte ab. „Natürlich hast du das.“
„Nein, wirklich nicht.“
„Mal sehen, ob wir dir helfen können.“
„Wie meinst du das?“
Karen stand auf. „Scarlet müsste einige von ihren Modellen oben haben.“
„Das kann ich nicht machen.“
„Natürlich kannst du.“ Karen nahm Amandas Arm. „Komm. Und wenn wir etwas finden, dann holen wir ihre Erlaubnis ein, wenn dir das lieber ist. Aber sie wird begeistert sein.“
Amanda zögerte. „Ich weiß nicht …“
„Mach mir die Freude“, sagte Karen. „Ich werde mich fühlen, als ginge ich selbst zu der Party.“
„Du magst so etwas wirklich?“, fragte Amanda, als sie die Treppe hinaufgingen.
„Ja, es macht Spaß, sich schick anzuziehen.“
„Das ist der Unterschied zwischen dir und mir.“ Amanda fühlte sich unwohl in einem Abendkleid und mochte auch
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